[image=5e1764d1785549ede64cd0bd]Am Mittwochmittag kam auf der B79 zwischen Roklum und der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt, in Höhe Mattierzoll zu einem Verkehrsunfall mit gefährlichen Stoffen. Ein aus Richtung Wolfenbüttel kommender PKW-Fahrer verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und geriet auf die Gegenfahrspur. Ein entgegenkommender LKW, der mit Gefahrstoffen beladen war versuchte noch ein Ausweichmanöver um einen frontal Zusammenstoss zu verhindern. Beide Fahrzeuge berührten sich an der Seite und kamen von der Fahrbahn ab. Dabei wurden einige Verpackungseinheiten des Gefahrstoffs beschädigt. Die Fahrer zogen sich leichte Verletzungen zu und wurden zur weiteren Behandlung ins Kreiskrankenhaus nach Wolfenbüttel gebracht.
Wegen der Angaben bei der Erstmeldung des Unfalls wurde von der Rettungsleitstelle zunächst nur das Szenario für einen Verkehrsunfall ausgelöst. Durch die Rückmeldung der ersten Feuerwehrkräfte vor Ort wurde um 14:33 Uhr die Alarmierung für Unfälle mit Gefahrstoffen ausgelöst. Somit waren in kurzer Zeit die Ortsfeuerwehr Roklum zwei weitere Ortsfeuerwehren, der Feuerwehrstützpunkt Remlingen und der Gefahrgutzug Asse/Schöppenstedt vor Ort.
Um die Lage umfassend bewerten zu können wurde auch die Fachgruppe Spüren und Messen des Landkreises Wolfenbüttel hinzugezogen. Es stellte sich schnell heraus, dass der Einsatz längere Zeit andauern wird, weshalb zusätzlich, zur Versorgung der Einsatzkräfte und zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung an der Einsatzstelle, der Einsatzzug des DRK in Wolfenbüttel alarmiert wurde.
[image=5e1764d1785549ede64cd0be]Aus Sachsen-Anhalt kamen auch die Feuerwehren Hessen und Veltheim/Fallstein zum Einsatz, weil die Fließrichtung des verunreinigten Wassers auf diese Gemeinden zulief. Um eine Gefährdung für die Bevölkerung und ein weiteres Ausbreiten zu verhindern wurde die Einsatzstelle großräumig abgesperrt. Der ausgetretene Stoff wurde durch ein Spezialfahrzeug aufgenommen, die zerstörten Gebinde wurden wieder sicher Verpackt und die unversehrten Verpackungseinheiten wurden auf einen anderen LKW umgeladen.
Nachdem der Gefahrstoff geborgen wurde konnte durch den Rüstzug der Berufsfeuerwehr Braunschweig die Bergung des LKW erfolgen. Die Einsatzstelle wurde in mehrere Einsatzabschnitte unterteilt, die Einsatzabschnittsleiter und der Gesamteinsatzleiter wurden durch die örtlichen Einsatzleitungen aus den Samtgemeinden Asse und Schöppenstedt später auch durch die Technische Einsatzleitung des Landkreises Wolfenbüttel unterstützt. Die Ermittlung der Unfallursache und die großräumige Sperrung für den öffentlichen Straßenverkehr wurden von der Polizei übernommen.
Gegen 04:00 Uhr morgens wurde die Einsatzstellen an die Straßenmeisterei des Landkreises übergeben. In einem rollierenden System waren insgesamt ca. 200 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Fachberatern am Einsatz beteiligt.
Hintergrund:
Für Unfälle mit Gefahrstoffen gibt es im Landkreis Wolfenbüttel fünf Gefahrgutzüge und eine Fachgruppe Spüren und Messen. Zur Versorgung, Betreuung und Verpflegung betroffener Personen und der Einsatzkräfte hält DRK-Wolfenbüttel einen speziellen Einsatzug bereit. Die Alarmierungsreihenfolge ist in einer sogenannte Alarm und Ausrückeordnung (AAO) festgelegt.
Im Landkreis Wolfenbüttel sind folgende Gefahrguteinheiten aufgestellt:
Gefahrgutzug Asse/Schöppenstedt:
Gefahrgutzug Baddeckenstedt
Gefahrgutzug Cremlingen/Sickte
Gefahrgutzug Oderwald/Schladen
Gefahrgutzug Wolfenbüttel
Fachzug Spüren und Messen zuständig
Einsatzug/SEG beim DRK Wolfenbüttel
Fotos: Freiwillige Feuerwehr Asse
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