Waldbrände in Griechenland: Unsere Löschflugzeuge helfen vor Ort

Aus Braunschweig startete die Löschflugzeugstaffel jetzt nach Griechenland.

Die Löschflugzeuge bei einer Demonstration. (Archiv) Nun fliegen sie nach Griechenland.
Die Löschflugzeuge bei einer Demonstration. (Archiv) Nun fliegen sie nach Griechenland. | Foto: Rudolf Karliczek

Braunschweig. Die niedersächsischen Löschflugzeuge der rescEU-Flotte sind am heutigen Dienstag um 7:40 Uhr von ihrer Mainbase am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg in Richtung Griechenland gestartet, um die dortigen Einsatzkräfte bei der Bekämpfung der verheerenden Waldbrände zu unterstützen. Dies teilte das niedersächsische Innenministerium mit.



Griechenland hat am gestrigen Montag über den Katastrophenschutzmechanismus der Europäischen Union (UCPM) ein Hilfeleistungsersuchen gestellt und Löschflugzeuge des sogenannten AFFF-P Moduls (Aerial Fire Fighting - Planes) angefordert.

Am gestrigen Nachmittag erreichte das Kompetenzzentrum Großschadenslagen im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport die Anfrage auf Luftunterstützung zur Bekämpfung der Vegetationsbrände in Griechenland. Nach fachlicher Prüfung konnte kurzfristig die angefragte Unterstützung zur Brandbekämpfung aus der Luft angeboten werden. Umgehend hat Griechenland das von Deutschland unterbreitete Angebot angenommen.

Hilfe für Griechenland


Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, sagt: „Selbstverständlich leisten wir unseren Beitrag und unterstützen Griechenland mit unseren Kapazitäten. Mit ihrer Löschwasserkapazität von über 3.000 Litern können unsere Flugzeuge einen wichtigen Beitrag leisten, um die verheerenden Vegetationsbrände auf dem griechischen Festland in den Griff zu bekommen. Dabei ist wichtig, dass auch in Niedersachsen der Brandschutz weiterhin sichergestellt ist. Nach wie vor stehen, neben den bodengebundenen Einsatzkräften, landeseigene Kapazitäten von Hubschraubern mit flexiblen Außenlastbehältern abrufbereit zur Verfügung.“

Nach Abstimmung zwischen Griechenland, dem Emergency Response Coordination Center (ERCC) der EU, dem Bund und anderen Staaten wurden durch Niedersachsen die zwei Löschflugzeuge nebst Crew und Verbindungspersonal des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) zur Verfügung gestellt. Auf dem Flug von Braunschweig ins Krisengebiet sind zwei Tankstopps in Österreich und Montenegro vorgesehen. Die zwei Piloten und ein Mechaniker werden gegen 17 Uhr unserer Zeit (18 Uhr Ortszeit) in Griechenland am militärischen Flugplatz Tatoi (in der Nähe der Hauptstadt Athen) erwartet. Dort treffen sie auf die übrige Crew sowie Bedienstete des NLBK.

Insgesamt unterstützt Niedersachsen mit einer Frau und sechs Männern den Einsatz gegen die Flammen auf dem griechischen Festland. Es ist derzeit eine Einsatzdauer von fünf Tagen geplant. Das genaue Einsatzgebiet wird erst nach Ankunft der Einsatzkräfte in Tatoi mit den örtlich zuständigen Einsatzleitungen bekannt gegeben.

EU-Katastrophenschutz bewährt sich


Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Ralph Tiesler, sagt dazu: „Die grassierenden Wald- und Vegetationsbrände zeigen, wie wichtig die Erweiterung der Einsatzreserve durch die beiden Löschflugzeuge ist. Insofern bin ich dankbar, dass nun luftgebundene Unterstützung dank der Initiative des Bundes und des Landes Niedersachsen zum Einsatz kommen kann. Die zahlreichen Hilfeleistungsersuchen, die die Kolleginnen und Kollegen im GMLZ koordinieren, zeigen erneut, dass sich der europäische Katastrophenschutzmechanismus bewährt."

Die Einsatzentscheidung über die Verlegung der Löschflugzeuge nach Griechenland erfolgte nach fachlicher Abwägung der Gefahrenlage innerhalb Niedersachsens beziehungsweise Deutschlands. Aufgrund der Prognosen des Waldbrandgefahrenindex ist absehbar von keiner erhöhten Gefahr von Vegetationsbränden auszugehen.

Über die Waldbrände


Die Brände in der Region Alexandroupolis-Feris sind nach aktuellen Angaben der griechischen Einsatzkräfte weiterhin nicht unter Kontrolle, mindesten zehn Dörfer wurden evakuiert. Aktuell sind landesweit derzeit mindestens 53 aktive Brände, insbesondere in der Region Böotien, auf der Insel Euböa sowie im Nationalpark "Dadia" zu verzeichnen.

Über die Löschflugzeuge


Für viereinhalb Monate sind in Niedersachsen Löschflugzeuge zur Unterstützung der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung im Gebiet der gesamten EU stationiert. Diese werden von der EU, dem Bund (BBK) und Niedersachsen finanziert.

Das Land Niedersachsen hat im Rahmen der rescEU-Transition-Förderperiode eine Dienstleistung zum Beitrag gegen Vegetationsbrände in Europa beauftragt. Der Erfüllungszeitraum erstreckt sich vom 19.0 Juni bis zum 31. Oktober 2023 mit Option, auch für 2024 die Staffel in Niedersachsen zu stationieren.


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