Würdige Erinnerung an Paul Raabes Wirken

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Am 5. Juli vor genau einem Jahr verstarb mit Paul Raabe nicht nur ein Ehrenbürger Wolfenbüttels, sondern auch ein Mensch, der für unsere Stadt Großes und Großartiges geleistet hat. An diesen großen Bürger der Stadt erinnert seit heute ein Gedenkstein vor der HAB sowie der Paul-Raabe-Platz.

[image=5e176686785549ede64d13d4]Im Beisein der Familie Raabe präsentierte Bürgermeister Thomas Pink den Gedenkstein. "Über Jahrzehnte hinweg war Paul Raabe ohne Zweifel die wichtigste Kultur schaffende Persönlichkeit Wolfenbüttels. Durch sein Werk und sein Wirken hat er maßgeblich dazu beigetragen, Wolfenbüttel internationale Bekanntheit und Bedeutung zu verleihen", sagte Pink in seiner Rede. "Wir weihen daher heute feierlich einen Gedenkstein zu Ehren Paul Raabes ein und führen mit dem heutigen Tage die Benennung der Fläche, auf der wir uns befinden in ;Paul-Raabe-Platz' durch"

Von 1968 bis 1992 leitete Paul Raabe die Herzog-August-Bibliothek und erntete enorme Achtung und Anerkennung. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung nannte ihn zu Recht „Deutschlands bekanntester Bibliothekar“. "Somit stand er gleichberechtigt neben seinen berühmten Amtsvorgängern Gottfried Wilhelm Leibniz und Gotthold Ephraim Lessing. Ihm war es zu verdanken, dass die Herzog-August-Bibliothek im wahrsten Sinne des Wortes aufgeblüht ist und sich einem großen Publikum zugänglich machte. Nur durch Paul Raabes Präsenz und Durchsetzungsvermögen ist diese wohl einmalige literarische Schatzkammer zu dem geworden, was sie heute ist. Als er 1992 die Leitung der Herzog-August-Bibliothek abgab, übergab er seinem Nachfolger ein bestens aufgestelltes Haus", so der Bürgermeister.

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Die geladenen Gäste lauschten den Worten. Foto:



Seine besonderen Verdienste als Literaturwissenschaftler hätten ihn über Grenzen hinweg bekannt gemacht und nachhaltig dazu beigetragen, den Namen Wolfenbüttels als bedeutsame Kulturstadt in der nationalen wie internationalen Kulturlandschaft unwiederbringlich zu verankern. In diesem Zusammenhang erwähnte Pink, dass es Paul Raabe gewesen sei, der den Kulturstadtverein, verbunden mit zahlreichen Themenjahren, ins Leben rief. Diese Institution sei aus der Wolfenbütteler Kulturlandschaft nicht wegzudenken und erinnere mit ihrem Wirken auch weiterhin an diesen großartigen Mitbürger.


"Ich denke, dass Paul Raabe – wenn er es sich hätte aussuchen können – mit dieser Platzwahl, verbunden mit dem Blick auf seine von ihm so hoch geschätzte Wirkungsstätte, einverstanden gewesen wäre. Und wahrscheinlich hätte er dazu mit augenzwinkernder Ironie und dem ihm eigenen Humor ein paar passende Worte gefunden", erklärte Pink. Die großartigen Leistungen, die Paul Raabe für Wolfenbüttel erbracht habe, sei nicht aufzuwiegen. "Wir können daher heute nur mit einer kleinen Geste versuchen auf diesem Wege Danke zu sagen und dabei versichern, dass der kulturelle Weg Wolfenbüttels im Sinne von Paul Raabe weiter ausgebaut wird" sagte der Bürgermeister.

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Paul Raabes Tochter Katharina dankte der Stadt für den Gedenkstein. Foto:



Raabes Tochter Katharina und Raabes Sohn Benjamin dankten der Stadt für dieses Andenken an ihren Vater. "Das ist für uns schon etwas besonderes", sagte Benjamin Raabe. Katharina Raabe nutze die Gelegenheit, vor das Mikrofon zu treten, um Peter Frein für seine Arbeit als Steinmetz zu danken. Der schlichte, etwa 1,80 Meter hohe Obernkirchner Sandstein gefalle der Familie sehr gut.

Im Anschluss an die Präsentation vor Ort hatte die Stadt noch zum Empfang in den Ratssaal eingeladen.


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