Illegale Müllentsorgung vor DRK-Kleiderkammer: Können Kameras Abhilfe schaffen?

Das DRK beklagt sich über illegal entsorgte Abfälle vor ihrer Kleiderkammer. Es hofft, dass dadurch nicht die Spendenbereitschaft abnimmt.

Joachim Korsch mit seiner erschreckenden Bildbeweisen jener Mülltüten und anderer Sperrmüll-Gegenstände, die er immer wieder vor der DRK-Kleiderkammer am Exer findet – und entsorgen muss.
Joachim Korsch mit seiner erschreckenden Bildbeweisen jener Mülltüten und anderer Sperrmüll-Gegenstände, die er immer wieder vor der DRK-Kleiderkammer am Exer findet – und entsorgen muss. | Foto: DRK

Wolfenbüttel. Vor der DRK-Kleiderkammer am Exer 15 werden in letzter Zeit immer wieder illegal Abfälle entsorgt, wie der DRK-Kreisverband Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung berichtet. "Die Leute werfen Säcke mit benutzter Kleintierstreu in unseren Altkleiderbehälter", berichtet Joachim Korsch fassungslos. Auch gefüllte gelbe Säcke, die eigentlich ins Recycling gehören, und sogar gefüllte Staubsaugerbeutel werden von unverschämten Zeitgenossen auf diese Weise entsorgt. "Offenbar kann es nicht schaden, nochmal darauf hinzuweisen, dass sich der Abfall-Entsorgungsbetrieb in Linden In den Schönen Morgen befindet, und nicht an die Kleiderkammer am Exer 15." Das DRK überlegt schon, ob es in Zukunft Überwachungskameras installieren soll, da die Entsorgung der Abfälle kostspielig und zeitaufwendig sei.


"Die Entsorgung kostet erstens Geld – und zweitens macht sie viel Arbeit", erklärt Björn Försterling, der Vorsitzende des Ortsvereins. Leider könne man bei vielen abgeladenen Dingen nicht davon ausgehen, dass es nur gut gemeint war, sondern müsse von einer illegalen Müllentsorgung ausgehen.

DRK erwägt die Installation von Überwachungskameras


"Aktuell wollen wir den Bereich noch nicht überwachen, aber wenn die Müllentsorgung vor der Kleiderkammer zunimmt, werden wir Überwachungskameras anbringen", kündigt Försterling an. Immerhin schlagen auch die Folgekosten des Fremdmülls mittlerweile deutlich zu Buche: "Wir wenden jährlich einen vierstelligen Betrag für die Entsorgung auf."

Joachim Korsch hat inzwischen ein Fotoalbum angelegt mit all jenen Situationen, die er morgens als Erster an der Tür zur Kleiderkammer so vorfindet. "Hier stapeln sich manchmal kaputte Möbel, blaue Säcke mit Resten von Steinwolle sowie durchgelegene Matratzen." Auch würden immer wieder Umzugskartons mit Sachen abgestellt, die die Kleiderkammer nicht verwerten kann oder weitergeben darf.

Zudem wünscht er sich, dass gespendete Bekleidung verpackt wird, bevor sie in den Container geworfen wird. "Sonst fällt sie beim Öffnen des Containers raus – auf dem regennassen Platz wird sie dann verschmutzt und dadurch unbrauchbar."

DRK hofft weiter auf Spendenbereitschaft


Korsch hofft inständig, dass die Spendenbereitschaft der Wolfenbütteler durch diese Klagen nicht nachlässt. "Wir benötigen weiterhin Garderobe für Frauen, Männer und Kinder, außerdem Schuhe und Unterwäsche, gerne auch Bettwäsche und Handtücher." Federbetten hingegen sind für eine Spende ungeeignet.

Wer sich unsicher ist oder sonstige Fragen hat, kann unter normalen Umständen gerne persönlich bei der DRK-Kleiderkammer vorbeischauen. Die Öffnungszeiten sind montags von 15 bis 18 Uhr und mittwochs von 9.30 bis 12 Uhr.Im Moment allerdings, vor dem Hintergrund steigender Corona-Infektionen, hat sich der DRK-Ortsverein entschlossen, die Kleiderkammer bis auf Weiteres zu schließen.


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