Vorwurf: Hat das DRK ein Übernahme-Angebot des Pflegedienstes abgelehnt?

Eine Braunschwieger Pflegeeinrichtung soll dem DRK ein Angebot unterbreitet haben. Doch das habe gar nicht reagiert.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Wolfenbüttel. In absehbarer Zeit soll Schluss sein mit der Pflege+Betreuung gGmbH des DRK Wolfenbüttel. Das Unternehmen wird aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. 42 Mitarbeiter und 200 zu pflegende Menschen müssen anderswo untergebracht werden. Dabei hätte es gar nicht so weit kommen müssen, wie die diemed Kranken- und Seniorenpflege GmbH aus Braunschweig nun mitteilte. Die hatte nämlich ein Übernahme-Angebot vorgelegt. Doch das sei vom DRK ignoriert worden.



In einer Presseerklärung teilt die diemed GmbH inzwischen mit, dass man mit Bedauern davon erfahren habe, dass es zu der Schließung gekommen sei, da die zu pflegenden Menschen die Sicherheit haben sollten, dass eine kontinuierliche Versorgung durch die ihnen vertrauten Personen sichergestellt sei. Aus diesem Grund habe sich die diemed Deutschland GmbH, als Träger des Pflegedienstes diemed GmbH, entschlossen, den Mitarbeitern, aber auch den Klienten ein Angebot zu unterbreiten. "Diese beruht letztlich auch darauf, dass wir bereits vor Monaten dem DRK unser Interesse an dem Kauf des Pflegedienstes und der dazugehörigen Immobilie angeboten hatten. Leider gab es darauf keine Antwort, außer dass man nur mit gemeinnützigen Trägern verhandelt. Um so unverständlicher ist jetzt, die Auflösung der Pflege und Betreuung gGmbH", heißt es in der Mitteilung


Für den Betriebsrat ist dieses Handeln überhaupt nicht nachvollziehbar, wie die Betriebsratsvorsitzende Sabine Ecklebe-Ismail im Gespräch mit regionalHeute.de deutlich machte. Dabei habe man seitens des DRK versichert, dass man Bestrebungen in diese Richtung unternehme. "Uns wäre es ja egal, unter welcher Einrichtungen wir weiter arbeiten. Deswegen sind wir noch gar nicht hellhörig geworden. Schlimm wurde es erst, als es hieß, dass man nun ganz zumache, weil sich niemand gemeldet hat und dass die Patienten dann ohne Versorgung wären", sagt sie. Und dass sich niemand gemeldet habe, stimme ja nicht.

Das DRK wollte sich auf Nachfrage nicht zu dem Übernahme-Angebot äußern. "Die Gespräche mit potentiellen Übernehmern sind unter dem gegenseitigen Versprechen der Vertraulichkeit geführt worden", sagt Horst Kiehne, Vorsitzender des DRK-Präsidiums, gegenüber unserer Onlinezeitung. Auch explizit auf das "ignorierte Angebot" angesprochen, erklärt Kiehne, dass man dies zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren werde.


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