Bachmann: Schünemanns Drohung, Fan-Projekte nicht mehr zu unterstützen, entbehrt jeder Sachkenntnis




[image=5e1764df785549ede64cd3a8]Zur Ankündigung des niedersächsischen Innenministers Uwe Schünemann, zukünftig Fan-Projekte nicht mehr finanziell unterstützen zu wollen, erklärt der aus Wolfenbüttel stammende innenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Klaus-Peter Bachmann:

„Just zum Zeitpunkt, zu dem die Arbeiterwohlfahrt als größter gemeinnütziger Träger von Fußball-Fan-Projekten in Braunschweig zu ihrer Bundestagung zusammenkommt, lässt der Innenminister die Katze aus dem Sack: Schünemann will Fan-Projekte nicht mehr finanzieren.

Die Fan-Projekte der kommunalen und frei-gemeinnützigen Träger der Jugendhilfe werden durch je ein Drittel Zuschüsse der Deutschen Fußballliga, des Landes und der als Träger der Jugendhilfe zuständigen Kommunen finanziert. Es handelt sich natürlich nicht um eine finanzielle Förderung der Fußballvereine, sondern um präventiv tätige Jugendhilfeprojekte. Entweder weiß Herr Schünemann das nicht, oder er will die Öffentlichkeit bewusst in die Irre führen.

Jede Gewalttat und jeder Krawall am Rande eines Fußballspiels sind zu verurteilen. Aber was glaubt denn Schünemann, welchen Umfang das annehmen würde, wenn es im Vorfeld von Spielen, während der Spiele und danach die Fan-Projekte nicht geben würde oder gegeben hätte. Nun ausgerechnet den Fan-Projekten die finanzielle Förderung durch die öffentliche Hand zu nehmen, ist unverantwortlich und entbehrt jeder Sachkenntnis des Ministers.

Es sind gerade die Fan-Projekte vor Ort, die für das notwendige und funktionierende Netzwerk von Fußballvereinen, Fan-Gruppen, Polizei und Kommunen sorgen. Natürlich wäre ein größeres finanzielles Engagement von DFL und Vereinen wünschenswert, aber auch mehr Mittel des Landes für die präventive Arbeit.

Die SPD-Landtagsfraktion hat bereits im April 2010 einen Antrag ,Fanprojekte stärken und ausbauen‘ in den Landtag eingebracht. Seit nunmehr zwei Jahren sehen sich die Regierungsfraktionen von CDU und FDP nicht in der Lage, diesen Antrag abschließend parlamentarisch zu bearbeiten und damit ein deutliches Signal für mehr Prävention und zukünftig weniger Reaktion durch den Landtag zu verabschieden.

Anstatt die Debatte zu verzögern und so lange auszusitzen, fordere ich den Innenminister und die Koalitionsfraktionen auf, diese nicht sachgerechte Debatte über die Streichung der finanziellen Förderung der Fan-Projekte sofort einzustellen und vordringlich auf Prävention  und nicht auf ein ,Mehr an Polizei‘ zu setzen.“


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