Tarifverhandlungen zwischen Bahn und EVG gescheitert: Streiks drohen

Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der EVG sind gescheitert.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der EVG sind gescheitert. Das teilte die Eisenbahngergewekschaft am Mittwochabend mit.



Damit steigt das Risiko unbefristeter Streiks. Bereits im Vorfeld war bekannt gewordenen, dass die EVG am Donnerstag über einen möglichen Ausstand entscheiden will. Zuletzt forderte sie von der Bahn unter anderem zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro mehr pro Monat. „Vor dem Hintergrund der seinerzeit in Fulda beschlossenen Forderungen wurde insbesondere die Laufzeit von 27 Monaten als deutlich zu lang sowie die angebotene Lohnerhöhung als zu niedrig und zu spät bewertet. Der Bundesvorstand der EVG wird am Donnerstag in Berlin das weitere Fortgehen beschließen“, sagte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch.

Bahn macht EVG Vorwürfe


In einem Pressestatement äußerte sich die Deutcshe Bahn am Mittwochabend verärgert über die gescheiterten Verhandlungen. „Die EVG wirft einen fast fertigen Abschluss weg und setzt kurz vor dem Ziel alles auf Null. Eine Einigung war zum Greifen nah, 140 Seiten Tariftext sind bereits fertig. Was jetzt passiert, ist unglaublich. Die Gremien der EVG sind nicht kompromissbereit. Die Leidtragenden sind unsere Mitarbeitenden und unsere Fahrgäste“, sagt DB-Personalvorstand Martin Seiler. „Wir haben intensiv verhandelt, hart gerungen und viele Teileinigungen erzielt. Das ist jetzt alles wieder vom Tisch.“

Die DB habe zuletzt einen hohen Festbetrag sowie einen zusätzlichen Inflationsausgleich in Höhe von 2.850 Euro netto bei einer Laufzeit von 27 Monaten in Aussicht gestellt, heißt es weiter. Dies trotz der notwendigen Sanierung bei DB Cargo und den Busgesellschaften. Außerdem hätten weitere kostspielige strukturelle Verbesserungen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität und der Mitarbeitendenbindung auf dem Tisch gelegen. Heißt konkret: Allein in der Instandhaltung, den Werkstätten und Stellwerken hätte es nochmal eine zusätzliche Lohnerhöhung von im Schnitt 7,5 Prozent gegeben.

„Wir waren bereit, an unsere Grenze zu gehen, damit ein guter, ausbalancierter Abschluss zustande kommt. Denn: Ein echter Kompromiss tut am Ende immer beiden Seiten weh. Nach sieben Verhandlungsrunden ist es allerhöchste Zeit, dass auch die EVG ihrer Verantwortung gerecht wird, um diesen unnötigen Marathon zu beenden“, so Seiler. „Die Sommerferien stehen unmittelbar vor der Tür, die Reisenden wollen planen. Und unsere Mitarbeitenden wollen endlich mehr Geld.“

Die DB fordert die EVG mit Nachdruck auf, endlich zum Wohle der Mitarbeitenden, der Fahrgäste und des Unternehmens schnell zu einer guten Lösung zu kommen. Die DB bleibt weiterhin gesprächs- und verhandlungsbereit.


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