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Wolfenbüttel/ Börßum/ Cremlingen. Rund 60.000 der über 97.000 Wahlberechtigten im Landkreis Wolfenbüttel dürfen heute zwei Kreuze abgeben. Eines für die Europawahl und eines für ihren neuen Bürgermeister. Denn dieser wird in Wolfenbüttel, der Samtgemeinde Oderwald und in der Einheitsgemeinde Cremlingen gewählt.
[image=5e17665d785549ede64d0ed6]In Wolfenbüttel möchte Amtsinhaber Thomas Pink (CDU) den Rathaussessel verteidigen. Mit 51,35 Prozent zog er 2006 im ersten Wahlgang ins Rathaus ein. Gegen ihn tritt für die SPD Astrid Salle-Eltner an. Die ehemalige Bürgermeisterin von Vienenburg tritt das erste Mal in der Lessingstadt an. 2006 fuhr Klaus-Peter Bachmann 31,4 Prozent für die Sozialdemokraten ein. Der damalige dritte Kandidat Stefan Brix (Grüne) wollte auch diesmal wieder antreten. Da er aber die erforderlichen Wahlunterlagen zu spät einreichte, wurde er nicht zugelassen.
[image=5e17665d785549ede64d0ed7]In der Samtgemeinde Oderwald wollen drei Bewerber Karl-Heinz Spier als Samtgemeindebürgermeister beerben, der nicht mehr antritt. Für die SPD geht der Bürgermeister der Gemeinde Börßum, Oliver Ganzauer, ins Rennen. Als parteiloser Kandidat – aber mit breiter Unterstützung der übrigen Parteien in der Samtgemeinde – tritt der Leiter der Kommunalaufsicht beim Landkreis, Marc Lohmann, an. Ebenfalls parteilos ist Mitbewerber Nummer drei, Marc Mechsner.
Gleich vier Kandidaten stehen auf dem Wahlzettel in Cremlingen. Da Rathauschef Günter Eichenlaub nicht wieder zur Wahl zur Verfügung steht, wird es auch hier einen neuen Mann oder eine neue Frau an der Verwaltungsspitze geben. Für die CDU tritt mir Christiane Florek die einzige Frau in der Einheitsgemeinde an. Die SPD schickt den Hordorfer Ortsbürgermeister Detlef Kaatz ins Rennen. Um das Bürgermeisteramt kämpft auch der FDP-Bewerber Oliver Düber. Seinen Hut hat weiterhin Jens Golland für die Piraten in den Ring geworfen.
Wahlticker in chronologischer Reihenfolge
[image=146275 size-medium]8 Uhr: Die Wahllokale haben geöffnet. Die ersten Wähler machen ihre Kreuze. Bis 18 Uhr haben die Bürger Zeit, ihre Stimme abzugeben. Viele Veranstaltungen an diesem Tag und das sonnige Wetter werden viele Menschen nach draußen locken. Mal sehen, ob sie auch von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und im jeweiligen Wahllokal vorbeischauen. Die Wahlvorstände – wie hier in Salzdahlum – warten.
[image=5e17665d785549ede64d0eda]14.30 Uhr: Der Nachmittag scheint bei den Kandidaten die beliebteste Wahlzeit zu sein. In Wolfenbüttel ging Thomas Pink mit seiner Frau Sabine vor einer Stunde seine Stimme im Wahllokal in der CGLS abgeben. Nicht wählen kann sich Astrid Saale-Eltner, da sie nicht in Wolfenbüttel lebt. In Cremlingen gehörte nur Detlev Kaatz zu den Frühwählern. "Ich habe gemacht, was in meinen Händen lag", erzählt er. Den Wahlausgang verfolgt er in Cremlingen in der Gaststätte bei Chris. Christiane Florek wartet heute Abend im Feuerwehrgerätehaus Schandelah auf das Ergebnis. Sie geht am Nachmittag zur Wahl. Dies macht auch Jens Golland. Er feiert heute Abend im Dorfgemeinschaftshaus Abbenrode. Oliver Düber verfolgt die Auszählung in der Wolfenbütteler FDP-Kreisgeschäftsstelle. "Ich habe mir die Wahl als Dessert aufgehoben", verrät er, wann er sein Kreuz machen wird. In der Samtgemeinde Oderwald waren die Kandidaten früh dran. Oliver Ganzauer war gleich am Morgen seine Stimme abgeben. Marc Lohmann wohnt in Wolfenbüttel und darf daher in der Samtgemeinde Oderwald nicht wählen. In Wolfenbüttel hat er aber ebenfalls morgens abgestimmt. Marc Mechsner hat auch schon gewählt. Den Wahlausgang zu verfolgen wird für ihn nicht einfach, denn er wird am Abend im Zug nach Bonn sitzen. "Mal sehen, ob ich mit meinem Mobiltelefon Empfang habe", sagt er.
