So verlief die Wahl in Braunschweig

von Christina Balder





Dieser Beitrag ist als Wahl-Ticker in chronologischer Reihenfolge von oben nach unten verfasst.



Braunschweig. In wenigen Stunden entscheidet sich, welche Oberbürgermeisterkandidaten sich ab morgen wieder voll auf ihre bisherigen Jobs konzentrieren können. Dann sind die Wahlzettel zur OB-Wahl ausgezählt und mindestens vier Bewerber werden ihre Niederlage zur Kenntnis nehmen müssen. Wir berichten hier ständig aus dem Rathaus.

Wird es gleich ein eindeutiges Ergebnis geben? Oder müssen die beiden stärksten Kandidaten in drei Wochen noch einmal zur Stichwahl antreten? Nur, wenn ein Kandidat schon heute die absolute Mehrheit der Stimmen erreicht, ist für alle der Wahlkampf sofort vorüber. Wenn nicht, müssen die rund 200.000 Wahlberechtigten ein zweites Mal abstimmen. Zur Wahl stehen am 25. Mai:

Hennig Brandes, CDU

Wolfgang Büchs, BIBS

Ulrich Markurth, SPD

Holger Herlitschke, Grüne

Merten Herms, Piraten

Udo Sommerfeld, Linke.

19.05 Uhr:


Die ersten zwei Wahllokale haben ausgezählt: Südstadt-Rautheim-Mascherode und Timmerlah-Geitelde-Stiddien. Aktuell liegt Hennig Brandes vorne mit 49 Prozent, gefolgt von Ulrich Markurth mit 40,9 Prozent. Schlusslicht ist im Moment Merten Herms mit 0,1 Prozent.

19.11 Uhr:


Nur zwei Wahllokale mehr und schon hat sich die Spitze umgekehrt: Markurth liegt jetzt knapp vorne (40,8 Prozent), Brandes folgt mit 39,8 Prozent.

 19.24 Uhr:


Der Abstand zwischen den zwei stärksten Kandidaten wird immer größer: Markurth liegt bei 45, 1 Prozent, Brandes nur noch bei 29,7 Prozent.

 19.40 Uhr:


Der stellvertretende Wahlleiter Hermann Klein zur Wahlbeteiligung: "Ich rechne mit 45 bis 49 Prozent, ähnlich wie bei der Kommunalwahl 2011. Das ist vor allem in Hinblick auf die Kommunalwahl interessant, weil es "nur " um den Oberbürgermeister geht und nicht um den ganzen Rat." Insgesamt nehme die Wahlbeteiligung ab.

Die erste Hochrechnung ist da:

Brandes: 33,4

Markurth: 46,1

Herlitschke 8,2

Büchs: 5,8

Herms: 2,7

Sommerfeld: 3,9

19.52: Die zweite Hochrechnung (74  von 205 Wahlkreisen)


Brandes: 33,2

Markurth: 47,8

Herlitschke 7,7

Büchs: 5,0

Herms: 2,4

Sommerfeld: 3,9

19.57 Uhr


"Markurth hat ein erstaunliches Ergebnis eingefahren, aber es reicht nicht, um eine Stichwahl zu vermeiden", sagt Hermann Klein.

20.00 Uhr:




Pirat Merten Herms wartet schon mit uns im Rathaus auf weitere Ergebnisse. Zu den ersten Hochrechnung sagt er: "Es ist besser als erwartet, aber über mehr Stimmen hätte ich ich natürlich schon gefreut. Allerdings sind 2,4 Prozent für das allererste Mal kein schlechtes Ergebnis." Auf die Frage, ob es ein zweites Mal geben soll, antwortet er: "Das ist ja noch ein bisschen hin, das überlege ich mir noch."

20.15 Uhr:


Neben Merten Herms sind unter anderem auch Annegret Ihbe, die SPD-Europakandidatin und der FDP-Europakandidat Ingo Schramm Rathaus angekommen. Der Raum füllt sich, draußen gibt es Bier.

20.15:


Ulrich Markurth betritt unter Applaus den Raum, lässt sich gratulieren und umarmen.[image=11595]

20.19:


Neue Hochrechnung:

Brandes: 34

Markurth: 46,8

Herlitschke 8

Büchs: 4,9

Herms: 2,5

Sommerfeld: 3,8

20.45 Uhr:


Selbst in Volkmarode, eigentlich Stammgebiet der CDU, hat Markurth nach aktuellem Stand mehr Stimmen geholt als Hennig Brandes.

20.49 Uhr:


[image=11607]Wolfgang Büchs zu seinem Ergebnis: "Wenn es bei um die 5 Prozent bleibt, trifft es ungefähr meine Erwartungen. Wir hatten ein vergleichsweise niedriges Wahlkampfbudget - wenn ich überlege, was die großen Parteien zur Verfügung haben, wird mir ganz anders." Er wünsche sich einen Wahlkampf, bei dem es weniger um Plakate und Werbemittel als um Inhalte gehe. Außerdem glaubt er die BIBS im Nachteil, weil sie nicht auf dem Europawahlzettel steht. "So etwas lenkt die Wähler doch."

Er erwarte nun von Markurth, dass er sich von Hoffmann inhaltlich absetzt.

20.51 Uhr:


In Rüningen erreicht Markurth 50,6 Prozent. Hennig Brandes  35,6 Prozent.

20.52 Uhr:


Hennig Brandes, der den Abend in seinem Bürgercafé begann und noch nicht im Rathaus anwesend ist,  verschickt eine Pressemitteilung mit einer ersten Reaktion:

Er sehe sich unerwartet deutlich im Hintertreffen, schreibt er „Mit einem so klaren Rückstand hatte ich nicht gerechnet. Ich gratuliere Ulrich Markurth zu diesem guten Ergebnis. Aber es ist gegenwärtig nur eine Momentaufnahme. Ich werde bis zur Stichwahl am 15. Juni um jede Stimme kämpfen.“

20.56 Uhr:


[image=11604]Holger Herlitschke grinst in die Kamera. Auf die Frage, ob ihm nach Grinsen sei, sagt er: "Das ist ein Wahlergebnis. Davon ist man ja nicht gleich krank." Er habe allerdings weder sein erstes Wahlziel, in die Stichwahl zu kommen, noch sein zweites Wahlziel, mehr als 20 Prozent zu bekommen, erreicht. Stärker als letztes Mal sei das grüne Ergebnis aber immerhin geworden. "Man wünscht sich offenbar Kontinuität im Rathaus", kommentiert er das Ergebnis von Ulrich Markurth.

21.00 Uhr:


Hennig Brandes kommt mit einigen Parteifreunden im Rathaus an.[image=11606]

21.07 Uhr:


Ulrich Markurth zu seinem Ergebnis: "Ich bin froh,dass man weiß, wo man steht. Ich freue mich, dass ich klar vorne liege; das ist eine gute Voraussetzung für den zweiten Wahlgang." Er hätte sich allerdings auch gefreut, wenn es keinen zweiten Wahlgang hätte geben müssen. "Das geht allen Kandidaten so, das sind jetzt noch mal drei Wochen Wahlkampf."

21.31 Uhr:


Die Wahlbeteiligung bei der Europawahl in Braunschweig lag bei 51,3 Prozent und damit höher als zuvor; ähnliche Zahlen sind für die OB-Wahl zu erwarten. Die Kandidaten Brandes, Büchs, Herlitschke und Markurth loben den fairen Wahlkampf.


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