Wolfenbüttel: Kreistag bewilligt Sozialarbeiterstellen an weiterführenden Schulen

von Romy Marschall


| Foto: Romy Marschall



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Probleme von Kindern und Jugendlichen beschränken sich nicht auf eine Schulform. Foto: Archiv



In seiner gestrigen Sitzung hat der Kreistag die Einrichtung von Sozialarbeit an den drei städtischen Gymnasien sowie der Gesamtschule beschlossen. Für den Zeitraum vom 1. April 2013 bis 31. März 2016 wird am Schlossgymnasium, am Gymnasium Große Schule, dem Theodor-Heuss-Gymnasium und der Integrierten Gesamtschule Ravensburger Straße jeweils eine halbe sozialpädagogische Stelle eingerichtet. Der Kreistag beantwortet damit eine Anfrage, die die Stadt Wolfenbüttel im vergangenen Oktober gestellt hatte.


Die Gesamtkosten des Landkreises für den Projektzeitraum von drei Jahren belaufen sich auf rund 430.000 Euro. Als Voraussetzung für seine Beteiligung hatte der Landkreis die Bereitschaft der jeweiligen Schulleitung gefordert, gemeinsam mit dem Jugendamt ein Umsetzungskonzept zu den angestrebten Zielen zu entwickeln. Im Dezember gab es diesbezüglich ein erstes Gespräch.

"Das Projekt soll die Schulen in ihren Anstrengungen zur Verbesserung der Schulqualität fördern und unterstützen, sowie den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen durch Prävention, Intervention, Integration und Inklusion verbessern", heißt es in der Beschlußvorlage. Als konkrete Handlungsschwerpunkte werden formuliert: Stärkung der Schüler mit auffälligem Verhalten durch Trainings und Projekte, Reduzierung der Kontaktsaufnahmen zum Allgemeinen Sozialdienst, Reduzierung der Schulversäumnisse, Weiterentwicklung bestehender Schulkonzepte sowie Beratungsangebote.

Die Politiker waren sich einig darüber, daß sich die Probleme von Kindern und Jugendlichen nicht auf eine Schulform beschränken. Vielmehr gäbe es an allen Schulen Betroffene, machte Holger Barkhau (Grüne) deutlich. Barkhau, der im Beratungsbereich für Jugendliche tätig ist, nannte als Probleme: Magersucht, Selbstverletzung - namentlich vor allem das "Ritzen" -, familiäre Schwierigkeiten wie Trennung und Scheidung oder auch Sucht, die sowohl Eltern als auch Jugendliche betreffen könne.

Für Diskussion im Kreistag sorgte in Zeiten laufenden Bundestagswahlkampfs nicht die Summe, sondern die Zuschreibung, wessen Idee die Schulsozialarbeit denn gewesen sei. Wer hat's erfunden? Die Errichtung der Stellen an den weiterführenden Schulen geht auf eine Initiative des städtischen Jugendparlamentes zurück (WolfenbüttelHeute.de berichtete).

In der Beschlußvorlage des Kreistages wird darauf hingewiesen, daß es seit 2009 das Projekt Kooperation Jugendhilfe/Schule läuft, welches damals von der SPD-Fraktion eingebracht wurde, wie Vertreter der Partei in der gestrigen Sitzung deutlich machten. Das Projekt hatte die Einrichtung von Schulsozialarbeitern an Haupt-, Real- und Förderschulen vorangetrieben. Seit 2011 gibt es zusätzlich das Projekt Sozialarbeit in der Grundschule, beantwortete Christiana Steinbrügge - frischgebackene kommissarische Leiterin des Dezernates IV im Landkreis - eine Anfrage des CDU-Politikers Uwe Lagosky.


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