Wolfenbüttel. Die Evangelische Familien-Bildungsstätte (EFB) ist ein kreativer Ort voller Leben. Mütter mit ihren Kindern nutzen das vielfältige Programm. Heidrun Ripke (stellvertretende Leiterin) greift Anregungen für neue Angebote gern auf: „Ich wurde in der letzten Zeit gleich mehrfach gefragt, ob wir nicht auch etwas anbieten können für Mütter, die ein Kind verloren haben.“ Dies teilt der Hospizverein Wolfenbüttel mit.

Betroffene helfen Betroffenen

Das Besondere: Diese Trauergruppe wird geleitet von einem selbst betroffenen Ehepaar. Anke und Michael Finke haben 2015 ihre Zwillinge als Folge einer Frühgeburt verloren. Anke Finke: „Uns half seinerzeit der Besuch einer Trauergruppe, wo wir uns mit anderen betroffenen Müttern und Vätern über das Erlebte austauschen konnten. Langsam fanden wir dazu, Unaussprechliches auszusprechen. Die Erfahrungen mit unserem eigenen Trauerprozess möchten wir gern an andere weitergeben.“

Trauerkreis für Paare

Die beiden planen den Trauerkreis für Paare. Michael Finke begründet das so: „Jeder erlebt und durchlebt den Trauerprozess anders, auch in einer Partnerschaft. Es ist daher wichtig, nicht nur mit der eigenen Trauer fertig zu werden, sondern auch den Trauerprozess des anderen zu verfolgen und Verständnis dafür zu entwickeln. So lässt sich die Last gemeinsam tragen.“

Mit diesem Pilotprojekt richtet sich die EFB in Kooperation mit dem Hospizverein an Paare, die in naher Vergangenheit ein Kind kurz vor dem Geburtstermin, während der Geburt oder einige Jahre danach verloren haben. Geplant sind monatliche Treffen in einer festen Gruppe. Anmeldung und Informationen: Evangelische Familien-Bildungsstätte, Tel. 05331 802-450 oder Hospizverein Wolfenbüttel e.V., Tel. 05331 900 41 46.