Tierquälerei – So grausam geht es in der Region zu

von Nick Wenkel


Der Hund, der beste Freund des Menschen. Oft aber nicht so behandelt, wie er es verdient. Symbolfoto: Pixabay
Der Hund, der beste Freund des Menschen. Oft aber nicht so behandelt, wie er es verdient. Symbolfoto: Pixabay

Region. Aussetzen, schlagen, einsperren – Tierquälerei ist leider ein trauriger Aspekt unseres Alltags. Doch vor allem in den vergangenen Wochen scheinen sich die Vorfälle in der Region gehäuft zu haben. regionalHeute.de fasst die Gräueltaten zusammen.


Radfahrer besprüht Hund mit Reizgas


Bereits im März wurde ein Hund in Braunschweig durch Reizgas so verletzt, dass er von einem Tierarzt behandelt werden musste. Neben dem Vierbeiner erlitt auch das Frauchen durch den Sprühnebel Reizungen im Gesicht. Die 33-Jährige befand sich kurz nach 8 Uhr auf dem dortigen Gehweg, während ihre Französische Bulldogge am Rand mit einem anderen Hund spielte. Als ein in Richtung Max-Planck-Straße fahrender Radler die Hunde passierte, habe dieser plötzlich ein Reizstoffsprühgerät eingesetzt und auf ihren Hund gehalten. Wortlos fuhr der Mann dann weiter.

Pärchen verkauft kleine Hundewelpen aus Kofferraum


Im April konnte die Polizei ein Pärchen feststellen, dass in Braunschweig aus einem Auto heraus Hundewelpen ohne Pass und Impfschutz verkaufte. Nach Angaben der Hundeverkäufer habe man die drei Welpen selbst am vergangenen Wochenende von einem Osteuropäer auf einem Parkplatz in Braunschweig gekauft. Laut Tierschutz seien die Welpen noch viel zu jung für den Verkauf und zudem zu früh von der Mutter getrennt worden. Die Welpen wurden inzwischen vom Veterinäramt in Obhut genommen und sind wohlauf.

Hündin verwahrlost und abgemagert


Ebenfalls im April wurde in Salzgitter ein völlig abgemagerter und verwahrloster Hund aufgefunden. Der Tierschutzverein, bei dem das Tier von der Feuerwehr abgegeben wurde, berichtete, dass man selten so einen schweren Fall von Verwahrlosung erlebt habe. Der Gesundheitszustand der schwarzen Hündin sei beim Auffinden bedenklich gewesen. „Der gesundheitliche Zustand der Hündin war schockierend“, so der Tierschutzverein. Lesen Sie hier mehr.

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Eine schwarze Hündin wurde vollkommen abgemagert und krank im Tierheim abgegeben. Nun wird nach dem Halter gesucht. Foto:


Tierquäler töten 15 Hühner und ein Kaninchen


In der Nacht zum 10. Mai wurden in einem Tierverschlag in einem Waldstück bei Lehre fünfzehn Hühner und ein Kaninchen tot aufgefunden. Die Polizei geht davon aus, dass die Tiere vorsätzlich durch Gewalteinwirkung durch unbekannte Täter getötet wurden. Bei den Untersuchungen habe sich gezeigt, dass bereits seit Anfang Mai in dem Kleintiergehege aus Hühnern, Gänsen, Ziegen und Kaninchen, Tiere vereinzelt Verletzungen aufwiesen.

Hund mit Säure übergossen


Ende Mai misshandelten bislang unbekannte Personen einen Berner Sennenhund in der Straße "Katzhagen" in Bortfeld, indem sie diesem eine Säure über den Kopf gossen. Der Hund befand sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Grundstück seiner Besitzer. Zunächst hatten seine Besitzer angenommen, dass Tier wäre mit Wasser in Berührung gekommen und sich
keine weiteren Gedanken gemacht. Nachdem das Tier allerdings am Abend anfing sich am Kopf blutig zu kratzen, suchten seine Besitzer einen Tierarzt auf. Dieser bestätigte den Verdacht, dass der Hund mit Säure übergossen wurde.

Wüstenrennmaus mit Babys ausgesetzt


Dass manche Menschen vor wirklich gar nichts Halt machen, stellten Unbekannte Anfang Juni in Gifhorn wieder unter Beweis: Eine Wüstenrennmaus, für die offenbar kein Platz mehr in den eigenen vier Wänden war, wurde mit ihren sechs Mäusebabys in einem kleinen Karton ausgesetzt und zum Sperrmüll gelegt. „Sie saß mit ihren sechs neugeborenen Babies in einem kleinen Karton, der mit einem Holzbrett verschlossen war. Wir sind mal wieder sehr wütend, wie man mit den Lebewesen umgeht“, schreibt der Tierschutzverein Gifhorn bei Facebook. Gleichzeitig hoffe man auf Hinweise aus der Bevölkerung: „Wer etwas gesehen hat oder Hinweise auf Personen mit verdächtigem Verhalten geben kann, melde sich bitte im Tierschutzzentrum“, heißt es in dem Post weiter.

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In diesem Karton wurde die Mäusefamilie sich selbst und ihrem Schicksal überlassen. Foto:


Tote und verwahrloste Tiere in Wohnung gefunden


Nach einem Hinweis entdeckten Polizeibeamte in Braunschweig vor etwa einer Woche in einer völlig verwahrlosten Wohnung im Wohngebiet Schwarzer Berg eine Vielzahl von Kleintieren, die zum Teil schon verendet waren. Anwohner hatten zuvor Verwesungsgeruch gemeldet. Überall in den Räumen hielten sich Kaninchen, Meerschweinchen und Mäuse auf, die sich dort frei bewegten. Auf dem Balkon lagen einige tote Tiere. Aufgrund der nicht artgerechten Haltung wurden die Tiere durch Mitarbeiter des Tierschutzes sichergestellt, wobei die genaue Zahl noch festgestellt werden muss.

Schicksal ungewiss: Katze durch Schuss verletzt


Am vergangenen Sonntag wurde im Verlauf des Tages die Katze eines Braunlager Einwohners durch einen Schuss eines Unbekannten aus einer kleinkalibrigen Waffen so schwer verletzt, dass sie in tierärztliche Behandlung übergeben werden musste. Zum Zeitpunkt der Sachverhaltsaufnahme stand noch nicht fest, ob das Tier gerettet werden kann oder von seinen Leiden erlöst werden muss. Seitens der Polizei werden derzeit Ermittlungen bezüglich des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und eventuell auch des Verstoßes gegen waffenrechtliche Bestimmungen geführt.


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