Weitere Verhandlungen - Droht der nächste Streik im Busverkehr?

Am morgigen Dienstag treffen ver.di und der Arbeitgeberverband AVN erneut aufeinander. Dann soll sich entscheiden, ob das Angebot der Arbeitgeberseite ausreicht, um einen weiteren Streik bei der KVG abzuwenden.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Rudolf Karliczek

Region. Am vergangenen Samstag blieben die Busse infolge eines Warnstreiks der Gewerkschaft ver.di in den Depots. Arbeitnehmer- und Arbeitgeber liegen nach Angaben von ver.di Verhandlungsführer Hermann Hahne in ihren Vorstellungen weit auseinander. Am morgigen Dienstag finden weitere Verhandlungen statt. Sollten die Arbeitgeber ihr Angebot nicht verbessern, könne "sehr schnell" wieder gestreikt werden.


Der letzte Streiktag sei bewusst auf einen Samstag gelegt worden, um Schüler und Pendler nicht zu stark zu treffen. Wie Hahne berichtet, sei die Streikbeteiligung "ausgesprochen gut" gewesen. Ob der Warnstreik die gewünschte Wirkung erzielt habe, werde sich morgen zeigen. Ab 10 Uhr steht die nächste Verhandlungsrunde zwischen ver.di als Arbeitnehmervertreter und dem Arbeitgeberverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (AVN) an. Im Anschluss soll am Nachmittag mit der Tarifkommission über die weiteren Schritte beraten werden.

Vorstellungen sehr unterschiedlich


Hahne stellt klar, dass die bisherigen Vorstellungen von AVN und ver.di "sehr weit" auseinander lägen. "Die Arbeitgeber haben mit einer Laufzeit von drei Jahren ungefähr 80 cent mehr (pro Stunde) angeboten. Wir können nicht einschätzen wie sich die Inflation in nächsten Jahren entwickelt. Das wären dann im dritten Schritt 1,5 Prozent Plus." Es sei nicht akzeptabel, mit einem Abschluss aus den Verhandlungen zu gehen, der dann gleich wieder von der Inflation aufgezehrt werde.

ver.di hat eine Schmerzgrenze


Wie die Arbeitgeberseite am Dienstag reagiert, könne Hahne nicht einschätzen: "Wir haben uns eine Untergrenze gesetzt. Klar ist, dass unsere Forderungen morgen nicht vollständig erfüllt werden können. Das wäre illusorisch. Aber die Arbeitgeber müssen eine bestimmte Linie überschreiten damit es sich überhaupt lohnt, weiter zu verhandeln. Ansonsten wird relativ schnell wieder gestreikt." Wo ver.di diese Linie festgemacht habe, wolle Hahne nicht verraten: "Ich werde morgen deutlich sagen, was wir erwarten. Die kennen unsere Forderungen. Uns ist auch klar, dass man Forderungen nie komplett durchkriegt, aber man sollte sich zumindest annähern."

Details zu einem möglichen nächsten Streiktag gebe es im Hinblick auf ein genaues Datum noch nicht. Doch auch der nächste Streik werde aller Voraussicht nach wieder von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss für einen Tag anberaumt.


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