Telekom stellt Glasfaser-Ausbau teilweise zurück

Auch der Großkonzern gerät beim Ausbau eines eigenen Glasfasernetzes ins Straucheln. Kunden müssen länger auf ihren Anschluss warten.

von


Die Telekom informiert Kunden derzeit über Verzögerungen beim Glasfaserausbau.
Die Telekom informiert Kunden derzeit über Verzögerungen beim Glasfaserausbau. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Wolfenbüttel. Irgendwie steckt beim Thema Glasfaserausbau in Wolfenbüttel der Wurm drin. Nachdem der Anbieter LilaConnect das Versprechen, die Lessingstadt zur Gigabit-City auszubauen nicht einhalten konnte und das Geschäft schließlich an die Lünecom verkauft hat, sorgt jetzt die Telekom mit einer E-Mail für Aufsehen.



Nachdem LilaConnect und dessen schwedisches Mutterunternehmen VX Viber im Jahr 2021 verkündet hatten, in der gesamten Stadt eine Glasfaserinfrastruktur auszubauen, dauerte es nicht lange, bis auch die Telekom auf den Zug aufsprang, um sich das Geschäft nicht entgehen zu lassen. Der Großanbieter wollte zwar nicht das gesamte Stadtgebiet von Wolfenbüttel erschließen, aber immerhin einen großen Teil. Als Besonderheit bot man Hauseigentümern an, auch ohne Tarifabschluss kostenlos einen Anschluss zu installieren, um sich zukunftssicher aufzustellen.

"Verzögerung von mehr als einem Jahr"


Während es bei LilaConnect nur schleppend vorangeht und der neue Eigentümer des Glasfasernetzes erst kürzlich auf weitere zwei Jahre Ausbauzeit vertröstete, kommt nun auch die Telekom mit einer Hiobsbotschaft um die Ecke. In einer E-Mail teilt man Kunden derzeit mit, dass reine Infrastruktur-Aufträge, also jene ohne Tarifbuchung, vorübergehend zurückgestellt und zu einem späteren Zeitpunkt gebaut werden. "Diese Zurückstellung kann aktuell zu einer Verzögerung von mehr als einem Jahr führen", heißt es. Als Grund führt das Unternehmen eine hohe Nachfrage nach Glasfaser-Anschlüssen in Deutschland und dafür nicht ausreichende Montage- und Baukapazitäten an.

Aber auch für Kunden mit Tarifbuchung kommt es zu Verzögerungen beim Bau eines Anschlusses. Auf Anfrage von regionalHeute.de teilt die Telekom mit: "Wir gehen insgesamt von einer zeitlichen Verschiebung von ca. sechs Monaten aus. Das gilt für alle Kunden – egal ob sie einen Tarif gebucht haben oder nicht." Als Grund führt die Pressestelle nun jedoch die Witterungsverhältnisse an. "Asphalt kann nicht bei Frost verbaut werden", heißt es dort. Voraussichtlich könnten die Arbeiten, vorbehaltlich der Temperaturen, in den kommenden zwei Wochen wieder aufgenommen werden. Offenbar wurde man also von Frost im Winter überrascht. Rund 1.100 Adressen seien von den Ausbauverzögerungen betroffen.

Sowohl LilaConnect als auch die Telekom haben bereits zahlreiche Glasfaseranschlüsse bei Kunden in Wolfenbüttel gebaut und aktiv geschaltet. Viele weitere warten jedoch weiterhin. Es bleibt also spannend, wie der Ausbau in 2024 auf beiden Seiten voranschreiten wird. Wie für die Kunden von LilaConnect nach der Übernahme des Glasfasernetzes durch die Lünecom weitergehen wird, lesen Sie in unserem Artikel: "Glasfasernetz verkauft: So geht es für Kunden von LilaConnect jetzt weiter". Ob man seinen Vertrag kündigen kann, wenn der Glasfaseranschluss immer noch nicht gebaut wurde, verraten wir in unserem Artikel "Warten auf Glasfaseranschluss: Ist man an den Vertrag gebunden?".

Und noch ein Anbieter sorgte seinerzeit beim Glasfaserausbau für Schlagzeilen: "Paukenschlag! htp bricht Versprechen und baut Glasfaser doch nicht aus"


mehr News aus Wolfenbüttel


Themen zu diesem Artikel


Glasfaser LilaConnect Deutsche Telekom Lünecom