Landes-LINKE zum Antibiotika-Einsatz in der Massentierhaltung: "Es muss endlich Sanktionen geben"




Nachdem jetzt bekannt geworden ist, dass nicht nur in der Hähnchenmast massiv Antibiotika eingesetzt werden, sondern auch bei Schweinen, Rindern und Puten (WolfenbüttelHeute.de berichtete), hat DIE LINKE im Landtag eine unverzügliche und konsequente Reaktion von Agrarminister Gert Lindemann (CDU) gefordert.

Die agrarpolitische Sprecherin Marianne König warnte: „Der ausufernde Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung und die dadurch verursachte Resistenzbildung von Krankheitskeimen bedrohen inzwischen das Leben von vielen Menschen. Hier ist Gefahr im Verzug, und der Minister muss unverzüglich handeln.“ Es reiche aber nicht aus, die betreffenden Betriebe besser zu kontrollieren und nur mit dem Zeigefinger zu drohen. „Vielmehr muss es auch Sanktionsmöglichkeiten geben, um die schwarzen Schafe unter den Mastbetrieben endlich zu einem vernünftigen Umgang mit Medikamenten zu zwingen. Langfristig brauchen wir allerdings einen Ausstieg aus der Massentierhaltung insgesamt“, betonte König.

Eine landesweite Erhebung aus dem vergangenen Jahr hat ergeben, dass in 77 Prozent der Schweinemastbetriebe Antibiotika eingesetzt werden; bei Mastrindern beträgt dieser Anteil 80 Prozent; bei Masthähnchen 83 Prozent; bei Mastputen 92 Prozent und bei Mastkälbern sogar 100 Prozent. In vielen Fällen werden die Medikamente nicht nur eingesetzt, um Krankheiten zu bekämpfen, sondern um bei eigentlich gesunden Tieren das Wachstum zu fördern.


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