Berlin. In der Koalitionsdebatte um die Kindergrundsicherung spricht sich SPD-Chefin Saskia Esken dafür aus, die Anzahl der Empfänger bestehender Leistungen wie dem Kinderzuschlag deutlich zu erhöhen. "Ich will, dass der Anteil derer, die die Leistungen in Anspruch nehmen, von derzeit gerade mal 30 Prozent auf mindestens 80 Prozent steigt", sagte Esken den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).
Die Regierung habe Kindergeld und Kinderzuschlag zum Jahresanfang so stark angehoben wie nie zuvor: "Jetzt müssen wir uns zum Ziel setzen, dass wir mehr Eltern und Kinder tatsächlich erreichen, die diese Unterstützung brauchen und auf die sie einen berechtigten Anspruch haben." Familienministerin Lisa Paus (Grüne) hatte zuletzt weitere Mittel zur Finanzierung der geplanten Kindergrundsicherung gefordert, in der bestehende Leistungen gebündelt werden sollen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) lehnt diese Forderung ab. Linder verweist wie Esken darauf, dass bereits das Kindergeld erhöht worden sei.
Zur Unterstützung von Familien mit Kindern fordert Esken mehr Hilfe durch Kita, Schulen oder Jugendhilfe. "Dafür braucht es ein Gesamtkonzept für gute und verlässliche Bildung und Betreuung im frühkindlichen Bereich, eine Grundschule, der es mit ganztägigen Förderangeboten gelingt, dass alle Kinder genügend gut lesen, schreiben, rechnen und kommunizieren lernen", sagte die SPD-Chefin. "Schulen müssen - als Gebäude und als Institution - als ein verlässlicher, stärkender und Zuversicht spendender Ort erlebt werden können."
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