15 Uhr: Noch drei Stunden, dann schließen die Wahllokale. Bisher gab es keine besonderen Vorkommnisse. Die Wahlbeteiligung scheint recht unterschiedlich zu sein. Wie die stellvertretende Wolfenbütteler Wahlleiterin mitteilte, hat der Wahlvorstand im Wahlbezirk 1 (Klinikum) "gut zu tun". Im Wahllokal Erich-Kästner-Schule wurden bis jetzt erst 200 Wähler gezählt. Noch ist ja genügend Zeit, die Stimme abzugeben.
[image=5e17665e785549ede64d0eea]17.30 Uhr: Noch eine halbe Stunde, dann ist Schluss. Punkt 18 Uhr schließen die Wahllokale. In den fünf Wolfenbütteler Briefwahlbezirken wird schon vorgearbeitet. Die Wahlbriefe werden geöffnet und der Wahlschein auf seine Unterschrift geprüft. Fehlt die, ist die Stimme ungültig. Die Umschläge mit den gültigen Wahlzetteln landen dann in eine eigenen Wahlurne, die erst um 18 Uhr ausgekippt wird. Dann wird auch die Briefwahl erst ausgezählt. Wie die stellvertretende Wahlleiterin Silke Grünewald unterstrich gab es bisher keine besonderen Vorkommnisse. zu berichten.
[image=5e17665e785549ede64d0eeb]Im Ratssaal wurde unterdessen schon alles für die Übertragung der Ergebnisse vorbereitet. Der Beamer ist an, die entsprechende Präsentation ist vorbereitet. Was noch fehlt sind interessierte Bürger, die sich das Ergebnis hier zeigen lassen wollen. Die sitzen vermutlich noch alle vor der Tür auf dem Weinfest. Die Musik von unten ist aber auch hier bestens zu hören.
18 Uhr: Das war's. Nun wird ausgezählt. Warten wir einmal auf die Ergebnisse. Mal sehen, welcher Wahlbezirk (35 + fünf Briefwahlbezirke) in Wolfenbüttel sich als Erster meldet. Gleiches gilt natürlich für die Bezirke der SG Oderwald und der EG Cremlingen. Zuerst muss übrigens die Europawahl ausgezählt werden, dann erst die Bürgermeisterwahl. Und dies obwohl die Ergebnisse der Eurowahl erst bekannt gegeben werden dürfen, wenn um 23 Uhr die Wahllokale in Italien schließen. Da hätte man die Reihenfolge der Auszählung auch durchaus ändern können.
18.40 Uhr: Die ersten Wahlbezirke haben die Europawahl ausgezählt. Aus Atzum, Wendessen und aus der Lindenhalle liegen Ergebnisse vor. Mal sehen, ob diese Reihenfolge auch auf die Bürgermeisterwahl zutrifft.
18.43 Uhr: Tja, der Briefwahlbezirk 902 war schneller. 627 Stimmen für Thomas Pink, 313 für Astrid Salle-Eltner.
18.45 Uhr: Aus den Wahlbezirken meldet Leinde. Aktueller Stand: 820 Stimmen für Thomas Pink, 407 für Astrid Salle-Eltner.
