Joachim Korsch: Die gute Seele der DRK-Kleiderkammer


Das eingespielte Team in der DRK-Kleiderkammer (von links): Gisela Peter, Gunde Neumann, Evelin Maresch, Rolf Lohmann, Heidi Sonnenberg, Joachim Korsch und Mehdi Sarhadi. Foto: DRK
Das eingespielte Team in der DRK-Kleiderkammer (von links): Gisela Peter, Gunde Neumann, Evelin Maresch, Rolf Lohmann, Heidi Sonnenberg, Joachim Korsch und Mehdi Sarhadi. Foto: DRK | Foto: regio Press

Wolfenbüttel. Mehr als 1.000 Karteikarten lagern im Schreibtisch der DRK-Kleiderkammer auf dem Gelände Am Exer. Jedes Jahr sortiert Joachim Korsch die Karten, zählt die ausgegebenen Kleiderstücke pro Jahr und sortiert die Karten aus, die seit gut vier Jahren nicht mehr gebraucht wurden.


„Im Bestand haben wir 1.634 Kunden, etwa 907 davon kommen mehrfach im Jahr. 2016 waren es fast 30.000 Kleidungsstücke, die wir ausgegeben haben und dieses Jahr sieht es ähnlich aus“, erzählt er. Seit zwölf Jahren hilft er als Freiwilliger, vor fünf Jahren hat er die Leitung der Kleiderkammer übernommen. Drei Männer und 13 Frauen packen regelmäßig mit an, bis zu 2.000 Arbeitsstunden pro Jahr. „Wir sind ein eingespieltes Team, bei dem jeder weiß, was zu machen ist. Seit zwei Jahren gehört ein junger Mann zu uns, der mit seiner Familie aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet ist. Er wollte nicht nur Hilfe annehmen, sondern auch etwas zurückgeben“, erinnert sich Korsch. In anderen Fällen muss er freiwillige Helfer oft vertrösten: „Ich verweise gerne auf die anderen Projekte des Roten Kreuzes in Wolfenbüttel und notiere mir die Kontaktdaten der Interessenten. Es gibt immer wieder Situationen, in denen wir kurzfristig jede weitere Hand brauchen.“ Auch Spenden sind gerne gesehen. Gebraucht wird Kleidung für Damen, Herren und Kinder, besonders Unterwäsche, Bettwäsche und Handtücher, die entweder zu den Öffnungszeiten vorbei gebracht oder in Säcken verpackt in den Altkleider-Container vor der Tür der Kleiderkammer geworfen werden können. „Wenn der Container voll sein sollte, sind wir über die angegebene Nummer erreichbar – dann wird nichts schmutzig, nass geregnet oder geklaut“, erklärt Korsch.

Jede Spende zählt


Zudem können Geldspenden an den Ortsverband Wolfenbüttel helfen, die Kleiderkammer zu unterstützen. Neben der Gebäudeunterhaltung müsse jedes Jahr eine vierstellige Summe für die Entsorgung von Müll und Schrott aufgebracht werden, erzählt Korsch: „Wir kümmern uns ausschließlich um Textilien und Kinderspielzeug in geringen Mengen. Trotzdem finden wir immer wieder Hausrat oder Möbel vor unserer Tür, teilweise Sperrmüll.“ Auch Unrat oder gefüllte Wertstoffsäcke fanden die ehrenamtlichen Helfer schon zwischen den Spenden. Kuriositäten wie Prothesen, Beinschienen und BH-Einlagen bringen das Team mittlerweile zum Schmunzeln, aber werden nicht gebraucht.
Die Kleidung wird absolut kostenfrei an Bedürftige abgegeben, ein Nachweis über die Bedürftigkeit muss dafür nicht geleistet werden. „Wir helfen jedem, aber wir erfassen die Personalien und geben maximal einmal im Monat Kleidung in festgelegten Mengen aus“, erzählt Korsch und ergänzt: „Es gibt auch Ausnahmen von dieser Regelung: Wir haben Sammelkarten für Flüchtlingsunterkünfte, Kranken- und Frauenhäuser, die sich an uns wenden.“ Auch Betroffene von Wohnungsbränden und ähnlichen Katastrophen wurden in den letzten Jahren schnell und unkompliziert mit dem nötigsten ausgestattet.

Geöffnet ist die DRK-Kleiderkammer Am Exer jeweils montags von 15.30 bis 18 Uhr und mittwochs von 9.30 bis 12 Uhr.




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