VdK sieht auch Wohlhabendere "in den Ruin getrieben"

Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, sieht zu Weihnachten angesichts hoher Energiepreise und Inflation viele Menschen in Deutschland in Not.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, sieht zu Weihnachten angesichts hoher Energiepreise und Inflation viele Menschen in Deutschland in Not. Betroffen seien häufig auch Menschen oberhalb der Transferleistungs-Schwelle, sagte sie dem Onlineportal des "Münchner Merkur".


"Die Folgen der Rekordinflation und der explodierenden Heizkosten sind für weite Teile der Bevölkerung verheerend", sagte Bentele. Trotz "hilfreicher Entlastungen" müssten sich "viele Menschen das Geld für Gas und Strom vom Munde absparen". "Uns schreiben Mitglieder, die eine Rente von 1.500 Euro und mehr bekommen und damit immer gut ausgekommen sind. Jetzt müssen sie einen Großteil davon für Energie ausgeben und können sich kaum noch das Essen leisten", sagte die VdK-Präsidentin.

Auch Menschen, die noch nie Sozialleistungen bezogen haben, würden von den hohen Heiz- und Energiekosten "in den Ruin getrieben". Bentele richtete mehrere Forderungen die Bundesregierung. "Ganz dringend" nötig sei etwa schnell ein "echter Härtefallfonds" für "Menschen mit kleinen Renten und Einkommen". Dabei bestehe Bedarf nach einem "staatlichen Mechanismus, um automatisch Leistungen gestaffelt nach dem Einkommen auszuzahlen".

So erscheine es etwa als ungerecht, dass Gutverdiener 300 Euro Energiepauschale erhielten, Menschen in Umschulung aber nicht. Auch eine Abschaffung der Mehrwertsteuer auf gesunde Lebensmittel forderte Bentele - so könnten gerade Menschen mit wenig Geld entlastet werden. Dass das trotz positiver Signale etwa von Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) noch nicht passiert sei, sei "nicht nachvollziehbar". Zugleich plädierte Bentele für weitere Justierungen bei Abgaben.

"Sehr bald werden wir uns dann über die Finanzierung dieser Milliarden-Pakete unterhalten müssen", erklärte sie. "Und dann kommt auch die Vermögensabgabe wieder auf den Tisch." Die Mehrkosten der jüngsten Krisen müssten "gerecht verteilt werden". Als Großaufgaben für die Ampel-Koalition nannte Bentele zudem eine große Pflegereform und eine Rentenreform.

Unter Wissenschaftlern und in der Bevölkerung bestehe große Einigkeit, dass alle Menschen in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen sollten. "Da hat man sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht herangetraut. Der Politik fehlte der Mut für diese große Reform", sagte sie dem Portal, das zu "Ippen-Media" gehört. Der Renteneintritt der Baby-Boomer werde ein solches Vorhaben nun absehbar erschweren.




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