Remote-Tower könnte Bedeutung des Flughafens sichern


Die Tower von Emden (links) und Braunschweig. Fotos: DFS
Die Tower von Emden (links) und Braunschweig. Fotos: DFS

Braunschweig. Der niedersächsische Verkehrsflughafen Braunschweig-Wolfsburg und der Flugplatz Emden haben die Tochtergesellschaft der Deutschen Flugsicherung, DFS Aviation Services GmbH, mit einer Machbarkeitsstudie für ein Remote-Tower-Konzept beauftragt. Das teilen die Flughäfen Braunschweig-Wolfsburg und Emden sowie der DFS Aviation Services in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.


Die Studie untersucht, inwiefern die Erbringung der Flugsicherungsdienste per Fernüberwachung an den Flughäfen möglich und effizient sein könnten. Mit dem Ergebnis ist im Frühjahr 2020 zu rechnen.

Ein Remote Tower Control-Center (RTC-Center), für das im Rahmen der Studie verschiedene Standorte am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg betrachtet werden, könnte dann die Funktion des bestehenden Towers am Flughafen ersetzen. Für den Flugplatz Emden wird untersucht, ob und wie man die Fluginformationsdienste (Aerodrome Flight Information Services, kurz AFIS) in ein RTC-Center integrieren könnte. Die Studie betrachtet Vor- und Nachteile und wird die an den Standorten vorhandene Technik und erforderliche Kamera- und Sensor-Technologie analysieren.

Zukunftsweisende Technologie mit Potential


Ein RTC-Center könnte die Bedeutung des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg als wichtigen Luftfahrt- und Forschungsstandort unterstreichen und seine zukünftige Ausrichtung sicherstellen. Denn in das RTC-Center könnten gegebenenfalls weitere Flugplätze Niedersachsens sowie der Nachbarbundesländer integriert werden. Michael Schwarz, Geschäftsführer des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg, sagt: „Als Forschungsflughafen ist es für uns wichtig, an der Weiterentwicklung dieser Zukunfts-Technologie beteiligt zu sein."

Remote-Tower-Lösungen können für die effiziente und effektive Erbringung von Flugsicherungsdiensten an Flugplätzen sorgen. Mit einer speziellen Kamera-Technologie, welche die Sicht aus dem Kontrollturm ersetzt, können Fluglotsen den Flughafen sicher aus der Ferne überwachen. Kosten für Gebäude, Infrastruktur und Betrieb können reduziert, Prozesse vereinfacht werden. Der Neubau eines sanierungsbedürftigen Kontrollturms ließe sich beispielsweise vermeiden. Konzepte sind vielfältig und individuell. Remote-Tower-Lösungen sind aktuell weltweit eines der zentralen Themen der Flugsicherungsbranche.

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Am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg unterzeichneten (von links) Geschäftsführer Olaf Schmidt (Emden), Stefan Mauel (DFS) und Michael Schwarz, Geschäftsführer Flughafen Braunschweig-Wolfsburg, den Vertrag. Foto:



„In der DFS-Gruppe bauen wir auf Erfahrung auf diesem Gebiet. Unser Mutterkonzern hat bereits ein eigens entwickeltes Konzept erfolgreich im Einsatz. Wir freuen uns, dieses Know- how nun für die beiden Flugplätze einfließen zu lassen und in der Studie gemeinsam passgenaue Lösungsoptionen ganzheitlich zu betrachten“, sagt Andreas Pötzsch, Geschäftsführer der DFS Aviation Services GmbH. Die DFS Deutsche Flugsicherung hat Ende 2018 das erste RTC-Center in Leipzig in Betrieb genommen. Von dort wird der Flughafen Saarbrücken kontrolliert. Auch die Flughäfen Erfurt und Dresden sollen in Zukunft von dort überwacht werden.


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