Brandserie in Salzgitter: Wie viele Brände gehen auf das Konto des Brandstifters?

In Lebenstedt wurden in den vergangenen Monaten immer wieder Kinderwagen angesteckt. Ein Zusammenhang der Taten kann nicht ausgeschlossen werden. Die Fälle liegen nun bei der Staatsanwaltschaft.

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Archivfoto | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. In Lebenstedt kam es in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder zu Bränden in Kellerräumen und Hausfluren von Mehrfamilienhäusern. Die Polizei konnte Zusammenhänge nicht ausschließen. Nun liegen die Fälle bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig.


Seit knapp einem Jahr kommt es in Lebenstedt immer wieder zu Bränden in Kellern oder Fluren von Mehrfamilienhäusern. Unbekannte hatten in allen Fällen Kinderwagen angesteckt. Auffällig dabei ist auch die räumliche Nähe der Tatorte und, dass es in der Kampstraße gleich zu drei Bränden kam. Am 23. Mai und 20. Dezember 2020 und am 19. März 2021. Weitere Brände gab es im Distelweg, in der Feldstraße und in der Gadenstedter Straße. Alle Tatorte liegen in einem Radius von etwa drei Kilometern.

Dass man in den Fällen von Brandstiftung ausgeht, liegt auf der Hand. Das bestätigen Polizei und Staatsanwaltschaft auf Nachfrage. Und auch Zusammenhänge können nicht ausgeschlossen werden. "Mögliche Zusammenhänge ergeben sich aus der räumlichen Nähe einzelner Tatorte. Sie sind aber nicht zwingend. Wir gehen jeweils von vorsätzlichen Brandlegungen aus", sagt Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe. Darüber, wie der oder die Täter in die Häuser gekommen sind, würde es noch keine gesicherten Erkenntnisse geben. Auch gebe es immer mal wieder Hinweise bezüglich verschiedener Personen. "Ob sie zu einem konkretisierbaren Täter führen, bleibt abzuwarten", so Ziehe weiter, der die Schadenssumme auf einen fünfstelligen Betrag schätzt.

Chronologie der Brände:


23. Mai 2020: Gegen 19 Uhr geriet in der Kampstraße ein in einem Kellerraum abgestellter Kinderwagen in Brand.
25. Mai 2020: Um etwa 23.30 Uhr wurde in der Feldstraße im Kellerraum eines Mehrfamilienhauses ein Kinderwagen in Brand gesetzt.
1. Juli 2020 : Gegen 23:25 Uhr wurde ein im Keller eines Wohnhauses in der Gadenstedter Straße abgestellter Kinderwagen in Brand gesetzt.
21. Dezember 2020: Ein weiterer Kinderwagen wurde um kurz nach 22 Uhr in der Kampstraße angesteckt.
19. Februar 2021: In einem Mehrfamilienhaus in der Diestelstraße wurde ein im Treppenhaus abgestellter Kinderwagen in Brand gesetzt.
19. März: Der bisher letzte, bekannte Brand ereignete sich gegen 20 Uhr in einem Mehrfamilienaus - wieder in die Kampstraße. Auch dort wurde im Kellerraum ein Kinderwagen angezündet.
Am 8. Juni 2021 kam es erneut zu zwei Bränden in Salzgitter. Wieder wurde das Feuer vorsätzlich gelegt. Vier Menschen wurden verletzt.
Am 9. Juni berichtete die Polizei, dass ein 26-Jähriger aus Salzgitter festgenommen wurde. Er wird verdächtigt, die Brände gelegt zu haben.
17. September: Nach einer langen Pause kam es zu einem Kinderwagenbrand in der Wilhelm-Leuscher-Straße.Dieser sei aber dem im Juni festgenommen Mann nicht zuzuordnen

Gehen weitere Brände auf das Konto des Brandstifters?


Am Abend des 19. Februar brannte in Salzgitter Lebenstedt nicht nur ein Kinderwagen im Distelweg. Zuvor, gegen 20.45 Uhr, brannte in der Salderschen Straße ein Papiercontainer. Um 21:50 Uhr wurde dann in der Heckenstraße ein Dachstuhlbrand eines Mehrfamilienhauses gemeldet. Hier brannte Wäsche. Die Polizei konnte aufgrund der örtlichen Nähe der Brandorte einen Tatzusammenhang nicht ausschließen.


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