So bringen wir unsere Eichhörnchen durch den Winter

Die kalte Jahreszeit ist hart für die putzigen Tierchen. Der NABU gibt deswegen Tipps zur Fütterung und Gartengestaltung.

Im Winter begeben sich die flinken Eichhörnchen auf die Suche nach ihren Vorräten.
Im Winter begeben sich die flinken Eichhörnchen auf die Suche nach ihren Vorräten. | Foto: Pixabay

Region. Eichhörnchen gehören wohl zu den beliebtesten wilden Säugetieren hierzulande. In diesen Tagen halten die flinken Tiere Winterruhe. Hoch oben in ihrem Kobel, der sich nicht selten in den oberen Kronenbereichen von Bäumen befindet, erwachen sie ab und an, um sich an den Vorräten, die sie im Herbst angelegt haben, zu stärken. Das ist aber gar kein so leichtes Unterfangen, wie der NABU berichtet. Deswegen gibt der Naturschutzbund einige Tipps, wie man den kleinen flinken Nagetier in der kalten Winterzeit helfen kann.



Häufig handelte es sich beim Vorrat der Eichhörnchen um Nüsse und andere Baum- und Strauchfrüchte wie Zapfen und Samen, die von den Nagern in den Boden gesteckt oder vergraben wurden. Manchmal mit dem Nebeneffekt, dass sie diese nicht wiederfinden und sie im kommenden Frühjahr keimen und austreiben können. Auf diese Weise sind Eichhörnchen „natürliche Förster und Gärtner“, wie die NABU-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen mitteilt.

„Wir sollten es aber nicht einfach bei der Sympathie für das Eichhörnchen belassen“, sagt NABU-Mitarbeiterin Josefine Beims. „Eichhörnchen werden leider oft Opfer des Straßenverkehrs, und sie ertrinken immer wieder in unabgedeckten Regentonnen oder anderen glattwandigen, hohen Gefäßen, aus denen sie nicht wieder herauskommen können. Wenn schon eine Abdeckung nicht möglich ist, sollte auf jeden Fall ein raues Brett, möglichst mit Riffelung, oder ein grober Ast angebracht werden, damit hineingefallene Eichhörnchen – aber auch andere Tiere, zum Beispiel bei in den Boden eingelassenen Behältern Igel, Spitzmäuse oder Amphibien – eine rettende Ausstiegshilfe haben!“, appelliert die Naturschützerin.

„Und am nachhaltigsten ist für das Eichhörnchen natürlich ein naturnaher Garten, in dem sich potentielle Kobelbäume befinden und solche, die Nahrung bieten. Dazu zählen natürlich Haselnüsse, aber auch Walnüsse, sowie Obstbäume.“

Der Winter ist auch für unsere heimischen Tiere hart.
Der Winter ist auch für unsere heimischen Tiere hart. Foto: NABU/Marc Scharping



Dem Eichhörnchen auf der Spur


Wer in diesen Wintertagen Eichhörnchen aus der Nähe beobachten möchte, kann Leckereien in einem speziellen Futterspender anbieten. Neben ungesalzenen Nüssen eignen sich auch Rosinen, Karotten, Äpfel, Birnen, Weintrauben, Sonnenblumen- und Kürbiskerne. Von Brot, Milchprodukten, exotischen Früchten, Mandeln und Erdnüssen sollte unbedingt abgesehen werden. Diese Speisen können für Eichhörnchen sogar schädlich sein.

Spezielle Futterspender für Eichhörnchen, die im Handel ebenso wie spezielles Eichhörnchenfutter erhältlich sind, seien so konzipiert, dass die Eichhörnchen das Futter durch eine Kunststoffscheibe sehen können, davor einen Ansitz finden und verstehen, dass sie die leichte Holzklappe darüber anheben müssen, um an das Futter zu gelangen.



So sei dies in der Regel vor dem Zugriff durch Vögel geschützt. Am besten sollten die Geräte an Bäumen mit einer groben Rinde angebracht. Wie auch Vogel-Futtergeräte, müssten sie selbstverständlich regelmäßig gereinigt werden. So ließen sich auch zur kalten Jahreszeit viele putzige Beobachtungen machen, während Pläne geschmiedet werden können, wie der eigene Garten, der Schulhof oder das Werksgelände für die kommende Pflanzzeit noch attraktiver für Eichhörnchen und Co. gestaltet werden kann - erklärt der NABU.

Wer keinen eigenen Garten hat, könne auch auf einem, für Eichhörnchen leicht zu erreichenden Balkon, einen Futterspender aufstellen und die, zumeist rotbraunen, heimischen Säuger beobachten. In ihrer graubraunen Färbung würde man sie übrigens oft fälschlicherweise mit dem Amerikanischen Grauhörnchen, das entgegen vieler Behauptungen, in Deutschland noch nicht vorkommt, verwechseln.

Mit einfachen Mitteln kann man den eigenen Garten tierfreundlicher gestalten.
Mit einfachen Mitteln kann man den eigenen Garten tierfreundlicher gestalten. Foto: Pixabay



Mehr Informationen zum Eichhörnchen


Die NABU-Regionalgeschäftsstelle hat ein kleines Info-Paket zum Eichhörnchen zusammengestellt, das viele praktische Tipps enthält. Es besteht aus der Broschüre „Gartenlust“, in der sich auch Pflanzlisten wildtierfreundlicher Bäume und Sträucher finden, und der der umfangreichen Farbbroschüre des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV) zu Eichhörnchen und steht in begrenzter Stückzahl zur Verfügung. Es kann zu den Öffnungszeiten der NABU-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen (dienstags 10 bis 12 und 13 bis 15 Uhr) oder nach telefonischer Absprache unter 05341-3054460 in der Konrad-Adenauer-Straße 25, 38226 Salzgitter erworben werden.


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