Leben mit Behinderung: Infos über Rollstuhl und Hilfsmittel


Für Geübte kein Problem: das Überwinden eines Bordsteins mit einem Rollstuhl. Fotos: DRK-inkluzivo Wolfenbüttel gGmbH
Für Geübte kein Problem: das Überwinden eines Bordsteins mit einem Rollstuhl. Fotos: DRK-inkluzivo Wolfenbüttel gGmbH

Wolfenbüttel. Mittlerweile sind die Vorträge und Fortbildungsveranstaltungen der DRK-inkluzivo Wolfenbüttel gGmbH bekannt dafür, dass sie besonders anschaulich über Themen rund um Behinderung, Gesundheit, Pflegebedarf und Betreuung informieren. Das DRK hat bereits namhafte Referenten nach Wolfenbüttel geholt. So auch am vergangenen Donnerstag im Integrations- und Therapiezentrum (ITZ) auf dem Wolfenbütteler Exer-Gelände. Das berichtet das DRK.


Laut Andrea Bruns, Leiterin der Praxis für Ergotherapie im ITZ, war es ein besonderer Veranstaltungstag. Bruns hat den Referenten Thomas Hildenbrand der Firma „ROLLETS Reha Netzwerk“ aus Berlin eingeladen. Hildenbrand ist ein ausgewiesener Experte zum Thema Hilfsmittel. Zu den Veranstaltungen in Wolfenbüttel hat er kurzerhand zwei weitere Experten mitgebracht.

So gab es am Donnerstag gleich zwei praxisorientierte Workshops rund um das Thema. Teilgenommen haben sowohl Fachkräfte aus der Ergo- und Physiotherapie, als auch Pflege- und Betreuungskräfte von Menschen mit Beeinträchtigungen. Bruns erklärt: „Die Inhalte wurden einprägsam vermittelt. Sehr interessant war die Vorführung von verschiedenen Rollstuhl-Modellen, einige sogar mit Aufstehhilfe.“ Auch sogenannte Handbikes brachte das Expertenteam mit - also Adapter für Rollstühle mit Handantrieb. Alles konnte ausprobiert und auf Praxistauglichkeit getestet werden.

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Co-Referent Michael Heitkamp erklärt einer Teilnehmerin die Funktionen bei einem Handbike. Foto: DRK



„Das erweitert unsere Beratungskompetenz, wenn Patienten mit Fragen auf uns zukommen“, erklärt Bruns und ergänzt: „Diese Modelle sieht man selten, daher waren die Veranstaltungen auch für uns Fachleute eine wichtige Inspiration.“ Sie hatte die Gelegenheit genutzt, gleich einige Therapeutinnen ihrer Praxis auf den Veranstaltungen zu schulen. Dabei gehe es darum, den Patienten ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, dafür werden eben individuelle Lösungen gebraucht. Beispielsweise führen Elektro-Rollstühle oder Modelle mit einer Restkraftverstärkung dazu, dass die Nutzer mehr Mobilität und dadurch eine größere Freiheit gewinnen können. Dies bestätigt Hildenbrand: „Dabei muss immer individuell entschieden werden, welche technische Funktion für eine Person möglich und auch ob sie überhaupt sinnvoll ist.“ Dabei sei die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für jeden Menschen das oberste Ziel.

Transfer zwischen Bett und Rollstuhl


Weiterhin haben sich die Workshops auch an Angehörige und Pflegekräfte von Menschen mit Beeinträchtigungen gewandt. Hier wurde informiert, die ehrenamtlich Pflegenden erhielten wertvolle Tipps für die Hürden im Alltag. Ein Thema war der Transfer zwischen Bett und Rollstuhl. Eine Teilnehmerin meint: „Ich habe gerade vor Kurzem Ausschau gehalten nach so einem Kurs für Angehörige und nichts gefunden. Umso mehr habe ich mich über die Ankündigung dieser Veranstaltung in der Zeitung gefreut und mich direkt angemeldet.“ Am Abend hat Thomas Hildenbrand den Tag mit einem öffentlichen Vortrag abgerundet. Die Gäste der Veranstaltung bekamen einen Einblick in den Alltag von Menschen mit einer Beeinträchtigung und praktische Tipps für die Antragstellung und Finanzierung von Hilfsmitteln. Es wurden auch Hinweise gegeben, wie man bei einer Ablehnung reagieren und seine Rechte durchsetzen kann.


Weitere Vorträge und Fortbildungen des DRK sind im Bildungskatalog der Einrichtung aufgeführt. Er ist Online erhältlich unter www.itz-drk.de oder kann auch angefordert werden: Telefon 05331 / 927 847 0 oder info@itz-drk.de.

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Aufstehen aus dem Rollstuhl. Im Seminar probieren die Teilnehmer erlernte Griffe gleich selbst aus. Foto:


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