"Pfand gehört daneben" - Stadt soll sich beteiligen

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Mit einer selbstgebauten Konstruktion am Mülleimer vor der "Veränder.bar" wird dazu aufgefordert die Pfandflaschen daneben abzustellen. Foto: Werner Heise
Mit einer selbstgebauten Konstruktion am Mülleimer vor der "Veränder.bar" wird dazu aufgefordert die Pfandflaschen daneben abzustellen. Foto: Werner Heise | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen der "Veränder.bar" und des Wolfenbütteler Jugendparlaments machen es bereits vor. Mit einer selbstgebauten Konstruktion am Mülleimer vor dem Jugendcafé fordern sie dazu auf, Pfandflaschen daneben abzustellen. Vom Bürgermeister wollten sie nun wissen, ob man diese Aktion in der Stadt weiter ausweiten könne.


Das Bild ist bekannt. Menschen die auf das weggeschmissene Pfandgeld angewiesen sind, wühlen auf der Suche nach den wenige Cent wertvollen Pfandflaschen und -dosen in den Mülltonnen. Das mag nicht nur eklig sein, sondern kann unter Umständen auch gefährlich werden. Zudem schadet die fehlerhafte Wertstoffzuführung der Umwelt. Bereits seit Jahren setzen sich Aktivisten daher unter dem Kampagnenmotto "Pfand gehört daneben" für ein Umdenken in der Bevölkerung ein.

Bei der Bürgermeister-Sprechstunde des Jugendparlaments in der "Veränder.bar" wollten die Jugendlichen nun also von Thomas Pink wissen, ob man das System jetzt auch - mit professionelleren Lösungen - in Wolfenbüttel etablieren könnte. Vorstellen kann Pink es sich, gab aber auch zu bedenken, dass es "in der Stadt den ein oder anderen Idioten gibt, der Glas zerdonnert" und auch anderweitig randaliert. "Wir müssten prüfen, ob das Sinn macht", versprach der Bürgermeister.

Städte machen unterschiedliche Erfahrungen


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So sah der Pfandflaschensammler 2015 in Goslar aus. Foto: Max Förster



Tatsächlich haben schon so einige Städte unterschiedliche Erfahrungen mit der Kampagne gemacht. So wurden laut Medienberichten an den Mülleimern angebrachte Pfandringe vielfach als erweiterter Müllabwurf benutzt. Doch während die Hannoversche Allgemeine im April dieses Jahres berichtete, dass die Ratspolitik für die Demontage der Pfandringe in der Landeshauptstadt gestimmt hat und das Projekt auch bereits in Goslar scheiterte, gibt es auch positive Rückmeldungen. In Düsseldorf wurde das Prinzip nach einer Testphase ausgeweitet und auch in anderen Städten Deutschlands scheint es gut zu funktionieren.

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2014 wurden bereits Stellen auf dem Boden markiert. Foto: Anke Donner)



Aktivisten hatten bereits im November 2014 in Wolfenbüttel dazu aufgerufen Pfandflaschen und -dosen neben den Mülleimern abzustellen. Mit Sprühkreide markierten sie damals Flächen auf dem Boden. Ob es nun also ein größeres Wiederaufleben der Aktion geben wird, das hängt nun vom weiteren Diskussionsverlauf in der Stadtverwaltung und der Kommunalpolitik ab.

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