Gewaltfrei lernen: Konflikte richtig lösen

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Dettum. Die Dettumer Grundschule ist eine von vielen Grundschulen, die derzeit das Konzept „Gewaltfrei lernen“ für sich entdeckt und nutzt. Mit der finanziellen Unterstützung der Spardabank-Stiftung Hannover konnte das Training mit dem Kölner Konflikt-Trainer Oliver Henneke an  der Schule umgesetzt werden.

In einer sechsstündigen Unterrichtseinheit lernten die Kinder spielerisch und nachhaltig sich verbal auseinanderzusetzen und Konflikte gewaltfrei zu lösen.  Gewaltfrei Lernen ist ein bewegungsreiches Trainingskonzept zur Förderung des Sozialen Lernens von Vorschülern, Schülern und Berufsschülern im Alter zwischen 3 bis 20 Jahren. Es vereint die sinnvollsten Strategien zur Prävention und Intervention von Ausgrenzung, Mobbing und körperlichen Schikanen. das Konzept verbessert nachhaltig das soziale Klima in Kitas, Schulen und Ausbildungsstätten und schafft so die Grundvoraussetzung für erfolgreiche Bildung. Die altersgerechten und themenspezifischen Gewaltfrei Lernen-Schulungsprogramme fördern sowohl den einzelnen Jugendlichen als auch die Gemeinschaft.




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Die Schüler lernen, mit klaren Ansagen, Konflikten aus dem Weg zu gehen. Foto:



Seit 2009 stellt die Sparda-Bank Hannover-Stiftung jährlich etwa 70.000,- Euro für "Gewaltfrei Lernen" in Niedersachsen, Bremen und Ostwestfalen-Lippe zur Verfügung. Nun konnte auch die Grundschule Dettum dank der Förderung der Stiftung  dieses bewegungsreiche Projekt zum sozialen Lernen durchzuführen. "Wir halten die Art der Förderung für besonders sinnvoll und unterstützen dieses Projekt mit ganz besonders viel Herzblut", erklärt Tanja Deimling, Geschäftsstellenleiterin der Spardabank-Filiale Wolfenbüttel.

Schulleiter Günther Kampen freut sich über die großzügige Spende der Sparda Bank, die dieses Training mit 4.300 Euro unterstützt hat. Die restliche Summe wurde aus Geldern der Landesschulbehörde und dem Schul-Förderverein finanziert. "Das Budget ist seitens der Landesschulbehörde sehr schmal und so sind wir natürlich mehr als froh, dass die Spard Bank hier unterstützt.



Für die Lehrer und Eltern war das Projekt ein guter Weg, die sozialen Kompetenzen ihrer Schützlinge zu stärken und so hat man sich nach eingehender Beratung für das gewaltfreie Lernen entschieden. "Wir versuchen auch, die Eltern und Lehrkräfte zu sensibilisierten und so für Nachhaltigkeit zu sorgen. Deshalb gab es vorab eine Unterrichtseinheit für die Eltern und Lehrer", erklärt Oliver Henneke.




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Konflikt-Trainer Oliver Henneke hat das richtige Händchen im Umgang mit den Schülern. Foto: Anke Donner)



Für die Schüler aller acht Klassen der Dettumer Grundschule waren die drei Unterrichtseinheiten mit je zwei Stunden eine gute Gelegenheit, Konflikte gewaltfrei zu lösen und Auseinandersetzungen erst einmal verbal lösen zu können. Mit Befehlen wie "Gorillagriff", "Siegergriff", Schraube", "Bohrerblick" und "Rutsche" verbinden die Schüler Bilder, die sie besser und konzentrierter umsetzen können. "Alles was in der Bewegung gelernt wird, bleibt hängen. Auch das, was mit Bilder in Zusammenhang gebracht wird, kann später besser abgerufen werden", erklärt Oliver Henneke.



Und so versammelten sich die Schüler in dieser Trainingswoche in der Turnhalle und lernten, wie sie sich wehren und durchsetzten können und stärkten ihr Selbstbewusstsein durch eindeutige Ansagen und Gesten. Gewalt hat hier nichts zu suchen. Durch klare Aussagen wie,  „Halt, lass mich in Ruhe“ oder „Lass das“, verschaffen sich die Kinder den nötigen Respekt, um sich nicht in eine gewalttätige Situation zu begeben, oder aus ihr zu entkommen.


"Zwar müssen für das Training einige Unterrichtsstunden ausfallen, aber das holen die Schüler schnell wieder rein. Hier lernen sie schließlich für das leben", schließt Schulleiter Kampen ab.



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