18.48 Uhr: Nun ist auch Atzum fertig. Für Pink stimmten bisher 882 Wähler, für Salle-Eltner 451.
18.50 Uhr: Der Trend setzt sich fort. Sechs Bezirke sind ausgezählt. 2121:1001 Stimmen für Pink
[image=5e17665e785549ede64d0eed]18.55 Uhr: 20 Prozent der Wahlbezirke sind ausgezählt. 3064 Stimmen für Pink, 1512 Stimmen für Salle-Eltner.
19.08 Uhr: So langsam trudeln die ersten großen Wahlbezirke ein. Nach 15 ausgezählten Wahlbezirken liegt Thomas Pink mit 5108 Stimmen in Führung. Astrid Saale-Eltner bekam bisher 2443 Stimmen.
19.10 Uhr: Eine Schalte in die Samtgemeinde Oderwald. Das wird eng. Ganzauer und Lohmann liegen mit 47,2 (Ganzauer) und 47 Prozent nach vier ausgezählten Bezirken dicht zusammen. Abgeschlagen hingegen der dritte Kandidat, Marc Mechsner. Er liegt mit gerade einmal 5,8 % weit hinten.
19.15 Uhr: Über die Hälfte der Wolfenbütteler Bezirke sind ausgezählt. Pink liegt mit 67 Prozent klar vorn.
19.20 Uhr: Nur noch elf Wahlbezirke in Wolfenbüttel fehlen. Pink 10228, Salle-Eltner 4933.
19.30 Uhr: Vier Wolfenbütteler Wahlbezirke stehen noch aus. 13148 zu 6312 für Pink.
19.35 Uhr: So, jetzt fehlen noch die Ergebnisse aus dem St.-Trinitatis-Gemeinde-Haus, Grundschule am Geitelplatz und der Erich-Kästner-Hauptschule. 539 Stimmen sind bisher ungültig (2,6 Prozent).
19.49 Uhr: Ein Wahlbezirk fehlt noch, aber bei einer Wahlbeteiligung von 50,59 Prozent führt unverändert Bürgermeister Thomas Pink mit 67,76 Prozent, Astrid Salle-Eltner bekam bisher 32,24 Prozent der Stimmen.
Thomas Pink bleibt Bürgermeister
19.56 Uhr: Das Ergebnis steht fest: Thomas Pink bleibt Bürgermeister mit 67,73 Prozent aller abgegebenen Stimmen. Auf Astrid Salle-Eltner entfielen 32,27 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 52,33 Prozent. Thomas Pink nimmt das Ergebnis im Kreise seiner Familie in der Kommisse entgegen. Applaus von seinen Anhängern und Parteifreunden.
Pink kritisiert Stefan Brix
Thomas Pink mit seiner Frau und seinen Kindern auf der CDU-Wahlparty in der Komisse. Foto: Werner Heise
20.02 Uhr: Pink hält eine Rede. Dabei kritisierte er energisch das Verhalten von Stefan Brix (Bündnis 90/ Die Grünen), der wegen eines formalen Fehlers nicht zur Bürgermeisterwahl zugelassen wurde. Pink bezog sich auf einen Bericht unserer Online-Zeitung, wonach Brix sich dennoch selbst gewählt hatte und seine Stimme somit ungültig wurde: "Das war ein Aufruf zum Wahlboykott und das gehört sich in einer demokratischen Gesellschaft nicht."
Verhältnis zur SPD nach der Wahl angespannt
Bürgermeister Thomas Pink bei seiner Rede am Wahlabend. Foto: Werner Heise
20.02 Uhr: Thomas Pink wolle sich in den nächsten zwei bis drei Wochen genau anschauen, mit welcher Partei er zusammenarbeiten wird. Der CDU-Politiker zog das Resümee, in der letzten Wahlperiode mit der SPD ganz gut zusammen gearbeitet zu haben, künftig aber sei dies nicht gewiss: "Es hat gegenüber meinem Wahlkampfteam und auch mir gegenüber Verletzungen seitens der SPD gegeben", sagte Pink. Zwischenzeitlich hatte ihm seine SPD-Herausforderin Astrid Salle-Eltner zum Wahlsieg gratuliert. Seine Rede om Original als Video-Podcast können Sie hier sehen.
