Friedensdichtungen im vormodernen Europa - Werkstattgespräch


Symbolfoto: Max Förster
Symbolfoto: Max Förster | Foto: Max Förster



Wolfenbüttel. Franziska Bauer stellt in einem Werkstattgespräch am Donnerstag, 21. Juli 2016, um 14.15 Uhr im Seminarraum im Zeughaus ihr Promotionsprojekt zu Friedensdichtungen und das übergeordnete Leibniz-Projekt „Dass Gerechtigkeit und Frieden sich küssen – Repräsentationen des Friedens im vormodernen Europa“ vor.

Die Frühe Neuzeit in Europa war gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Kriegen oder kriegsähnlichen Handlungen. Wie der Krieg bedurfte auch der Friedensschluss über den Vertragstext hinaus der Erklärung, Vermittlung und Legitimation. Diese Aufgaben übernahmen die Friedensrepräsentationen – zur damaligen Zeit ein multimediales Phänomen. Dabei stützten sich die Friedensrepräsentationen auf einen gemeinsamen Kanon der Motive, Allegorien und Topoi, die europaweit genutzt und verstanden wurden und verschiedene Öffentlichkeiten erreichten.

Im Rahmen des Leibniz-Vorhabens „Dass Gerechtigkeit und Frieden sich küssen – Repräsentationen des Friedens im vormodernen Europa“ werden im Teilprojekt an der HAB Friedensdichtungen zwischen poetischer Utopie und politischer Pragmatik untersucht. Das auf drei Jahre angelegte Promotionsvorhaben in Kooperation mit der Universität Göttingen analysiert gelehrte Dichtungen im Hinblick auf die sprachliche Darstellung der Friedensthematik. Zusammengetragen und untersucht werden Dichtungen vom Westfälischen Frieden bis zu den Frieden von Hubertusburg und Paris. Das Projekt fragt in erster Linie nach der literarischen Konzeptionierung von Frieden und soll darüber hinaus erarbeiten, wie mit der politischen und religiösen Problematik von Friedensschlüssen umgegangen wird. Weiter wird untersucht, durch welche sprachlichen Mittel bestimmte Wertvorstellungen vermittelt werden und welche langfristigen Befriedungsmöglichkeiten die Dichtungen entwerfen. Das Werkstattgespräch soll sowohl das Gesamtprojekt als auch das Promotionsvorhaben an der HAB vorstellen und über den aktuellen Stand beider Projekte informieren.

Franziska Bauer studierte Skandinavistik und Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Seit September 2015 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Leibniz-Projekt „Dass Gerechtigkeit und Frieden sich küssen – Repräsentationen des Friedens im vormodernen Europa“.


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