Cramme soll keine Alternative sein: Kein Wahlrecht für Ganztagsschüler aus Leinde

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Wolfenbüttel. Da gab es zwar viel zu diskutieren in der heutigen Schulausschussitzung, gebracht hat es den Eltern aus Leinde dennoch nichts. Ganztagsschüler aus Leinde sollen ab dem Schuljahr 2015 in eine städtische Ganztagsschule gehen. Die Alternative Cramme wurde vom Gremium abgelehnt.

Die Elternvertreter der Kita Leinde unternahmen am Abend noch einen allerletzten Versuch, das Wahlrecht für die Ganztagsschule Cramme eingeräumt zu bekommen. Mit ihren Argumenten, Stellungnahmen und Einsprüchen wollten sie die Mitglieder des städtischen Schulausschusses dazu bewegen, ihnen das Wahlrecht einzuräumen.

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Die Elternvertreter der Kita Leinde versuchten noch einmal das Ruder rumzureißen. Foto: Anke Donner)



Mit dem Leinder Ortsbürgermeister Horst Prediger im Rücken, trugen sie ihre Argumente vor. Hierbei machten die Eltern der zukünftigen Grundschüler darauf aufmerksam, dass sie im Vorfeld ihres Erachtens nicht ausreichend informiert wurden. Gerne hätten auch die Eltern der Kinder, die ab dem nächsten Jahr eingeschult werden, bei den vorangegangenen Prozessen mitgewirkt. Schuldezernent Thorsten Drahn wies die Eltern daraufhin, dass ein langer und intensiver Beteiligungsprozess stattgefunden und man sich die Entscheidungen nicht immer leicht gemacht habe.

Die Entscheidung der Verwaltung, die Schüler ausschließlich auf städtischen Ganztagsschulen zu beschulen, konnten die anwesenden Eltern nicht nachvollziehen.Viel näher sei doch die Schule in Cramme, auf die bisher auch einige Schüler aus Leinde gingen. Die Nähe zum Wohnort sei für die kleinen Schulanfänger besser geeignet, als die längere Fahrt in den Stadtkern mit überfüllten Bussen.

Im Gremium wurde die Entscheidung damit argumentiert, dass man die städtischen Schulstandorte stärken wolle. Zwar könne man das Begehren der Leinder Eltern durchaus nachvollziehen, ein Entgegenkommen sei aber zum derzeitigen Zeitpunkt nicht möglich.

Ab dem Schuljahr 2015 sollen als Ganztagsschulen nur die Einrichtungen in Frage kommen, die in städtischer Trägerschaft sind. Ausschussvorsitzende Dörthe Weddige-Degenhard versicherte jedoch, dass man in Punkto Busverbindung Abhilfe schaffen wolle und dazu mit dem Landkreis Wolfenbüttel in Kontakt treten müsse, da dieser für die Schülertransporte zuständig sei.

Zur Verfügung stehen dann mit dem Beginn des Schuljahres 2015 die Grundschule Wilhelm-Raabe, die Grundschule Karlstraße, die Wilhelm-Busch-Grundschule, die Grundschule Harztorwall und voraussichtlich ab dem Schuljahr 2015/2016 auch die Grundschule Am Geitelplatz als Ganztagsschule. Aus einer dieser Schulen können die Eltern der künftigen Ganztagsschüler ihre Schule frei wählen.

Mehrheitlich sprach man sich im Ausschuss für die Beschlussvorlage aus. Diese Entscheidung bekräftigte und begrüßte auch Kathleen Frohse, Vorsitzende des Stadtelternrats. Frohse merkte an, dass auch sie die Schließung der Adersheimer Grundschule trifft und betrifft, sprach sich stellvertretend für den Stadtelternrat aber dennoch für die vorgeschlagene Lösung aus. „Leinde gehört zu Wolfenbüttel und dann wählt man eben auch schlichtweg eine Schule in Wolfenbüttel“, so Frohse.

Nicht alle Ausschussmitglieder konnten sich mit dem Gedanken anfreunden, kein Wahlrecht im Sinne von außerstädtischen Schulen gelten zu lassen. So sprachen sich Beate Zgonc (Grüne) und Fraktions-Kollege Reiner Strobach für das Wahlrecht aus. Aus Nähe zu Cramme sollte den Eltern das Wahlrecht eingeräumt werden, argumentierten sie.

Die endgültige Entscheidung soll schon morgen getroffen werden. Sollte sich auch der Rat der Stadt Wolfenbüttel für die Vorlage aussprechen, tritt die neue Schulbezirksregelung ab dem Schuljahr 2015 in Kraft.

Die Zuordnung des ehemaligen Einzugsgebietes der Grundschule Adersheim zur Grundschule Fümmelse ist dann beschlossen. Diese beinhaltet auch, dass Wolfenbütteler Schüler nur Ganztagsschulen besuchen werden, die in städtischer Trägerschaft sind.


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