In einem Video-Interview sagte Pink, er sei stolz auf das erzielte Ergebnis und sieht darin einen erneuten Vertrauensbeweis der Bürger. Er gibt einen darin auch einen Ausblick auf seine nächsten sieben Amtsjahre.
Salle Eltner will SPD-Ortsverein wechseln
SPD-Stadtverbandsvorsitzender Falk Hensel und die SPD-Bürgermeisterkandidatin Astrid Salle-Eltner. Gefasste Stimmung bei der Parteibasis. Foto: Thorsten Raedlein
20.15 Uhr: Gefasste Stimmung bei der SPD: Astrid Salle-Eltner versprach in den SPD-Ortsverein "Weiße Schanze" zu wechseln, da sie dort so toll von den Mitgliedern unterstützt wurde. Im Wahlkampf hätte sie ihrer Meinung nach alles richtig gemacht. Dies machte sie in einem Video-Interview mit unserer Online-Zeitung deutlich.
Bürgermeister Thomas Pink nimmt zahlreiche Glückwünsche zu seiner Wiederwahl entgegen. Foto: Thorsten Raedlein
20.20 Uhr: Die Wahlparty bei der CDU geht jetzt erst richtig los. Thomas Pink nimmt weitere Glückwünsche entgegen und wird gefeiert. Die Torsten-Drewes-Show-Band sorgte für musikalische Unterhaltung und Stimmung. Es wird getanzt. Der Abend verläuft feucht-fröhlich. Die CDU lies den Wahlkampf in zahlreichen Gesprächen noch einmal Revue passieren.
Brix bietet SPD Zusammenarbeit an
Fast-Bürgermeister-Kandidat Stefan Brix verfolgte den Wahlausgang aus beruflichen Gründen in Shanghai. „Mein Glückwunsch an Thomas Pink zur Wiederwahl“, sagt er im Telefoninterview mit unserer Online-Zeitung.
Pink habe es seiner Meinung nach verstanden, die Arbeit des Wolfenbütteler Rates als seine Verdienste darzustellen. Sicherlich seien auch die Grünen zu 70 Prozent mit den Entscheidungen des Rates einverstanden, in den restlichen 30 Prozent gebe es jedoch erhebliche Unterschiede. Daran werde sich, glaubt Brix, auch in Zukunft nichts ändern. „Ich befürchte es wird alles so weiterlaufen wie bisher“, so Brix. Obwohl die Grünen gemeinsam mit der SPD im Rat die Mehrheit haben. Dies habe die Sozialdemokraten aber auch in der Vergangenheit nicht interessiert. „Wenn die SPD das ändern möchte, kann sie das sofort tun“, betont der Grüne.
Alt-Bürgermeister Heinz-Dieter Essmann überreicht das Siegertrikot an den Kapitän im Wolfenbütteler Rathaus, Thomas Pink. Foto: Thorsten Raedlein
Ausgelassene Stimmung und zufriedene Gesichter bei der CDU-Wahlparty. Foto: Thorsten Raedlein
Samtgemeinde Oderwald
18 Uhr: In der Samtgemeinde Oderwald haben die Wahllokale geschlossen und die Auszählungen begonnen. Der Börßumer Wahlvorsteher Arne Rohen ist mit der Wahlbeteiligung bisher zufrieden. “Natürlich können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine genaue Prognose abgeben. Aber ich würde sagen, die Wahlbeteiligung war besser, als ich erwartet habe”, schildert er seinen ersten Eindruck.
In der Börßumer Gemeindeverwaltung ist SPD-Kandidat Oliver Ganzauer schon vor Ort, auch Marc Lohmann (Parteilos) wird hier später eintreffen und die ersten Hochrehnungen verfolgen. Für Ganzauer geht es am späten Abend noch zur Nachtschicht. “Es ist etwas kompliziert, aber ich muss nachher gegen 21 Uhr zur Arbeit und werde von dort aus die Ergebnisse verfolgen”, erklärt er.
