Wolfenbüttel. Die Stadt und die Feuerwehr Wolfenbüttel haben das Verhalten eines freien Pressefotografen bei dem schweren Unfall mit einem Rettungswagen am vergangenen Mittwoch missbilligt (wir berichteten). Auch der Deutsche Journalistenverband (DJV) weist auf die Regeln des Pressekodex hin. Dazu gehöre, dass Unfallopfer nicht fotografiert werden.
"Gleiches gilt natürlich auch für Leichen", erklärt DJV-Pressesprecher Hendrik Zörner auf Anfrage von regionalHeute.de. Der freie Pressefotograf, der zudem aktives Mitglied in der Feuerwehr ist, habe nach Auskunft von Stadtsprecher Thorsten Raedlein nicht nur den verletzten Notarzt, sondern auch in den Innenraum des verunfallten Rettungswagen fotografiert, in dem sich noch ein Leichnam befand. Ausnahmen zur Fotoregel seien laut Hendrik Zörner zwar bei zeitgeschichtlichen Ereignissen möglich, doch darum dürfte es sich, so der Sprecher des Journalistenverbandes, hierbei nicht gehandelt haben.
DJV sieht Doppelfunktion problematisch
Die Doppelfunktion des freien Pressefotografen sieht der DJV problematisch. "Ein Feuerwehrmann hat eine aktive Rolle, er muss Brände bekämpfen, sich vor Ort einsetzen. Ein Journalist ist ein Beobachter. Beides lässt sich schwer unter einen Hut bringen", erklärt DJV-Pressesprecher Hendrik Zörner. Bereits in der Vergangenheit hat es nach Informationen unserer Online-Zeitung immer wieder Probleme bei der Trennung dieser Funktionen gegeben. Offenbar hat es mit dem betroffenen Fotografen diesbezüglich bereits mehrere Gespräche gegeben.
Keine Stellungnahme
Wir hatten den freien Pressefotografen und Feuerwehrmann um eine Stellungnahme zu den jüngsten Anschuldigungen gebeten. Eine Beantwortung unserer Fragen blieb mit dem Verweis auf eine erfolgte Erklärung gegenüber Ortsbrandmeister Kurt Jakobi aus.
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