Teenager-Mord: Bundestag erreicht Petition zur Strafmündigkeit

Die nun beim Bundestag eingereichte Petition fordert eine Änderung des Strafmündigkeitsgesetzes.

von


Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Region. Nach dem Mord an der 15-Jährigen Anastasia aus Salzgitter im Juni des vergangenen Jahres, wurde wieder ein Mädchen von Teenagern getötet. Schon nach Anastasias Tod wurden Rufe nach einer Herabsetzung des Alters der Strafmündigkeit laut. Nun hat es eine Petition dazu mit über 170.000 Unterschriften bis in den Bundestag geschafft.



Die 12-Jährige Luise aus Freudenberg wurde vor zwei Wochen mit 75 Messerstichen getötet. Ihre mutmaßlichen Mörderinnen sollen erst 12 und 13 Jahre alt sein. Wie im Fall der ermordeten Anastasia (hier konnte nur ein Täter belangt werden) aus Salzgitter, werden auch diese Täterinnen keine strafrechtlichen Konsequenzen zu erwarten haben, da sie jünger als 14 Jahre sind - so sieht es das deutsche Jugendstrafrecht vor. Darüber sollen sich die beiden Mädchen im Fall der getöteten Luise sogar schlau gemacht haben.

Braucht Deutschland eine Gesetzesreform?


Nachdem bekannt wurde, dass zumindest einer von Anastasias Mördern, 13 und 14 Jahre alt, straffrei ausgehen wird, war das Entsetzen groß. Eine Diskussionen um das Alter der Strafwürdigkeit wurde entfacht und auch darüber, ob das Strafmaß im Jugendstrafrecht einer Änderung bedarf. Auch Niedersachsens ehemaliger CDU-Landeschef Bernd Althusmann forderte eine Debatte über die Strafmündigkeit.


In der nun beim Bundestag eingereichten Petition wird gefordert, dass Luises mutmaßliche Mörderinnen verurteilt werden und das Strafmündigkeitsgesetz in Fällen von Mord und weiteren seelenbrechenden Verbrechen von 14 auf 12, oder wie bereits in England, auf 10 Jahre geändert wird.

Junge Täter müssen Konsequenzen tragen


"Die Mädchen wussten was sie taten, ständig wird in der Presse und den Medien von einem immer schneller angekurbelten Heranwachsen der Jugend berichtet und das Gesetz wurde trotz dessen noch immer nicht verändert. Wer im Alter von 12 und 13 ein Messer bei sich trägt und zu so etwas fähig ist, der kann auch die Konsequenzen tragen. Dies war eine vorsätzliche Tötung, geplant, kalkuliert, wie ein Erwachsener Mensch es auch tun könnte", heißt es in der Petition, die inzwischen mehr als 170.000 Unterstützer unterschrieben haben.


Wie auf der Petitionsplattform mitgeteilt wird, habe der Bundestag bestätigt, dass die Anmeldung der Petition beim Petitionsausschuss eingegangen ist. Dort wird sich aktuell zumindest in einigen Parteien mit dem Thema befasst.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


CDU AfD Polizei