Sofort-Maßnahme vorgeschlagen: Tempolimit gegen russisches Öl

Mit zehn sofort umsetzbaren Maßnahmen könnte der russische Öl-Import deutlich gesenkt werden, rechnet Greenpeace vor.

Könnte es vielleicht bald ein vorübergehendes Tempolimit auf deutschen Autobahnen geben?
Könnte es vielleicht bald ein vorübergehendes Tempolimit auf deutschen Autobahnen geben? | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Deutschland. Mit diversen sofort umzusetzenden Maßnahmen, wie etwa einem Tempolimit oder einem autofreien Sonntag, ließe sich der Import von russischem Öl nach Deutschland kurzfristig deutlich senken, schreibt die Umweltorganisation Greenpeace in einer am heutigen Mittwoch veröffentlichten Pressemitteilung. Alles, was es dafür brauche, sei politischer Mut und gesellschaftliche Unterstützung.



Die von Greenpeace durchgeführte Kalkulation "Kein Öl für Krieg" untersucht das Einsparpotenzial von zehn Sofortmaßnahmen. Hierzu zählen auch der beschleunigte Einbau von Wärmepumpen oder einer Verlängerung der derzeit geltenden Homeoffice-Pflicht.

Tempo 100 auf Autobahnen


Ein vorübergehendes Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen könnte nach den Berechnungen der Umweltschutzorganisation Deutschlands Mineralölimporte um etwa 2,5 Prozent pro Jahr senken. Weitere 1,7 Prozent könnten durch eine Verlängerung der Homeoffice-Pflicht eingespart werden.

Andere Maßnahmen beruhen auf Freiwilligkeit in der Gesellschaft. So geht man bei Greenpeace davon aus, dass jede zweite Freizeit-Autofahrt von über 20 Kilometern, auf die man verzichte, 2,6 Prozent Einsparpotential mit sich bringe.


Geld für Putins Kriegskasse


In Summe könnten alle identifizierten zehn Maßnahmen den deutschen Ölbedarf um zehn bis zwölf Prozent senken. Der Anteil russischen Öls in Deutschland liegt laut Greenpeace bei etwa 32 Prozent. "Jede Tankfüllung, jede Heizöllieferung spült Geld in Putins Kriegskasse. Diese unerträglichen Finanzhilfen für Putins Angriff auf die Ukraine ließen sich schon morgen deutlich reduzieren", sagt Greenpeace Verkehrsexperte Benjamin Stephan.


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