Trabis statt Laternen zum verkaufsoffenen Sonntag

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Traditionell findet in Wolfenbüttel zum letzten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres das Laternenfest statt. In diesem Jahr wäre dies am 9. November gewesen. Da dies auch der Jahrestag der Reichsprogromnacht ist, verzichtet die Stadt als Veranstalter auf einen Fackel- und Laternenumzug an diesem Tag. Dafür rückt der 25. Jahrestag des Mauerfalls in den Blickpunk.

Wie Citymanagerin Nina Heptner betonte, hat auch der Einzelhandel dieses Thema aufgegriffen. 21 Geschäfte erinnern am verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 18 Uhr mit kleinen Aktionen an die Zeit vor 25 Jahren, als Trabis die Innenstadt füllten und sich fremde Menschen in der Stadt in den Armen lagen. Unter dem Motto "Begrüßungsgeld für Alle" bieten zahlreiche Einzelhändler Prozente oder Zugaben beim Einkauf. Eine "Begrüßungsgeldkarte", auf der alle Geschäfte aufgeführt sind, die die Aktion unterstützen, ist an einem Infostand neben dem Kinderpavillon in der Fußgängerzone erhältlich.

Als besonderes Highlight werden von 11 bis 16 Uhr viele Trabis auf dem Stadtmarkt präsentiert. Partner hierbei ist der Trabi-Stammtisch Braunschweig-Wolfenbüttel, der alleine mit zehn Fahrzeugen vor Ort sein will. Aber auch spontan anreisende Trabi-Besitzer sind eingeladen, sich einfach dazu zu stellen und das Fahrzeug zu präsentieren. "Wir haben schon kräftig die Werbetrommel gerührt", verrät Rolf Peter Wollek vom Stammtisch. So hätten schon Trabi-Freunde aus Hildesheim, Wernigerode oder Isernhagen ihr Interesse bekundet. 20 bis 30 Autos werden so wohl auf dem Stadtmarkt zu bestaunen sein.

"Wir freuen uns auf viele Fachgespräche", so Wollek, den die Einzigartigkeit des "Käfers des Osten" reizt. "VW, Opel oder Mercedes kann ja jeder fahren", sagt er. Immerhin gibt es in Deutschland nur noch 32.000 zugelassene Trabis.

Speziell für Kinder gibt es einen Pavillon in der Fußgängerzone, wo Bastel- und Malaktionen mit Sandmännchen, Pittiplatsch und Co sowie Mini-Trabi-Rennen angeboten werden. Zu gewinnen gibt es dann Zittre, das Kultbonbon aus DDR-Zeiten.

Der Laternenumzug fällt in diesem Jahr übrigens nicht komplett flach. Der wird am 20. Dezember, dem letzten Samstag des Weihnachtsmarktes, nachgeholt.


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