Wolfenbüttel. Vor den Herbstferien gibt es für viele Schüler noch ein straffes Programm. Unterstützt durch das DRK Wolfenbüttel lernen die angehenden Schulsanitäter der Henriette-Breymann-Gesamtschule gerade die Grundlagen der Ersten Hilfe.
An der Henriette-Breymann-Gesamtschule gibt es eigentlich ein Handyverbot. Eigentlich, denn wenn die Handys von Luca und Henry klingeln, ist das in Ordnung. „Wir werden von der Schulleitung oder der Sekretärin auf den Sani-Handys angerufen, wenn es einem Schüler schlecht geht. Dann dürfen wir den Unterricht verlassen und uns um denjenigen kümmern“, erklärt Malte. Die drei Zehntklässler gehören zu den „Alten Hasen“ des Schulsanitätsdienstes und helfen ihrer Lehrerin Katharine Fay bei der Organisation und Betreuung der jüngeren Schüler, die gerade zum Beginn des Schuljahres frisch eingestiegen sind.
Zwölf neue Schüler haben sich in diesem Schuljahr für den jahrgangsübergreifenden Kultur-Umwelt-Sprachen (KUS)-Fachunterricht des Schulsanitätsdienstes angemeldet, fast alle sind gerade in die 7.-Klasse gekommen. „Eine gewisse Reife und auch körperliche Fähigkeiten sollten die Schüler mitbringen, wenn sie sich am Sanitätsdienst beteiligen. Denn auch wenn Wiederbelebungen oder tiefe Wunde nicht zum Schulalltag gehören, sprechen wir darüber, sehen entsprechende Bilder und üben den Ernstfall – dafür müssen sie bereit sein“, erklärt Fay. Sie hat zur professionellen Unterstützung der Ausbildung Kontakt mit Melanie Niestrop, Ausbildungsbeauftragte des DRK Kreisverbands Wolfenbüttel, aufgenommen. In mehreren Stunden bringt Niestrop den Schülern die Grundlagen der Ersten Hilfe bei, ist Ansprechpartnerin bei Fachfragen und organisiert den Kontakt zu den Profis. „Die Schulsanitäter übernehmen die Erstversorgung vor Ort, gegebenenfalls rufen sie sich Hilfe dazu.
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Vorsichtig hält Hauke Mias Kopf, während Jens sie unter Beobachtung von Ausbilderin Melanie Niestrop in die Stabile Seitenlage bringt.
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Daher ist es sinnvoll, wenn sie wissen was in einem Rettungswagen passiert und wo in Wolfenbüttel Rettungswachen sind“, erklärt sie. Denn für viele Schüler hat der Transport ins Krankenhaus etwas beängstigendes, die Schulsanitäter stehen ihnen in der Zeit begleitend bei, beruhigen und erklären die Vorgänge. Für Saskia war es genau dieser Aspekt, der sie bewogen hat Teil des Schulsanitätsdienstes zu werden: Anderen Helfen, die gerade in Not sind, und ihnen beistehen.
Wie wichtig eine ruhige Begleitung ist, hat sie selbst als Unfallopfer erlebt. Für den fast gleichaltrigen Nick ist wichtig, dass er Erfahrungen sammeln kann: „Es reicht nicht, nur den Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein zu machen; das ist zu wenig und wird alles wieder vergessen. Ich möchte nicht zu einem Unfall kommen und nicht helfen können.“
Neben den Diensten im Schulalltag, jeden Tag sind vier der Schulsanitäter eingeteilt und per Sani-Handy jederzeit erreichbar, sind die Schüler während Schulveranstaltungen präsent. Besonders stolz sind sie auf ihre eigene kleine Krankenstation, die sie beim letzten Sportfest betreut haben. Ihr derzeitiges Großprojekt ist die eigenverantwortliche Neuausstattung und Modernisierung der beiden Schul-Krankenzimmer.
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