SPD-Fraktion fordert Einlenken von Weselsky

SPD-Fraktionsvize Detlef Müller hat die Lokomotivführergewerkschaft GDL um ihren Chef Claus Weselsky aufgefordert, sich rasch mit der Deutschen Bahn auf einen neuen Tarifvertrag zu einigen.

von


Claus Weselsky (Archiv)
Claus Weselsky (Archiv) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. SPD-Fraktionsvize Detlef Müller hat die Lokomotivführergewerkschaft GDL um ihren Chef Claus Weselsky aufgefordert, sich rasch mit der Deutschen Bahn auf einen neuen Tarifvertrag zu einigen. "Es liegt ein einigungsbereiter Vorschlag vor", sagte Müller dem "Tagesspiegel".


Die gesamte Tarifkommission der GDL - und nicht allein Claus Weselsky - müsse sich das Angebot der Moderatoren Daniel Günther und Thomas de Maizière (beide CDU) noch einmal genau anschauen, sagte der SPD-Verkehrspolitiker.

Bei den am vergangenen Donnerstag gescheiterten Tarifverhandlungen hatten die eingeschalteten Moderatoren auch eine Lösung für den Hauptstreitpunkt Arbeitszeit vorgeschlagen: eine schrittweise Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Bei einer Pressekonferenz am Montag sprach Weselsky hingegen davon, dass die Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich lediglich um eine Stunde reduziert werden solle. Der GDL-Chef räumte inzwischen einen "Denkfehler" ein.

"Wenn er das Angebot der Moderatoren nicht versteht, ist das ziemlich bitter", kritisierte Müller. Er forderte von der GDL, den von den Moderatoren vorgeschlagenen Kompromiss anzunehmen. Das Angebot von Günther und de Maizière komme der GDL sehr weit entgegen. "In Tarifverhandlungen kann keine Partei 100 Prozent ihrer Forderungen erreichen", so Müller. "Es geht um einen Kompromiss."

Mit ihrem harten Kurs schade die GDL sich selbst. "Es nützt nichts, wenn die GDL Weselskys Linie unterstützt, aber die Bevölkerung diese ablehnt." Der SPD-Fraktionsvize empfahl der Lokführergewerkschaft, zu den Spielregeln einer geregelten Tarifauseinandersetzung zurückzukehren.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


SPD CDU ÖPNV