18.45 Uhr: Nachdem zwei Bezirke ausgezählt wurden, liegt Lohmann vorn:
Ganzauer, Oliver ,45,5 Prozent, 296 Stimmen
Lohmann, Marc 48,4 Prozent, 315 Stimmen
Mechsner, Marc 6,1 Prozent, 40 Stimmen
18.55 Uhr: Das wird eng. Ganzauer (47,2 Prozent) und Lohmann (47 Prozent) liegen nach vier ausgezählten Bezirken dicht zusammen. Abgeschlagen hingegen der dritte Kandifat um das Amt des Samtgemeindebürgermisters, Marc Mechsner. Er liegt mit gerade einmal 5,8 Prozent weit hinten.
19.41 Uhr: Alle elf Wahlbezirke sind ausgezählt. Das vorläufige Ergebnis: 43,9 Prozent für Oliver Ganzauer und 49,2 Prozent für Marc Lohmann. Marc Merchsner bildet mit nur 6,9 Prozent das Schlusslicht der heutigen Wahl in der Samtgemeinde Oderwald.
Stichwahl am 15. Juni
19.50 Uhr: In der Samtgemeinde Oderwald wird es eine Stichwahl geben. Nur 0,9 Prozent fehlten zum eindeutigen Ergebnis vom parteilosen Kandidaten Marc Lohmann. Die Stimmung in der Verwaltung ist getrübt. Gerne hätten die Ganzauer-Sympathisanten schon heute ein klares Ergebnis gehabt. Nun heißt es in drei Wochen, am 15.Juni, "Stichwahl zwischen Ganzauer und Lohmann". Die Befürchtung einer geringeren Wahlbeteiligung ist hoch. Lag sie doch diesmal bei erfreulichen 58,2 Prozent.
Marc Lohmann sagt Danke
Marc Lohmann dankt seinen Unterstützern, ganz besonders auch seiner Familie mit Frau Kristin, (links neben ihm), Mutter Gisela und Schwester Silke. Über das tolle Wahlergebnis freuten sich auch Hans-Dieter Bassy, Henning Cordes, Thomas Jerchel, Bernhard Bötel, Eberhard Dette und Rolf Naue (von links). Foto: Privat.
20.29 Uhr: Marc Lohmann sagt Danke an seine Unterstützer. Er und sein Team freuen sich, nach eigenen Angaben, über das tolle Wahlergebnis.
Keine Mehrheit für Kandidaten
21.00 Uhr: Nun ist es offiziell: In der Samtgemeinde Oderwald wird am 15 Juni erneut gewählt. Keiner der Kandidaten konnte die eindeutige Mehrheit für sich gewinnen. Oliver Ganzauer, SPD (43,9 Prozent, 1.439 Stimmen) liegt laut dem vorläufigen Ergebnis hinter seinem parteilosen Kontrahenten Marc Lohmann (49,2 Prozent, 1.615 Stimmen). Marc Mechsner liegt mit 6,9 Prozent weit abgeschlagen.
Ganzauer hat mit Stichwahl gerechnet.
SPD-Kandidat Oliver Ganzauer am Wahlabend. Foto: Anke Donner
21.00 Uhr: "Wir haben aufgrund unserer vorherigen Prognosen mit einer Stichwahl gerechnet. Marc Mechsner liegt genau in dem Bereich, in dem wir ihn vor der Wahl auch gesehen haben. Die Wahlbeteiligung mit über 58 Prozent ist gut, mich enttäuscht jedoch das Ergebnis aus Börßum schon sehr. Hier haben nur 49 Prozent der Wähler für mich gestimmt. Das finde ich enttäuschend wenig, ich war hier schließlich 21 Jahre Bürgermeister und habe mit mehr Unterstützung gerechnet.Ich werde die nächsten drei Wochen nutzen, um zu hinterfragen, woran es gelegen hat. Ich werde verstärkt auf die Bürger zugehen und versuchen insbesondere die Nicht-Wähler zu gewinnen. Mit der Analyse der Ergebnisse fange ich heute noch an. Bedenken habe ich wegen der Stichwahl in drei Wochen. Vermutlich wird die Wahlbeteiligung deutlich geringer ausfallen. Ich schätze mal sie wird bei 30 Prozent liegen. Hier werde ich verstärkt daraufhin arbeiten, dass die Bürger auch zur Stichwahl gehen", so Ganzauer gegenüber unserer Online-Zeitung.
