Dank den Hochwasser-Helfern: DRK lud ins Solferino ein


Großer Andrang herrschte am Braunkohl-Buffet im Solferino. Fotos: DRK
Großer Andrang herrschte am Braunkohl-Buffet im Solferino. Fotos: DRK | Foto: DRK

Wolfenbüttel. Zum Braunkohlessen hatte der DRK-Kreisbereitschaftsleiter Heiner Schumacher eingeladen. Als Dankeschön an die Einsatzkräfte vom Hochwassereinsatz 2017 gab es im Solferino am Exer ein Buffet für die Helfer. Das teilt das DRK mit.


Die Hilfsbereitschaft damals sei außergewöhnlich gewesen, betonte Schumacher, der sich auch im Namen des Präsidiums und Vorstands des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel bei allen bedankte: „Ohne diese Einsatzbereitschaft hätten wir niemals so reibungslos handeln können. Schon alleine die Versorgung der betroffenen Hausbesitzer mit Bautrocknern war eine große Herausforderung - dass bei dem Einsatz sämtliche Einsatzkräfte so intensiv und koordiniert zusammen gearbeitet haben, ist mehr als beeindruckend.“

Fast 50 Gäste waren gekommen. Die Mitarbeiter des Solferino boten einen hervorragenden Service und hatten die Räume für das Braunkohlessen extra umgestaltet. So konnten die Einsatzkräfte den Abend nutzen, um Vergangenes zu besprechen und auch mögliche Notwendigkeiten zu diskutieren, die ein Hochwasser diesen Ausmaßes künftig verhindern könnten. Dabei diskutierten nicht nur Einsatzkräfte des DRK Wolfenbüttel, sondern auch Kollegen vom THW Wolfenbüttel und den Feuerwehren Wolfenbüttel und Schladen. Die Feuerwehr Sickte musste aus Termingründen absagen.

Försterlingfordert Ausgleichsflächen


Björn Försterling, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Wolfenbüttel, und DRK-Helfer Detlef Pottgießer waren sich einig, dass die Fließgeschwindigkeit der Gewässer eine große Rolle gespielt hat bei der Flut. Künftig müssten Maßnahmen ergriffen werden, zum Beispiel Ausgleichsflächen zwischen Schladen und Wolfenbüttel zu schaffen. „Die Intensität des Hochwassers war schon enorm und für uns überraschend.

Normalerweise gibt es ausreichend Ausweichfläche für das Wasser zwischen Schladen und Wolfenbüttel“, erzählten die beiden DRK-Mitglieder. "Aber dadurch, dass es zuvor schon so viele Regenfälle gab, konnten die Wiesen kein Wasser mehr aufnehmen." Für Pottgießer war der Aufbau des Versorgungszentrums in der Lindenhalle eine große Herausforderung. Das langjährige DRK-Mitglied war mit seiner Frau Christiane zunächst in der Zuckerfabrik Schladen im Einsatz, bevor beide in die Lindenhalle nach Wolfenbüttel wechselten. Dort galt es, 150 Feldbetten aufzubauen und die Helfer mit Mahlzeiten zu versorgen.

<a href= DRK-Bereitschaftsleiter Heiner Schumacher bedankte sich für den großen Einsatz bei den ehrenamtlichen Helfern.">
DRK-Bereitschaftsleiter Heiner Schumacher bedankte sich für den großen Einsatz bei den ehrenamtlichen Helfern. Foto: DRK



Viel Erfahrung mit Hochwasser hat auch Detlef Leunig vom THW Wolfenbüttel, der seit 40 Jahren ehrenamtlicher Helfer ist und berichtete: „Die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte lief hervorragend. Wir als Katastrophenschutz kommen ja meist erst später dazu, nachdem die Feuerwehr schon lange vor Ort ist und sich bereits einen guten Überblick machen konnte.“ Wichtig für den Erfahrenen sei unterdessen, dass ihn sein Arbeitgeber ohne Probleme für Einsätze freistelle. "Der ist nämlich selbst beim THW tätig und kennt die Umstände", so Leunig.

Sein Kollege Dan Bauer war während des Hochwassers für die Trinkwasserversorgung in Alfeld eingeteilt. Dort musste innerhalb kurzer Zeit ein Altersheim geräumt werden. Zur Versorgung der Bewohner stellte das THW eine Trinkwasseraufbereitungsanlage zur Verfügung. Erstaunt war Bauer über die enorme Gewalt des Wassers: „Es war einfach Wahnsinn, wie schnell alles passiert ist und wie viel Kraft das Wasser hat. Innerhalb von zehn Minuten war das Wasser da und es kam einfach überall hin.“

Analysen dauern an


Der stellvertretende Ortsbrandmeister Sven Dost von der Feuerwehr Wolfenbüttel war von der Intensität des Hochwassers ebenfalls überrascht. Er erzählte, dass die Feuerwehr damals das Problem hatte, in Schladen sinkende Pegel und in Dorstadt einen gleichbleibenden Pegel vorzufinden. „Normalerweise kommt dann das Hochwasser 6 bis 8 Stunden später in Wolfenbüttel an. Dem war aber nicht so - mit einer Überschwemmung in diesem Ausmaß haben wir in Wolfenbüttel nicht gerechnet. Die Analysen, wie es dazu kommen konnte, dauern noch an“, fügte Dost hinzu, der während des Hochwassers die Einsatzleiter zunächst auf dem Schützenplatz versammelte und von dort aus koordinierte. Eine positive Überraschung gab es für ihn aber auch: "Die Bereitschaft zu helfen war unter der Bevölkerung enorm groß." Vor allem vor Ort wurden die Einsatzkräfte mit Essen und Trinken von den Anwohnern versorgt, was so nicht selbstverständlich sei, fügt Dost hinzu.

„Nachdem nun fast alle Bautrockner wieder abgeholt sind, können wir den Hochwassereinsatz des Jahres 2017 als erfolgreich abgearbeitet betrachten“, sagte abschließend Heiner Schumacher vom DRK-Kreisverband Wolfenbüttel. "Ich möchte mich bei allen Helfern für Ihren großartigen Einsatz in diesen Tagen bedanken."


mehr News aus Wolfenbüttel