Wolfenbüttel. Von der Ruhe des Dezembers sei in Bezug auf Einsatztätigkeiten der Wolfenbütteler Feuerwehren keine Spur mehr, berichtet die Feuerwehr Wolfenbüttel. Innerhalb einer Woche galt es, zu 24 Einsätzen auszurücken. Allein am heutigen Montag mussten die Kräfte etliche Male ausrücken.
Eine ungewöhnliche Kombination aus verschiedenen Ereignissen beschäftigte von Montagmittag an einige der elf Stadtfeuerwehren. Zunächst wurde gegen 11:48 Uhr der Wolfenbütteler Brandmeister vom Dienst (BvD) zu einer Gefahrenstelle an der Halchterschen Straße alarmiert. Die Straße war mit Beton verunreinigt. Da es sich hier um einen umfangreicheren Einsatz handelte, forderte der BvD auch weitere Einheiten nach. Es galt, die Betonmasse mit Muskelkraft und Schaufeln von der Halchterschen Straße und der Kreuzung bei Halchter zu schippen. Neben der Ortsfeuerwehr Halchter kamen auch Mitglieder des Tagesalarmkreises der Wolfenbütteler Ortsfeuerwehr und Stadtbrandmeister Olaf Glaeske zum Einsatz.
Der Gerätewagen-Logistik brachte neben Schaufeln auch geeignete Behälter mit, musste der Beton doch irgendwo hin umgefüllt werden. Mit Hilfe des Tanklöschfahrzeugs sprühten die Feuerwehrleute die Straße später ab.
Beton musste von der Straße geschaufelt werden Foto:
Porsche in Flammen
Gegen 12:15 Uhr ereilte die Wolfenbütteler Mannschaft ein weiterer Hilferuf: auf dem Gelände „Am Exer“ geriet ein Auto in Brand. Der BvD, das TLF und der GW-L rückten mit Alarm von der Einsatzstelle an der „TÜV-Kreuzung“ bei Halchter ab und eilten in das östliche Stadtgebiet Wolfenbüttels. Dort angekommen, bestätigte sich die Meldung der Integrierten Regionalleitstelle. Flammen schlugen aus dem Motorraum eines Porsche. Der Atemschutz-Trupp löschte den Brand mit Hilfe des Schnellangriff-Schlauches und schäumte später den Motorraum ein. BvD Sebastian Skalski konnte der Leitstelle schnell „Feuer aus“ melden. Verletzt wurde bei diesem Einsatz glücklicherweise niemand, der Fahrer konnte den Porsche rechtzeitig verlassen. Vom „Exer“ aus fuhren die Wolfenbütteler Feuerwehrleute wieder zur Kreuzung bei Halchter und unterstützten die dortige Ortsfeuerwehr wieder bei den restlichen Arbeiten der Beton-Beseitigung. Gegen 13:20 Uhr war auch der Einsatz für die Feuerwehren beendet. Eine Kehrmaschine der städtischen Betriebe reinigte später die Straße endgültig.
Um 13:30 Uhr wurden die Ortsfeuerwehren Atzum und Salzdahlum zur Beseitigung einer längeren Ölspur im Bereich Atzum – Apelnstedt alarmiert. Feuerwehren aus der Samtgemeinde Sickte befanden sich bereits seit einiger Zeit an den rutschigen Straßen rund um Apelnstedt im Einsatz und forderten Unterstützung an. Es wurde festgestellt, dass sich die Verunreinigung bis in das Wolfenbütteler Stadtgebiet hinzog. Insbesondere die Ortschaft Atzum war betroffen. Mit Ölbindemittel wurden die besonders betroffenen Stellen abgestreut. Die Polizei versucht, einen Verursacher der Dieselspur zu ermitteln.
Doch auch nach Beendigung dieses Einsatzes kehrte für die Stadtfeuerwehren keine Ruhe ein. Um 16:10 Uhr ertönten wieder die Meldeempfänger. Für die Ortsfeuerwehr Halchter innerhalb von wenigen Tagen der dritte Einsatz. Bereits am Wochenende galt es für die Halchteraner Feuerwehr, zu einem schweren Verkehrsunfall auszurücken. Auch am heutigen Montag war wieder die Landesstraße 495 am Oderwald betroffen. Die Unfallstelle lag an der Zufahrt zur Autobahn 36, ein Auto und ein Lastwagen waren ineinander gefahren. Die Leitstelle alarmierte die Ortsfeuerwehren Halchter und Linden sowie im späteren Verlauf einen Rettungswagen. Entgegen der ersten Meldungen bestand doch der Verdacht einer Verletzung eines der Fahrzeuginsassen. Besondere Brisanz: beim Auto handelte es sich um ein mit Gas betriebenes Fahrzeug. Die eingetroffenen Einsatzkräfte sicherten die Unfallstelle ab, verlegten sicherheitshalber Schläuche. Falls es zu einem Austritt des Gases oder einem Brand gekommen wäre, hätten die Feuerwehrleute so schnell handeln können. Auch Ölbindemittel wurde aufgebracht, waren doch Flüssigkeiten aus dem Auto ausgelaufen.
Auf der L497 bei Halchter kam es zu einem schweren Unfall. Foto:
Appell an die Autofahrer
Die Feuerwehren der Stadt Wolfenbüttel sind in diesem - erst eine Woche alten - Jahr bei schon 24 Einsätzen gefragt gewesen. Stadtbrandmeister Olaf Glaeske und sein Stellvertreter Marco Dickhut heben diese Vielzahl von Alarmen innerhalb einer Woche hervor: „Im Dezember war es sehr ruhig bei den Wolfenbütteler Feuerwehren, doch leider war es mit dieser Ruhe seit dem Jahreswechsel abrupt vorbei: Allein am vergangenen Samstag piepten die Funkmeldeempfänger fünf Mal. Das bringt unsere Einsatzkräfte aber glücklicherweise noch nicht an ihre Grenzen, wenngleich solch schreckliche Ereignisse wie der grausame Verkehrsunfall bei Halchter am vergangenen Wochenende natürlich eine große psychische Belastung darstellen. Wir können daher immer nur appellieren: Bitte fahren Sie vorsichtig, damit Sie heil ankommen", so Glaeske.
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