„Die Handwerksbetriebe können nicht länger für ungerechtfertige Befreiungen anderer mitzahlen, ob bei der EEG-Umlage, den Netzentgelten oder der Anbindung von Offshore-Windanlagen“, sagte der Präsident der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, Rolf Schneider, am Donnerstag während der Frühjahrsvollversammlung in Lüneburg. Es werde daher höchste Zeit, dass die angekündigte Strompreisbremse endlich umgesetzt werde. Die steigenden Energiekosten seien inzwischen das Problem Nummer eins für die Handwerksbetriebe – noch vor der Fachkräftegewinnung und der wachsenden Bürokratie. Das hat eine aktuelle Unternehmensbefragung des Niedersächsischen Handwerkstages ergeben.
Eine weitere zusätzliche Belastung bilde der neue Rundfunkbeitrag, der seit Jahresbeginn gelte, erklärte Schneider. Angesichts der unverständlichen Benachteiligung von Unternehmen mit Filialen gegenüber gleich großen Unternehmen an nur einem Standort, der fragwürdigen Einbeziehung von Betriebsfahrzeugen in die Beitragspflicht und der Benachteiligung von Betrieben mit vielen Teilzeitbeschäftigten forderte Schneider die Landesregierung auf, eine Initiative zur Korrektur des derzeitigen Gebührenmodells auf den Weg zu bringen.
Diese Forderung findet sich auch in den politischen Positionen wieder, die die Vollversammlung im Rahmen ihrer Sitzung verabschiedet hat. Diese Positionen umfassen sämtliche handwerkspolitischen Forderungen von der Stärkung des Dualen Ausbildungssystems über eine mittelstandsfreundliche Wirtschaftspolitik bis hin zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur im Kammergebiet, für die sich die Handwerkskammer im Rahmen ihrer Interessenvertretung im Sinne ihrer Mitglieder einsetzt. Die politischen Positionen werden nun in einem Flyer zusammengefasst und in Kürze veröffentlicht.
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