Stadt Wolfenbüttel will langfristig Schulträger der Gesamtschule werden

von Marc Angerstein


| Foto: Ado



Der städtische Schulauschuss nahm einen Tag nach dem Kreistagsbeschluss zur Einrichtung einer zweiten Gesamtschule in der heutigen Lessing-Realschule in der Ravensberger Straße (WolfenbüttelHeute.de berichtete), das Ergebnis der Elternbefragung offiziell zur Kenntnis und hat die Verwaltung beauftragt, eine Nutzungsvereinbarung für das Schulgebäude zu erarbeiten.

Der Stadtrat hatte bereits in seiner Sitzung am 22. Juni beschlossen, die Entscheidung des Landkreises Wolfenbüttel zur Antragsstellung zur Einrichtung einer zweiten Gesamtschule zu unterstützen. Bürgermeister Thomas Pink dankte während der Schulausschusssitzung dem Landkreis für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den letzten Monaten.

"Die Stadt kann mit dem Beschluss des Kreistages gut leben, es ist eine hervorragende Entscheidung", sagte der Bürgermeister und verwies auf das vollumfängliche Bildungsangebot in seiner Stadt: "Wir haben Realschulen, Hauptschulen, drei Gymnasien und zwei Gesamtschulen, die den Elternwillen repräsentieren. Die Berufsschule vervollständigt unsere Schullandschaft."

Pink möchte zum jetzigen Zeitpunkt keine Diskussion über die Schulträgerschaft lostreten, behält sich für die Stadt Wolfenbüttel diese Option aber vor: "Langfristig möchte die Stadt die Trägerschaft der Gesamtschule beantragen. Wir sind eine starke und leistungsfähige Kommune. Jetzt wollen wir die Schule aber erstmal auf den Weg bringen."

Manfred Ammon (CDU) teilt die Freude des Bürgermeisters über den Kreistagsbeschluss. "Diese Entscheidung bringt aber auch Veränderungen für Wolfenbüttel, hinsichtlich der Zusammenlegung von Haupt- und Real-Schulen und offenen Fragen zur Schülerbeförderung. Dem müssen wir entgegensehen."

Der Lehrervertreter im Auschuss, Wolfgang Bothe, warb für eine Senkung der Schülerfrequenzen, also einer Verkleinerung der Klassen.

Dieser Forderung schlossen sich SPD und Grüne an. Stefan Brix: "Klassenfrequenzen von 30 Schülern sind auch in Gesamtschulen sehr groß." Auch er sprach etwaige Probleme der Schülerbeförderung an, sieht einer Lösung optimistisch entgegen. An Christiane Hunke (FDP) gewandt sagte er bezogen auf das Ergebnis der Elternbefragung: "Wir wissen gar nicht, warum die FDP sich immer gegen die Gesamtschule wendet. Wir tun doch nur etwas, was sonst die Liberalen immer einfordern - wir reagieren auf den Markt."

Hunke hatte zuvor das Vorhandensein von ungelösten Fragen kritisiert. "Die FDP hätte sich ein Schulkonzept gewünscht und auch die Entwicklung der ersten Gesamtschule bewerten wollen." Auch auf  die Schulwegverlängerungen und die Auswirkungen auf die Schullandschaft hat die Liberale verwiesen und am Ende mit Nein gestimmt.






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