Senioren am Steuer: Erneut Diskussion über Fahrtauglichkeit entfacht

Und wieder kommt die Frage auf: Sollte die ältere Generation ab einem gewissen Alter zu einem Tauglichkeits-Check?

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Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Immer wieder kommt es zu Unfällen, an denen Senioren beteiligt sind. Nicht selten waren sie auch diejenigen, die den Unfall verursacht haben. Erst am Wochenende übersah ein 95-Jähriger die rote Ampel und fuhr ein achtjähriges Mädchen an. Und wieder kommt die Frage auf: Sollte die ältere Generation ab einem gewissen Alter zu einem Tauglichkeits-Check?



Das Thema wird in Fachkreisen schon seit Jahren diskutiert. Zuletzt auch auf dem Verkehrsgerichtstag in Goslar. Auch auf EU-Ebene wird darüber diskutiert, ob die Fahrerlaubnis künftig bei Personen eines gewissen Alters alle fünf Jahre durch einen Gesundheitscheck geprüft werden soll.

Leser diskutieren


Laut Statistischem Bundesamt waren im Jahr 2021 "nur" rund 14 Prozent der Unfallbeteiligten über 65 Jahre alt, jedoch trugen sie in zwei Drittel der Fälle die Hauptschuld. Zudem seien die Folgen der Unfälle oftmals schwerwiegender. Sollten also diese Zahlen darüber entscheiden, ob älteren Menschen das Führen von Fahrzeugen gestattet ist?

Bei den regionalHeute.de-Lesern wurde nach der Meldung, dass ein 95-Jähriger ein Kind angefahren hat, heiß diskutiert, ob Senioren überhaupt noch hinter das Steuer gehören. Dabei teilt sich die Meinung aber recht unausgewogen in zwei Lager. Viele Leser meinen, dass man ab einem gewissen Alter nicht mehr hinter das Steuer gehört. Nur wenige finden es unfair, dass auf dem Alter des Fahrers "herumgehackt" wird und dass Fahrtauglichkeit nichts mit dem Alter zu tun habe.

"Warum muß jemand in dem Alter noch einen Führerschein haben ?? Das finde ich nicht gut."

- Ein Leser



ADAC gegen Tests


Der ADAC hält verpflichtende Tests übrigens für nicht verhältnismäßig. Entscheidend für eine unfallfreie Teilnahme am Straßenverkehr sei nicht das Lebensalter, sondern neben dem Gesundheitszustand des Fahrers auch die erworbene Fahrroutine. Ältere Fahrer würden sich eher durch einen an die Situation angepassten Fahrstil sowie vorausschauendes Fahren auszeichnen. Der ADAC setzt demnach auch das eigene Urteilsvermögen der Senioren und empfiehlt allen Autofahrern, sich freiwillig regelmäßig medizinisch untersuchen zu lassen, heißt es in einem Statement des Automobilclubs.

Politiker sehen Tauglichkeitsprüfung kritisch


Und auch die Bundestagsabgeordneten der Region sehen eine pauschale Tauglichkeitsprüfung für Senioren eher kritisch, wie eine Abfrage von regionalHeute.de ergab. Was die Abgeordneten zu dem Thema sagen, können Sie in unserem Artikel

nachlesen.


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