Wolfsburg. Gleich zu Beginn der gestrigen Ratssitzung äußerte ein Sprecher den Unmut der Bürger zu einem neuen Wohnbaugebiet in Wendschott. Hier soll neuer Wohnraum entstehen. Trotzdem wurde positiv über einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss abgestimmt.
Die Bürger aus Wendschott lehnen eine weitere Bebauung ab. Innerhalb weniger Jahre sei Wendschott von einem kleinen zu einem großen Ortsteil herangewachsen. Nun sei es langsam genug, so ein Sprecher aus Wendschott in der Bürgerfragestunde. Dabei hatte er eine Unterschriftenliste von mehreren Hundert betroffenen Bürgern.
Eine Meinung, die im Rat nicht ganz geteilt wurde. Man verstehe zwar, dass die Bürger verunsichert seien, gerade angesichts des rapiden Wachstums. Dennoch sei guter Wohnraum knapp. Es sei nachvollziehbar, dass man über die Dimensionen und die Gegebenheiten sprechen müsse, ein solches Projekt im Vorfeld aber kategorisch abzulehnen, dies sei falsch, so Kerstin Struth von der SPD. Vorerst gehe es hier ja um einen Aufstellungsbeschluss, also um eine Prüfung.
Mehr Bürgerbeteiligung gefordert
Frank Richter (Grüne) war grundsätzlich für die Bebauung, er glaube auch, dass das oft thematisierte Thema der "Entwässerung" sogar positiv dadurch beeinflusst werden könnte. Dennoch würde er sich wünschen, die Bürger stärker einzubinden. Deswegen wolle er sich vorerst enthalten.
Dieser Meinung war auch Thomas Schlick (AfD). In einer so kurzen Zeit könne eine richtige Bürgerbeteiligung nicht stattfinden. Dafür sprach sich auch Werner Reimer (CDU) aus. Er selbst würde als beratendes Mitglied im Ortsrat sitzen. Sandra Straube (PUG) forderte ebenfalls mehr Beteiligung.
Kristin Krumm (FDP) gab zu bedenken, dass man sich mit der Wohnbauoffensive ja bereits darauf verständigt hätte zu wachsen: "Wir wollen uns vergrößern". Deswegen sollte dem auch nichts entgegenstehen.
Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide versicherte, dass man die Bürgerbeteiligung sehr ernst nehme. Es handele sich um eine intensive Entwicklung, allerdings würde man hier zukünftig auch die Nahversorgung angehen, diese beinhalte dann auch Aspekte wie Kita, Sporthalle und ein Pflegeheim. Demnach solle der Ort auch ein Rahmenkonzept bekommen.
Am Ende stimmten fünf Ratsmitglieder gegen das Vorhaben, drei enthielten sich - der Aufstellungsbeschluss wurde mehrheitlich beschlossen.
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