Sofortrettung: Wenn jede Minute zählt

Es gibt Unfälle, da zählt jede Sekunde. Um Patienten schnell helfen zu können, müssen manchmal sogenannte "Sofortrettungen" durchgeführt werden.

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Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Sandra Zecchino

Region. Gestern kam es auf der Luisenstraße zu einem schrecklichen Unfall. Ein 11-jähriger Junge war unter eine Straßenbahn geraten und schwerst verletzt worden. Nur durch eine sogenannte "Sofortrettung" konnte dem Jungen schnell geholfen werden. Die Feuerwehr Braunschweig erklärt auf Nachfrage von regionalHeute.de, was genau eine "Sofortrettung" ist.



Die gute Nachricht zuerst: Der Junge befindet sich nicht mehr in Lebensgefahr, teilt die Feuerwehr mit. Dass er den schrecklichen Unfall überlebt hat, ist wohl auch dem schnellen Handeln der Ersthelfer und Einsatzkräfte zu verdanken. "In diesem Fall war das lebensbedrohliche Verletzungsmuster und der durch die Einklemmung äußerst beengte Zugang zum Patienten ausschlaggebend für die Entscheidung eine Sofortrettung durchzuführen. Dies Straßenbahn wurde dazu mit Hebekissen angehoben und durch unterbauen gesichert", berichtet André Völzke von der Feuerwehr Braunschweig über den gestrigen Einsatz.

Leben retten hat oberste Priorität


Mittlerweile wird der veraltete Begriff „Crash-Rettung“ nicht mehr benutzt. Dieser Begriff führte bei der Übersetzung manchmal zu falschen Annahmen. Daher wird diese Form der Rettung heute als „Sofortrettung“ bezeichnet. Inhaltlich beschreibt er aber die gleiche Herangehensweise, erklärt André Völzke. Das Ziel einer Sofortrettung ist die schnellstmögliche Befreiung des Patienten. Dabei werde auf eine umfassende Diagnostik verzichtet und mögliche zusätzliche Schädigungen unter Beachtung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes in Kauf genommen. Hier liegt die Priorität eindeutig beim Lebenserhalt, so Völzke.

Wann und ob eine Sofortrettung durchgeführt, sei immer eine Einzelfallentscheidung. Es werde genau abgewogen, ob der verunglückten Person möglicherweise eine etwas längere Rettung zugemutet werden kann, wenn dadurch eine Verschlimmerung eventueller Verletzungen vermieden werden kann.

Jede Minute zählt


Bei einer technischen Rettung versucht man immer den Patienten medizinisch so zu stabilisieren, dass das Zeitfenster für die Rettungsmaßnahmen möglichst groß ist. Zeit sei ein wichtiger Faktor bei der technischen Rettung und habe für die Auswahl des am besten geeigneten Rettungsansatzes eine große Bedeutung.

Bei bestimmten Verletzungsmustern stehe den Einsatzkräften aber nur ein kleines Zeitfenster zur Verfügung. Gleiches gilt für den Fall, dass die Verletzungen des Patienten für das Rettungsdienstpersonal nur schwer zugänglich sind und die notwendige Behandlung unter diesen Voraussetzungen nicht möglich ist. Für eine schonende Rettung, bei der möglichst keine weiteren Verletzungen entstehen sollen, die dafür aber teilweise langwieriger ausfallen kann, bleibt dann keine Zeit. Der Patient muss so schnell wie möglich aus dieser Gefahrensituation gerettet werden, um sein Leben zu erhalten.


Die Sofortrettung wird von den Einsatzkräften vor Ort durchgeführt, spezielles Werkzeug wird dabei nicht benötigt. "Es ist lediglich so, dass zeitintensive Rettungsvarianten wie der Einsatz eines Krans nicht mehr in Betracht gezogen werden können. Gleichfalls müssen bei einer Sofortrettung alle Einsatzkräfte schnellstmöglich handeln. Selbstverständlich steht aber jederzeit die Sicherheit der Patienten und der Einsatzkräfte im Mittelpunkt. Es werden trotz des hohen Zeitdrucks keine Maßnahmen getroffen, die den Patienten gefährden könnten", so Völzke.


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