Salzgitter AG: Knapp eine Milliarde Euro Förderung für grünen Stahl

Für das SALCOS-Projekt gab es nun einen dicken Förderbescheid von Bund und Land.

Übergabe des Förderbescheids auf der Hannover Messe von Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, (rechts) und Ministerpräsident Stephan Weil (links) an Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender Salzgitter AG (Mitte).
Übergabe des Förderbescheids auf der Hannover Messe von Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, (rechts) und Ministerpräsident Stephan Weil (links) an Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender Salzgitter AG (Mitte). | Foto: Salzgitter AG

Salzgitter. Der Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck hat am heutigen Dienstag zusammen mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil einen Förderbescheid über knapp eine Milliarde Euro für das SALCOS-Projekt an die Salzgitter AG überreicht. Dies teilte die niedersächsische Staatskanzlei mit.



Der Konzern investiert über zwei Milliarden Euro in neue Anlagen, die insgesamt rund 46 Millionen Tonnen CO2 über die individuellen Laufzeiten (bis spätestens 2041) einsparen sollen. Bei dieser transformativen Großinvestition unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) das Unternehmen im Rahmen des ersten europäischen Großprojekts für Wasserstoff (Important Projects of Common European Interest, IPCEI).

Der Weg zum grünen Stahl


30 Prozent der Fördersumme trägt das Bundesland Niedersachsen. Bundesminister Robert Habeck: „Ich freue mich sehr, der Salzgitter AG einen Förderbescheid in Höhe von rund einer Milliarde Euro zu übergeben. Das Unternehmen zeigt mit seinem ambitionierten Projekt, dass es mit moderner Technologie möglich ist, den Stahlsektor als größten industriellen CO2-Emittenten zu dekarbonisieren. Gleichzeitig können damit die Zukunft des Stahlstandortes Deutschland und damit auch zahlreiche Arbeitsplätze langfristig gesichert werden. Mit unserer substanziellen Förderung kann Salzgitter jetzt in die Umsetzungsphase gehen und dieses Leuchtturmprojekt realisieren. Das ist ein entscheidender Schritt auf dem Transformationsweg zu grünem Stahl.“

Ein Stück weit voraus


Ministerpräsident Stephan Weil: „Heute ist ein guter Tag für Salzgitter und für ganz Niedersachsen. Die gemeinsam von Bund und Land finanzierten Fördermittel sichern die Zukunft der heimischen Stahlproduktion auf Dauer ab. Für die neuen klimafreundlichen Prozesse
werden große Mengen erneuerbarer Energie und grünen Wasserstoffs benötigt. Niedersachsen bietet hier einzigartige Standortvorteile als Windenergieland Nr. 1 wie auch mit seinen Seehäfen zum Import von grünem Wasserstoff. Im Bereich der Erneuerbaren Energien sind wir den Ländern im Süden der Republik ein Stück weit voraus. Entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von SALCOS wie auch anderer energieintensiver Produktionsverfahren werden in einer Übergangszeit allerdings auch bezahlbare Energiepreise sein. Wir brauchen schnell klare Entscheidungen auf Bundesebene für einen bezahlbaren Industriestrompreis.“

30 Prozent Emissionen einsparen


Im SALCOS-Projekt werden eine wasserstofffähige Direktreduktionsanlage, ein Elektrolichtbogenofen für die Produktion von 1,9 Millionen Tonnen Rohstahl und ein 100-MW-Elektrolyseur am Standort Salzgitter errichtet. Damit soll der spätere Schritt in das wasserstoffbasierte Direktreduktionsverfahren für die Stahlproduktion gewährleistet werden, wodurch ein Teil der konventionellen Hochofenroute ersetzt werden kann. Dies ist entscheidend, um in der nahen Zukunft in erheblichen Mengen grünen Stahl erzeugen zu können.

Aktuell ist die Stahlindustrie noch für rund 30 Prozent der industriellen Emissionen in Deutschland verantwortlich. Sie steht damit vor besonders großen Herausforderungen beim Klimaschutz. Gleichzeitig spielt die Stahlbranche als wichtige Grundstoffindustrie eine Schlüsselrolle für die industriellen Wertschöpfungsketten. Das BMWK unterstützt daher die klimafreundliche Transformation der Stahlindustrie und der anderen energieintensiven Branchen mit zahlreichen Programmen, wie dem Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ (DDI), den IPCEIs sowie in Zukunft den Klimaschutzverträgen (KSV).


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