Lohmann "sehr zufrieden"
Der parteilose Kandidat Marc Lohmann mit seiner Frau Kristin. Foto: Anke Donner
21.00 Uhr: Der parteilose Bürgermeisterkandidat Marc Lohmann ist mehr als zufrieden mit dem bisherigen Ergebnis. "Es gibt keinen Grund nicht zu feiern", sagte Lohmann nach Bekanntwerden der Ergebnisse. Seine kleine "Dankeschön-Party" stieg gleich ein paar Häuser weiter die Straße runter. Dort fanden sich Freunde und Unterstützer ein, die auf einen kleinen Snack vorbeikamen. Hände wurden geschüttelt und Gratulationen ausgesprochen.
"Jetzt schon den Sieg zu feiern wäre anmaßend. Noch ist ja nichts entschieden. Ich habe gewusst, dass es ein knappes Rennen wird und war mir im Klaren, dass es eine Herausforderung ist, gegen Oliver Ganzauer anzutreten. Ich bin bescheiden in die Wahl gegangen. Aber ich bin optimistisch und werde jetzt natürlich am Ball bleiben und versuchen, die Nicht-Wähler zu mobilisieren. Wir lassen jetzt auf keinen Fall locker. Ich bin dankbar für die breite Unterstützung der Bürger, meiner Familie und Freunde. Dies ist deshalb auch keine Wahl-Party, sondern eher eine "Dankeschön-Party", so Lohmann gegenüber WolfenbüttelHeute.de.
Einheitsgemeinde Cremlingen
19.17 Uhr: Nach den ersten Auszählungen liegen Christiane Florek, CDU (43,19 %) und Detlef Kaatz, SPD (47,91 %) noch relativ dicht beieinander. Weit hinten liegen die Kandidaten der Piratenpartei, Jens Golland mit 5,17 % und Oliver Düber, FDP mit 3,73 %.
Kaatz siegt vor Florek - CDU verliert Rathauschef
19.58 Uhr: Detlef Kaatz (SPD) hat mit 50,45 Prozent die Wahl zum Bürgermeister der Gemeinde Cremlingen für sich entschieden. Seine Mitbewerberin Christiane Florek (CDU) erreichte 40,88 Prozent der Stimmen. Oliver Düber (FDP) kam auf nur 3,31 Prozent. Auch der Pirat Jens Golland erreichte nur 5,35 Prozent bei der heutigen Wahl. Damit löst Kaatz den bisherigen Gemeindebürgermeister Günther Eichenlaub (CDU) ab.
Kaatz: „Ich möchte mit der Bevölkerung etwas bewegen“
Den Wahlgewinner Detlef Kaatz erreichten wir bei seiner Wahlparty „Bei Chris“ in Cremlingen telefonisch.
„ich bin sehr glücklich über das Ergebnis und sehr dankbar für die Unterstützung von SPD und Grüne im Wahlkampf. Der war teilweise schon unmenschlich, weil wir nämlich permanent unterwegs waren“, sagte Kaatz gegenüber unserer Online-Zeitung. Er bezeichnete seinen Amtsantritt am 1. November als „Herausforderung für die Zukunft“ und kündigte an, gemeinsam mit der Bevölkerung etwas bewegen zu wollen.
