Bau von Unterkünften: Stadt hält an Flüchtlingspolitik fest

von Max Förster


Bau von Flüchtlingsunterkünften beschlossen: Unter anderem wird das ehemalige Jugendgästehaus saniert. Foto: Max Förster
Bau von Flüchtlingsunterkünften beschlossen: Unter anderem wird das ehemalige Jugendgästehaus saniert. Foto: Max Förster | Foto: Max Förster



Wolfenbüttel. Die Lage der Flüchtlingssituation scheint sich derzeit entspannt zu haben. Dennoch appellierte Bürgermeister Thomas Pink bei der jüngsten Ratssitzung an die Ratsmitglieder, den bisherigen politischen Kurs beizubehalten. Der Rat beschloss in seiner Sitzung sodann, mehrere Millionen Euro in drei neue Flüchtlingsunterkünfte zu investieren.

Erst vor Kurzem ging durch die Medien, dass Wolfsburg aufgrund sinkender Flüchtlingszahlen drei geplante Bauprojekte auf Eis gelegt hat. Vor diesem Hintergrund tauchte auch Kritik von Dr. Andreas Pölking (Bündnis 90/Die Grünen) auf. So stellte er die Frage, was denn passiert, wenn beispielsweise die Flüchtlingsunterkunft am Schützenplatz (die knapp sechs Millionen Euro kostet) errichtet würde, aber keine Flüchtlinge kommen, um diese zu besetzen. Zwar erklärte Bürgermeister Thomas Pink, dass derzeit gerade mal rund 100 Flüchtlinge am Tag nach Deutschland kämen würden, aber er machte auch deutlich, dass das an den derzeit geschlossenen Grenzen liegen könne. "Wie sollen die Flüchtlinge denn auch herkommen, wenn sie in Österreich, Mazedonien oder Serbien eingemauert sind", betonte er. "Das, was sich dort gerade abspielt, ist eine Schande für Europa", so Thomas Pink.

Nicht auf Situation ausruhen


Auch wenn Prognosen für 2016 kaum zu treffen seien, rechnet man immer noch mit einer Anzahl von 500 bis 900 Flüchtlingen für dieses Jahr, erklärte Elke Wesche von der SPD, als sie die aktuellen Zahlen vorstellte. Man dürfe sich folglich nicht auf der derzeitigen Situation ausruhen. "Demjenigen, der mir die Situation vorhersagen kann, dem gebe ich einen aus", erklärte der Bürgermeister. "Die Menschen stehen doch schon vor dem Zaun", ergänzte Dörthe Weddige-Degenhardt von der SPD-Fraktion. "Die Menschen suchen sich ihren Weg. Wir sollten unsere Politik so weiter verfolgen", appellierte Thomas Pink an die Ratsmitglieder. Zudem ist es geplant, die Unterkünfte zu einem späteren Zeitpunkt auch auf andere Weise zu nutzen, erklärte der Bürgermeister. So soll die Gemeinschaftsunterkunft am Schützenplatz später auch als Wohnanlage dienen und das sanierte ehemalige Jugendgästehaus könne beispielsweise als Studentenwohnheim genutzt werden.

Stadt nimmt knapp zehn Millionen Euro in die Hand


Die im Anschluss einstimmig getroffene Entscheidung, knapp zehn Millionen Euro für drei neue Unterkünfte in die Hand zu nehmen, zeigte, dass auch die Ratsmitglieder an der bisherigen Politik festhalten wollen. Für rund sechs Millionen Euro soll so eine Gemeinschaftsunterkunft auf dem Schützenplatz entstehen, die Platz für etwa 220 Menschen bietet (regionalHeute.de berichtete). Weitere rund 3,5 Millionen sollen in die Sanierung des alten Jugendgästehauses fließen, die für maximal 112 Mesnchen ausgelegt ist (regionalHeute.de berichtete ebenfalls). 20 Plätze werden dann noch durch den Umbau der ehemaligen Grundschule in Adersheim geschaffen (auch hier berichtete regionalHeute.de).

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