Sonnen-Kraftwerk für den Balkon - So kann eigener Strom gewonnen werden

Wer keinen Platz für eine Solaranlage auf dem Dach hat, für den gibt es eine Alternative.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Niedersachsen. Nicht jeder kann sich eine große Solaranlage aufs Dach setzen. Als Alternative bieten sich Stecker-Solargeräte für den Balkon oder die Terrasse an. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Niedersachsen informiert in einer Pressemitteilung über Funktion und Nutzung von Stecker-Solargeräten.


Die Bezeichnung von Stecker-Solargeräten sei vielfältig: Balkonmodule, Mini-Solaranlage, Plug-&-Play-Solaranlage oder Balkonkraftwerk. Allen gemein sei, dass sie im technischen Sinn keine „Anlage“, sondern Strom erzeugende Haushaltsgeräte für den Eigenbedarf sind und maximal 600 Watt elektrische Leistung erzeugen. Sie könnten von Privatpersonen selbst angebaut, angeschlossen und genutzt werden. Balkonbrüstungen, Außenwände, Dächer, Terrassen und Gärten würden zum Aufbau oder Anbringen infrage kommen. Die Geräte würden sich aus Standard-Solarmodulen und einem Wechselrichter zusammensetzen, der den Gleichstrom der Solaranlage in 230-Volt-Wechselstrom für Haushaltsgeräte umwandele. So fließe der selbsterzeugte Strom in die Steckdose am Balkon und versorgt von dort Fernseher, Kühlschrank oder Waschmaschine. Stecker-Solargeräte würden damit die Möglichkeit bieten, Solarstrom selbst zu nutzen und den Strombezug aus dem Netz zu reduzieren.

Kosten und Leistung der Solargeräte


Stecker-Solargeräte bestünden aus ein oder zwei Solarmodulen. Ein Modul habe die Größe von zwei kleineren Fußabtreter-Matten (zirka 1 mal 1,70 Meter) und generiere eine Leistung von bis zu 300 Watt. „300-Watt-Module samt Wechselrichter sind einschließlich Montagevorrichtung ab 500 Euro erhältlich und erzeugen je nach Standort bis zu 300 Kilowattstunden Strom im Jahr“, erläutert Klaas Schütt, Experte der Energieberatung der Verbraucherzentrale Niedersachsen.

Checkliste zur Nutzung von Stecker-Solargeräten


Für Miet- und Eigentumswohnungen bedürfe es jedoch der Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft, um Solarmodule an der Brüstung oder Hauswand anbringen zu können. Gekauft werden sollten dann nur steckfertige Geräte. Dabei sollte auch auf die Einhaltung des Sicherheitsstandards der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS 0001:2019-10) geachtet werden. Den besten Ertrag würden Module liefern, die unverschattet zur Südseite ausgerichtet sind. Die Geräte müssten zudem sturmfest montiert sein.

Stecker-Solargeräte seien beim örtlichen Stromnetzbetreiber und der Bundesnetzagentur (Marktstammdatenregister) anzumelden. Dabei könnten einzelne Netzbetreiber den Anschluss von Stecker-Solargeräten erschweren oder unzulässige Entgelte für den notwendigen Zählertausch verlangen. Den Betrieb würden sie aber nicht verbieten dürfen.

Hier gibt es Beratung


Bei Interesse an einem Stecker-Solargeräte helfe die Energieberatung der Verbraucherzentrale mit Ihrem umfangreichen Beratungsangebot weiter. Informationen zu Stecker-Solargeräten und zum Energiesparen gebe es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder bundesweit kostenfrei unter 0800 – 809 802 400. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale berate kompetent sowie anbieterneutral, und werde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.


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