Stadt-SPD berichtet: Tierheim an der Kapazitätsgrenze


| Foto: Ado



[image=5e1764ad785549ede64cc8fd]Die Lage im Tierheim Wolfenbüttel ist teils dramatisch. Das berichtete Sabine Glaser-Wipper einer Gruppe des SPD-Stadtverbandes, der mit der Landtagsabgeordneten Dörthe Weddige-Degenhard seine Sommer-Bereisung durchführte. Besonders kritisch sei es bei den Katzen. „Wir haben im Moment 170 Katzen hier – das ist eigentlich ein Unding“, so Glaser-Wipper.

Nach wie vor sei die Unsitte verbreitet, Tiere auszusetzen, wenn man ihrer überdrüssig geworden sei. „Da findet dann jemand einen Pappkarton auf der Straße, guckt rein und findet ein paar hilflose Tiere.“ Noch schlimmer: „Manche Leute ziehen weg und lassen die Tiere einfach in der Wohnung.“ Würden sie später ermittelt, zeigten diese Leute keinerlei schlechtes Gewissen.

Diese Entwicklung habe dramatisch zugenommen. „Viele entscheiden sich zu schnell und unüberlegt zum Kauf eines Tieres“, so Glaser-Wipper. Sie bedenken nicht, wie groß der neue Hausgenosse mal werden wird. Oder sie beachten nicht, dass besondere Tiere auch einen besonderen Lebensraum brauchen. „Im Moment stellen wir fest, dass sehr viele Reptilien eingeliefert werden.“ Doch es sind nicht nur die Exoten, die Ansprüche haben. „Wer zwei Kaninchen hält, sollte ihnen schon sechs Quadratmeter Plätz zur Verfügung stellen. Alles andere ist Tierquälerei.“

Die SPD-Gruppe war beeindruckt von den gepflegten Zuständen im neuen Tierheim – aber auch beeindruckt von den Geschichten der Führerin. „Man sollte es sich schon gut überlegen, wenn man sich ein Tier anschaffen will“, unterstrich Weddige-Degenhard. Im Zweifel gibt das Tierheim gerne Tipps zur Wahl des richtigen Haustieres.

Während es in der Katzenabteilung trotz der starken Belegung ausgesprochen entspannt zuging, kam von den Hundeboxen eine lautstarke Reaktion, als die Besucher um die Ecke bogen. „Unsere 23 Boxen sind teils doppelt belegt“, erzählte Glaser-Wipper, „weil wir in den Ferien auch Pensionstiere nehmen.“ Sie kam nicht umhin, auch traurige Geschichten zu erzählen. So hat das Tierheim einen sehr gepflegten Rottweiler, der jedoch von seinen drei Lebensjahren schon zwei Jahre im Heim verbracht hat. „Manches Tier passt eben nicht zu jedem.“

Immerhin: Nach Auskunft Glaser-Wippers ist noch kein Tier an Altersschwäche im Heim gestorben. „Bis jetzt haben noch jedes vermitteln können. Irgendwann.“ Und auch wenn es ihre Vermittlungschancen womöglich verschlechtert: Sie begrüßt die Einführung eines Hunde-Führerscheins für Neu-Halter. „Allerdings fände ich es besser, wenn auch jene Menschen ihre Sachkunde nachweisen müssten, die jetzt schon einen Hund haben.“ Zum Abschluss des anrührenden Besuches nahm sie zwei Geldspenden für das Tierheim entgegen, vom SPD-Stadtverband und von Dörthe Weddige-Degenhard.

Das Bild zeigt Sabine Glaser-Wipper (rechts), die der SPD-Gruppe um Dörthe Weddige-Degenhard (Mitte) einen Rottweiler vorstellt, der schon lange im Tierheim ist. Foto: SPD


mehr News aus Wolfenbüttel


Themen zu diesem Artikel


Tiere SPD SPD Wolfenbüttel Hund Katze