Schöppenstedt. Das erste Halbjahr des Fachzuges Technische Hilfeleistung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Ost war interessant und lehrreich, berichtet Kristina Heine, Pressewartin der Feuerwehren der Samtgemeinde Sickte.
Ende April trafen sich die Kameradinnen und Kameraden in Schöppenstedt zu einem gemeinsamen Übungsdienst. Der stellvertretende Zugführer Volker Umbach hatte sich ein kniffliges Übungszenario ausgedacht und vorbereitet. Nach einer kurzen Begrüßung wurde die Feuerwehr Schöppenstedt, über Funk, zu einem Verkehrsunfall gerufen. Sofort machten sich die Kameradinnen und Kameraden auf den Weg zum Unfallort. Dort angekommen fanden sie folgende Lage vor: Ein LKW-Fahrer hatte eine Person übersehen und angefahren. Die Person lag bewusstlos unter dem LKW. Ein herannahendes Fahrzeug konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren und fuhr seitlich in den LKW hinein. In dem PKW befand sich eine Mutter mit Ihren zwei Kindern. Die Kinder saßen auf dem Rücksitz. Erschwerend kam hinzu, dass in den PKW noch ein weiterer LKW gefahren war, sodass der PKW seitlich zwischen den beiden Lastkraftwagen eingekeilt gewesen ist.
In einer Übung wurde ein Verkehrsunfall simuliert. Foto: Marcus Goldmann und Maximilian Umbach
Nachdem der Gruppenführer der Schöppenstedter Wehr seine Lageerkundung beendet hatte wurde sofort der Technische Hilfeleistungszug alarmiert. Einige Kameraden wurden zur Personenbetreuung eingesetzt. Ebenso wurde der Brandschutz sichergestellt. Nach Eintreffen der Kräfte wurden 3 Abschnitte gebildet. Ein Abschnitt befasste sich mit der Befreiung der Person unter dem LKW. Der zweite Abschnitt hatte die Aufgabe die drei Personen aus dem Auto zu holen. Der dritte Abschnitt kümmerte sich um den LKW-Fahrer, der zuletzt in die „Unfallstelle“ gefahren war. Die Rettungsaktion wurde durch reale Hilferufe der „verletzten“ unterstrichen. Somit hatte der Faktor stress auch eine wichtige Bedeutung. Unterstützt wurde dieser Ausbildungsdienst von zwei hauptberuflichen Rettungsassistenten. Sie zeigten, zusätzlich an einer anderen Station, anhand einer Reanimationspuppe die richtigen und wichtigen Handgriffe um eine Person, bei einem Atemstillstand, wiederzubeleben. Alle Teilnehmer fanden den Dienst rundum interessant und sehr informativ.
Im Mai fand der nächste Übungsdienst statt
Dieses Mal fuhr der Technische Hilfeleistungszug nach Braunschweig zur DB Regio AG. Hier konnten die Kameradinnen und Kameraden an einem ausgesonderten Zugwagen üben. Nachdem erkundet wurde, an welchen Stellen ein Eindringen in den Zugwagen möglich wäre wurde mittels Spreizer versucht sich einen Zugang in den Wagen zu verschaffen. Schnell wurde klar, dass es mit den vorhandenen Gerätschaften schwierig wurde, da diese schnell an ihre Grenzen kamen. An einer anderen Stelle des Wagens wurde ausprobiert, welche Geräte oder Werkzeuge am besten zur Öffnung von Fenstern geeignet sind. Auch dies war ein kleiner Kraftakt. Ebenfalls wurde mit einem Trennschleifer und einer Motorsäge versucht sich Öffnungen zu verschaffen. Die Kameradinnen und Kameraden konnten sich über verschiedene Techniken und Möglichkeiten austauschen. Der Fachzug Logistik und Verpflegung versorgte an dem Abend die Kameradinnen und Kameraden mit kühlen Getränken. Dieser Ausbildungsdienst war ebenfalls sehr lehrreich und hat sehr viel Spaß gemacht.
Eingeklemmte Personen mussten gerettet werden. Foto:
Mitte Juni wurde dann das Thema Flächen- und Waldbrandbekämpfung behandelt. Detlef Maushake, 1. Vorsitzender des Vereins Waldbrandteam e. V., kam nach Sickte um die Kameradinnen und Kameraden in die Grundsätze der Wald- und Flächenbrandbekämpfung einzuweisen. In einem Vortrag unterrichtete er die effektive Einsatztaktig bei solchen Einsätzen. Ebenso brachte er viele Tipps und Tricks zur sicheren Vorgehensweise bei diesen Bränden mit. Er brachte den Feuerwehrkameradinnen und Kameraden bei, was bei einem Flächenbrand die rechte und linke Flanke, die Rückseite sowie die Front ist. All das ist wichtig um bei einem Ernstfall gut und richtig miteinander kommunizieren zu können. Die Ausbildung soll in jedem Fall weitergeführt werden. Der Fachzug ist auch noch auf der Suche nach einem geeigneten Acker, um dort bei realen Verhältnissen ein Flächenbrand, in der Praxis, zu üben. Im Anschluss ließ man das erste Halbjahr bei gemütlichen Beisammensein und Bratwurst, in Ruhe ausklingen.
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