Radverkehrskonzepte von Stadt und Kreis: Noch läuft nicht alles rund

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Zu ihrem 18. Verkehrspolitischen Forum hat die Verkehrswacht Wolfenbüttel jetzt Mitglieder und Interessierte in die Lindenhalle eingeladen. Thema: Neue Qualitäten durch Radverkehrskonzepte für Stadt und Landkreis Wolfenbüttel. Vorsitzender Bernd Gutsche freute sich mit Thilo Neumann (ADFC), Frank Niemeyer (Stadt Wolfenbüttel und Harald Mikat (Landkreis) dazu drei kompetente Referenten begrüßen zu können.

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Bernd Gutsche. Foto:



Das Thema Radverkehrskonzept sei auch ein Produkt der zwischen Verkehrswacht, Polizei, Landkreis und Stadt im Jahr 2012 geschlossenen Kooperationsvereinbarung, um eine wirksame Verkehrssicherheitsarbeit zu erreichen. Hermann Thiele habe sich für die Verkehrswacht hier mit eingebracht, erklärte Gutsche. Er dankte der Braunschweigischen Landessparkasse für die abermalige Unterstützung der Veranstaltung

Stellvertretender Vorsitzender Axel Gummert übernahm im Anschluss die Moderation und führte in das Thema ein.

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Aus Sicht des ADFC


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Thilo Neumann. Foto: Thorsten Raedlein



Welche Chancen in der Förderung des Radverkehrs in Stadt und Landkreis habe, erläuterte in seinem Referat ADFC-Vorsitzender Thilo Neumann. Das Rad sei für die leidenschaftlichen Radfahrer viel mehr als ein Fortbewegungsmittel. Radverkehr erhöhe die Lebensqualität und mache nicht zuletzt glücklich. Und genau hier gelte es bei den Konzepten auch anzusetzen. "Kaum jemand wird zum Radfahrer, weil es umweltfreundlich ist", sagte Neumann, "aber wenn es Spaß macht, begeistern sich die Leute". Und genau diese Begeisterung zu wecken, sei Aufgabe eines Radverkehrskonzeptes. In Wolfenbüttel habe man sich das Ziel gesetzt, bis 2020 den Radverkehrsanteil auf 20 Prozent zu erhöhen. Als "Stadt der kurzen Wege" sei Wolfenbüttel dafür bestens geeignet. Allerdings müsse auch die entsprechende Infrastruktur geschaffen werden. "Sichere Radverkehrsanlagen, Fahrradstraßen, geöffnete Einbahnstraßen und eine gerechte Ampelschaltungen sind entsprechende Beispiele", so Neumann. Auch Radschnellwege – zum Beispiel von Wolfenbüttel nach Braunschweig oder Salzgitter – seien empfehlenswert.

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Aus Sicht der Stadt


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Frank Niemeyer. Foto:



Teilaspekte und aktuellen Umsetzungsstand des Radverkehrskonzeptes der Stadt Wolfenbüttel präsentierte Stadtplaner Frank Niemeyer. Auch er bestätigte die "Kompaktheit" Wolfenbüttels. "85 Prozent der Einwohner wohnen in einem Drei-Kilometer-Radius rund um den Stadtmarkt. Allerdings konzentriere sich der Verkehr der Stadt auf wenige Hauptachsen und biete Wolfenbüttel nur begrenzte Straßenräume. Daher habe die Stadt bereits im Jahr 2000 mit einer Bestandsaufnahme begonnen und 2012 in der AG Radverkehr den Grundstock für ein entsprechendes Konzept gelegt. 2014 sei das Radverkehrskonzept schließlich im Rat beschlossen worden. Erste Maßnahmen wurden schon umgesetzt, für 2015 wurden die Vorhaben festgelegt. Unter anderem sollen Radwegweiser im Stadtgebiet aufgestellt werden, soll die Benutzungspflicht diverser Radwege aufgehoben werden und soll ein Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel für eine laufende Diskussion über den Radverkehr zu sorgen, erarbeitet werden.

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Aus Sicht des Landkreises


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Harald Mikat. Foto: Thorsten Raedlein



Auch der Landkreis hat ein Radverkehrskonzept. Dies stellte Harald Mikat den Besuchern vor. Seit 2002 habe der Landkreis einen Radverkehrsbeauftragten. Das erste Radwegekonzeot sei 2004 durch den Kreistag beschlossen worden. Darin wurde zum Beispiel das kreisweite Radwegenetz definiert und notwendige Lückenschlüsse identifiziert. Trotz einiger Neubaumaßnahmen gebe es allerdings immer noch "Nachholbedarf" – vor allem an den Landstraßen. Gelungen sei es allerdings diverse Freizeitrouten im Kreis auszuschildern und an überregionalen Freizeit- und Fernradwanderwegen mitzuarbeiten. Im Oktober 2013 habe der Kreistag schließlich das aktualisierte Radverkehrskonzept beschlossen. Daraus seien schon drei Folgekonzepte entstanden: Konzept zur flächendeckenden alltagstauglichen Beschilderung; Konzept für Fahrradabstellanlagen an Haltestellen des ÖPNV; Konzept für Fahrradrastanlagen an Radfernwegen. Die Beschilderung sei weitgehend abgeschlossen. Der Landkreis unterstütze die Kommunen aktuell in drei Projekte für Fahrradabstellanlagen an den Bahnhöfen in Börßum und Schöppenstedt und an der Bushaltestelle in Cremlingen. Das Thema Rastanlagen sei noch in Vorbereitung.

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