Wolfenbüttel: Stadtverwaltung macht sich ein Bild vom Hertie-Komplex - Besichtigungstour vor Ort

von Romy Marschall


| Foto: Romy Marschall



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Dem langen Leerstand geschuldetes "Urban Gardening": Bernd-Georg Kuder, Martin Siebert, Thomas Pink, Ivica Lukanic und Thorsten Drahn (v.l.) machen sich ein Bild vom Sachstand Foto:



Heute besichtigten Bürgermeister Thomas Pink, Stadtrat Thorsten Drahn sowie Bernd-Georg Kuder und Ivica Lukanic vom städtischen Zentralen Gebäudemanagement die ehemalige Hertie-Immobilie, die Anfang des Monats von der Stadt gekauft wurde. Ein schönes Panorama bot sich von der Dachterrasse aus, innen wurde ein entkerntes Gebäude sichtbar. "Die Grundsubstanz ist in Ordnung, das Haus ist gesund," sagt Hausmeister Martin Siebert.


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Beschädigungen am Rolltor des ehemaligen Hertie-Parkhauses Foto:



Seit etwa zweieinhalb Jahren betreut Siebert das Gebäude als Hausmeister, ungefähr solange hatte er darum gebeten, den Bereich des ehemaligen Parkhauses mit einem Zaun abzusperren. Ein Bauzaun hätte unter Umständen die Beschädigungen am Einfahrtstor zum Parkhaus des Immobilienkomplexes verhindern können, die in den vergangenen zwei Jahren entstanden sind. Die Stadt als neue Eigentümerin reagierte schnell. Vor dem Kauf habe man jedoch keine Handlungsmöglichkeit gehabt, erläutert Bernd-Georg Kuder. Erst im Januar erhält die Stadt die Schlüssel für die Immobilie.

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Lage des ursprünglichen Restaurants mit Blickrichtung Krambuden Foto:



1974 wurde das Gebäude mit einer Verkaufsfläche von rund 7000 Quadratmetern in Betrieb genommen, erzählt Bürgermeister Pink. Mit Nebenflächen, Büroräumen schätzen die Anwesenden die Größe auf über 10.000 Quadratmeter. 1991 wurde der Komplex überarbeitet, im Zuge dieser Baumaßnahmen wurde das damalige Restaurant mit Blick auf die Krambuden verlagert in Richtung Schloß. Das Parkhaus umfaßt etwa 120 Stellplätze auf sechs Ebenen, entspreche aber nicht mehr heutigen Standards, teilt Thomas Pink mit. Sowohl die Überwachungs- als auch die Schrankenanlage sei aber in Ordnung, ergänzt Martin Siebert.

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Überreste vom letzten Restaurant und offene Decken Foto:



Im Zuge des bereits genehmigten Bebauungsplan eines vormaligen Investors wurde das leerstehende Gebäude technisch entkernt. "Die Architekten wollten damals auch wissen, was hinter den Decken ist," berichtet Hausmeister Siebert, daher seien auch diese entfernt worden. Beim Rundgang weist Siebert auch auf den Zustand der Abwasserleitungen hin, "die sind durch die Bank weg marode. Wir haben sie schon mal notdürftig mit Klebeband abgedichtet," erzählt er.

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Als nächstes kommt eine intensive erste Ideenfindungsphase, erklärt Bürgermeister Pink auf dem Hertiedach Foto: Archiv



Bürgermeister Thomas Pink erläutert das weitere Vorgehen. Man wolle zunächst mit einer Kreativgruppe zusammenkommen, um Ideen zu entwickeln, wie der Komplex zu nutzen sei. "Wenn das Ziel feststeht, dann muß das Gebäude beurteilt werden, ob eine Umsetzung möglich ist," erklärt der Stadtoberste. Je nach Entwicklungsrichtung müsse man eventuell auch über einen Teilabriß nachdenken. Bernd-Georg Kuder betont, "insgesamt muß man das betriebswirtschaftlich betrachten." Es gäbe zwar bereits etliche Interessenten, man wolle jedoch die Möglichkeiten "in Ruhe mit den politischen Gremien besprechen," führt Pink weiter aus.

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Raum für ein schönes Dachcafé: Die Tür steht noch unter der ehemaligen Abdeckung der Sonderverkaufsfläche Foto:



In der Zwischenzeit suche man nach interessanten Interimslösungen, um die Fläche optisch ansehnlicher zu gestalten und vor allem das Quartier zu beleben.  Die Stadt wolle nun schnellstmöglich prüfen, welche Maßnahmen notwendig seien, um die leerstehende Fläche im unteren Bereich vorübergehend nutzbar zu machen. Angedacht sei bereits die Veranstaltung eines Flohmarktes im Frühjahr, erklärt Bürgermeister Pink, "bevor es mit dem Bau losgeht und es muß sicherlich gebaut werden." Ivica Lukanic schlägt spontan vor, den unteren Bereich für ein Kartrennen zu nutzen, was für allgemeine Erheiterung und auch Zustimmung sorgt.


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