Neue Klärschlammvererdungsanlage in Sickte eingeweiht

Kernstück der neuen, rund 17.000 Quadratmeter großen Klärschlammvererdungsanlage, seien 
drei Schilfbeete.

Bild von Links: Werksausschussvorsitzende Frau Dunja Kreiser, Samtgemeindebürgermeister Herr Marco Kelb und stellvertrender Bereichsleiter Projektierung der The Pauly Group Herr Lutz Winter bei der Übergabe des Schlüssels.
Bild von Links: Werksausschussvorsitzende Frau Dunja Kreiser, Samtgemeindebürgermeister Herr Marco Kelb und stellvertrender Bereichsleiter Projektierung der The Pauly Group Herr Lutz Winter bei der Übergabe des Schlüssels. | Foto: Samtgemeinde Sickte

Sickte. In den vergangenen Monaten hat die The Pauly Group GmbH & Co. KG an der Kläranlage eine Klärschlammvererdungsanlage errichtet. Die Samtgemeinde Sickte hat inklusive des erforderlichen Grunderwerbs 2,37 Millionen Euro für das Klärschlammmanagement investiert. Die Anlage ist nun fertiggestellt und wurde am vergangenen Freitag, dem 12. November, eingeweiht. Das geht aus einer Pressemitteilung der Gemeinde am Dienstag hervor. Samtgemeindebürgermeister Marco Kelb, Andreas Schulze, Leiter des Abwasserbetriebes, sowie die Vorsitzende des Werksausschusses Dunja Kreiser waren anwesend.


Kernstück der neuen, rund 17.000 Quadratmeter großen Klärschlammvererdungsanlage, seien 
drei Schilfbeete. Auf sie fließen künftig durch ein System von Rohrleitungen, Pumpen und Schiebern 
14.000 Kubikmeter Nassschlamm pro Jahr. In den Beeten entziehen die Schilfpflanzen dem Klärschlamm durch Verdunstung einen Teil des Wassers, der andere Teil sickert durch die Wurzelschicht sowie eine Filter-/ Substratschicht zur Kläranlage zurück. Die Feststoffe des Klärschlamms verbleiben im Beet, wo sie mithilfe von Mikroorganismen mineralisiert werden. Auf diese Weise verringere das naturnahe Verfahren die Schlammmenge um mehr als 90 Prozent. Energie werde lediglich für die vollautomatische Steuerungselektronik und die Pumpen benötigt. Dieser geringe Energieverbrauch senke nicht nur die Betriebskosten, er führe auch zu einer mittleren jährlichen Einsparung von knapp 58 Tonnen Kohlendioxid. Außerdem wurde auf 6.200 Quadratmetern ein Retentionsraum für ein Wasservolumen von 2.200 Kubikmetern geschaffen, um den überbauten Überschwemmungsraum der Wabe auszugleichen.

Nach etwa acht bis zehn Jahren Betrieb erhält das erste Beet eine Ruhephase ohne Schlammzufuhr. In dieser Zeit werde der bereits im Beet enthaltene Schlamm weiterhin stark entwässert und abgebaut. Die Klärschlammerde, die bei der anstehenden Räumung anfällt, lasse sich flexibel verwerten: landwirtschaftlich oder thermisch. Nach der Räumung werde das Beet erneut mit Klärschlamm beschickt und der Vererdungszyklus beginnt von vorn.


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