Wolfenbüttel: Baustelle Lessingtheater "auf der Zielgeraden" - Staatssekretär Ferlemann vom Bundesverkehrsministerium auf Besichtigungstour mit dem CDU-Kreisverband

von Romy Marschall


| Foto: Romy Marschall



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Der CDU-Kreisverband Wolfenbüttel mit Staatssekretär Enak Ferlemann (2.v.r.) vor der Baustelle Lessingtheater Foto:



Am Montag traf sich der CDU-Kreisverband mit dem parlamentarischen Staatssekretär Enak Ferlemann vom Bundesverkehrsministerium zu einem gemeinsamen Informationsrundgang durch die Baustelle Lessingtheater. Projektleiter Martin Goltermann und Ivica Lukanic, Amtsleiter des städtischen Gebäudemanagements berichteten über den Fortschritt und aktuellen Stand der Baumaßnahmen. Der Vorsitzende des Kulturausschusses der Stadt Prof. Christoph Helm verriet das Eröffnungsstück, welches im Mai gespielt werde.


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Der neue gläserne Wintergarten ist durch die Baustelle zu erkennen Foto:



"Wir sind jetzt auf der Zielgeraden," beginnt Amtsleiter Ivica Lukanic den informellen Rundgang im zukünftigen Foyer. Das Berliner Architekturbüro hatte in seinem Konzept das Ursprungsgebäude um zwei spiegelbildlich an den Außenseiten angebaute Wintergärten erweitert. In diesen werde sich später auch der gastronomische Bereich befinden, erklärt der Gebäudemanager, zudem sei die Durchführung von kleineren Veranstaltungen denkbar. Der transparente Erweiterungsbau sei 2001 mit maßgeblich - neben dem Erhalt der Unterkellerung - für den Gewinn des ausgeschriebenen Wettbewerbs zur Sanierung und Erweiterung des Lessingtheaters gewesen, weiß Projektleiter Martin Goltermann zu berichten.

Vor Kurzem habe man den Einbau einer modernen Sprinkleranlage abgeschlossen, erläutert Amtsleiter Lukanic, "eine Anlage, wie sie üblicherweise im Schiffsbau benutzt wird." Das Theater mußte 2007 aus brandschutztechnischen Gründen vorübergehend geschlossen werden. Ivica Lukanic berichtet zudem von steigenden Baupreisen, die mit insgesamt 800.000 Euro Mehrkosten zu Buche schlagen würden und den Bau zeitweilig verzögert hätten. "Seit einem Jahr haben wir aber ein lückenlos laufendes Bauprojekt," führt er weiter aus.

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Besichtigung "hinter dem eisernen Vorhang": Ivica Lukanic erklärt den Einbau der Technik Foto:



Prof. Christoph Helm weist darauf hin, daß der gesamte konzeptionelle Prozeß sich über ein Jahrzehnt hingezogen habe. Ziel sei eine Neuausrichtung des Theaters gewesen, die den "Generationenwechsel im Theater" berücksichtige und offen sei für die Frage: "Wie wird das Theater der Zukunft aussehen?" Um sich dem zu stellen, sei "hinter dem eisernen Vorhang eine kleine Extrabühne für 150 Plätze völlig neu entstanden, die speziell für experimentales Theater und Jugendtheater genutzt werden soll," so der Vorsitzende des Kulturausschusses.

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Der zukünftige höhenverstellbare Orchestergraben des Lessingtheaters Foto:



Diese inhaltliche Öffnung korrespondiert mit der geöffneten Architektur und spiegelt sich auch in der Verbindung traditioneller und moderner Elemente wieder. Projektleiter Goltermann führt aus, daß man vom Land eine halbe Million Fördergelder für den Erhalt der ursprünglichen Wandmalerei erhalten habe. "Die alte Schablonenmalerei der historischen Theaterwände könne somit rekonstruiert werden." Im Verlauf der weiteren Begehung ist noch von Strömungswiderständen für Stoffe, dem an die Schablonenmalerei angepaßten Farbkonzept, dem Druckboden und einigem mehr die Rede. Besondere Aufmerksamkeit verdient der höhenverstellbare Orchestergraben, der in drei Stufen einstellbar sei. Aktuell baue man die technischen Anlagen ein, berichtet Amtsleiter Ivica Lukanic und verglich den schwierigen Vorgang mit der Vorarbeit beim Nähen: "wie ein Faden durch's Nadelöhr."

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Frank Oesterhelweg, Enak Ferlemann und Uwe Lagosky bestaunen den Blick vom obersten Rang Foto:



Der Staatssekretär aus dem Bundesverkehrsmuseum Enak Ferlemann ist von beidem angetan. "Das man das Theater so in dieser klassischen Formensprache rekonstruieren und zugleich die modernste Technik einbauen konnte, das ist schon beeindruckend und forderte sicherlich viele Kompromisse. Es ist super geworden!" freut sich der Bundespolitiker, als die Besichtigungstour oben im zweiten Rang endet. Frank Oesterhelweg bedankt sich im Namen des CDU-Kreisverbandes "für den Schnelldurchgang" und spricht eine Einladung zur Eröffnungsveranstaltung an den Staatssekretär aus, der sich zunächst erkundigt, was denn dann überhaupt gespielt werde. Prof. Helm beantwortet diese Frage: "Es werde natürlich Lessing sein, Nathan der Weise in einer Inszenierung von Klaus Peymann."

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