"Spende für den kleinen Hunger"

Der Verein SuPer Salzgitter und die Königsbäckerei bieten eine neue Hilfsaktion an.

von


Gianluca Calabrese vom Verein SuPer Salzgitter (li.) und Hakan Ay, Besitzer der Königsbäckerei.
Gianluca Calabrese vom Verein SuPer Salzgitter (li.) und Hakan Ay, Besitzer der Königsbäckerei. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Unter dem Motto "Spende für den kleinen Hunger" hat sich der Verein SuPer Salzgitter eine neue Hilfsaktion für Bedürftige ausgedacht. Zunächst in der Königsbäckerei in Salzgitter-Lebenstedt können Kunden Gutscheine kaufen, die dann von den Zielpersonen eingelöst werden.


Die Gutscheine sollten einen kleineren Eurobetrag bis etwa fünf Euro beinhalten, erklärt Gianluca Calabrese, erster Vorsitzender des Vereins SuPer Salzgitter. Wer mehr spenden möchte, könne gerne mehrere Gutscheine ausfüllen. Die Gutscheine können dann direkt an eine bedürftige Person nach Wahl vergeben werden, oder sie werden in der Bäckerei in der Königsberger Straße 3 sowie im Büro des Vereins öffentlich ausgehängt.

Die Gutscheine sind in der Königsbäckerei einzulösen.
Die Gutscheine sind in der Königsbäckerei einzulösen. Foto: Rudolf Karliczek


Man wolle die Aktion über die eigenen Kanäle bekannt machen. Calabrese ist sich aber sicher, dass sich das Angebot schnell herumspreche. Es handele sich zunächst um ein Pilotprojekt. Weitere Bäckereien könnten sich gerne beteiligen.

Das Risiko, dass das Angebot von Personen genutzt werde, die gar nicht bedürftig sind, bestehe zwar, aber dies könne man bei so etwas nie ganz ausschließen, so Calabrese. In Italien sei es in Cafés schon seit Jahrzehnten gang und gäbe, dass man beim Begleichen der Rechnung beispielsweise einen Cappuccino mehr bezahle, der dann bei der nächsten Gelegenheit einem Bedürftigen angeboten werde.

Ein Beitrag zur Wahrung der Menschenwürde


Auch aus der Türkei kenne er den Brauch, beim Bäcker ein Brot mehr zu kaufen, dass sich dann ein Bedürftiger nehmen könne, berichtet Hakan Ay, Besitzer der Königsbäckerei. Viele Menschen arbeiteten jahrzehntelang und dennoch reiche die Rente nicht. Oft würden diese sich dann schämen, wenn sie Hilfe in Anspruch nehmen müssten. Dieses Angebot soll diesen Menschen helfen, ihre Würde zu bewahren. Auf die Aktion soll durch Aushänge, bei Veranstaltungen oder über Facebook aufmerksam gemacht werden. Wenn Zeit sei, würden die Kunden auch direkt angesprochen, so Ay.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Rente