Florek: "Ich bin eine faire Verliererin"
In Schandelah feiert CDU-Bürgermeisterkandidatin Christiane Florek trotz Wahl-Niederlage mit rund 50 Freunden im Feuerwehrgerätehaus. Ihre verlorene Wahl trägt sie mit Fassung, wie sie WolfenbüttelHeute.de am Telefon verrät.
"Ich bin eine faire Verliererin und bin zufrieden. Ich habe alleine 40 Prozent der Stimmen geholt und das ist okay gegen einen Kandidaten, der sich mit zwei Parteien zusammengetan hat. Ich war sogar die Erste, die Detlef Kaatz gratuliert hat. Nachdem ich das Ergebnis wusste, bin ich zu seiner Wahl-Party gefahren und habe ihm gratuliert. Er schaute mich ganz verdutzt an, weil er das Ergebnis selber noch gar nicht kannte.
Ich wünsche mir, dass er das Beste für die Gemeinde tun wird. Auch überparteilich. Ich wünsche ihm alles Gute und dass er das Beste für diese Gemeinde rausholt“, so Florek.
Golland: "Ergebnis ist Okay“
Jens Golland, Bürgermeisterkandidat der Piratenpartei zeigte sich nach der Wahl "zufrieden". Er hat mit 5,35 Prozent und 354 Stimmen zwar nicht die Wahl gewonnen, findet das Ergebnis jedoch völlig in Ordnung.
"Natürlich wäre ich gerne Bürgermeister geworden und hätte auch die 50 Prozent genommen. Aber es ist schwer, gegen die großen Parteien anzutreten, die immer noch in den Köpfen der Menschen sind. Das Ergebnis unserer Partei und auch der Ausgang der Wahl ist dennoch Okay für mich. Ich wollte eben gerne eine andere Schiene fahren. Die Gemeinde braucht nicht noch einen 33. Verwaltungsfachmann, sondern hätte auch jemanden brauchen können, der die wirtschaftliche Seite sieht. Ein Verwaltungsmensch ist kein Rechenmensch. Das wäre ich gewesen. Was mich aber besonders freut, ist das die reine Personenwahl gut für mich gelaufen ist. 354 Stimmen zu bekommen, das freut mich wirklich. Heute Abend werden wir noch etwas zusammensitzen. Es sind viele Menschen hier, auch von anderen Parteien", so Golland, der im Dorfgemeinschaftshaus Abbenrode seine kleine Wahl-Party gibt, gegenüber unserer Online-Zeitung.
FDP dankt Oliver Düber für seinen Einsatz
FDP-Kreisvorsitzender Björn Försterling bei der Übergabe eines Geschenkes für den Kandidaten Oliver Düber als Dankeschön für den geführten Wahlkampf. Foto: FDP
Das Ergebnis hätte aus Sicht der FDP erfreulicher sein können, aber angesichts des Ergebnisses der Europawahl ist man bei der lokalen FDP durchaus zufrieden, heißt es in einer Pressemitteilung. Dem neugewählten Bürgermeister Detlef Kaatz gratulieren die Liberalen darin zum Sieg im ersten Anlauf.
"Wir hatten mit Oliver Düber einen kompetenten Kandidaten, der sich im Wahlkampf einen Namen machen konnte. Das Wahlergebnis ist eine gute Grundlage für die Kommunalwahl 2016", so der FDP-Kreisvorsitzende Björn Försterling. Aus seiner Sicht war der Wahlkampf in Cremlingen sehr ruhig und zurückhaltend.
Oliver Düber selbst ist zwar nicht mit dem Ergebnis zufrieden, aber mit dem Wahlkampf. "Ich habe das erste Mal kandidiert und die Chance genutzt mich den Wählern vorzustellen. Das ist mir gelungen und von daher blicke ich optimistisch auf die Kommunalwahl in zwei Jahren", sagte Oliver Düber. Er wolle auf jeden Fall dabei bleiben und sieht, "dass es für die FDP nur aufwärts gehen kann". Sein Ziel ist ab 2016 den neugewählten Bürgermeister dann als Mitglied des Gemeinderats zu kontrollieren.
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