Wolfsburg. Im Rahmen der landesweiten Kampagne für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt hat das Bildungshaus der Stadt Wolfsburg in Kooperation mit dem Queeren Netzwerk Niedersachen am 18. Juni zu einer Lesung über Transidentität eingeladen. Dies teilt die Stadt Wolfsburg mit.
Gefördert wurde die Veranstaltung aus den Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.
Geschlechtervielfalt muss in öffentlichen Diskurs
„Nach wie vor werden Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert. Daher ist es unglaublich wichtig, das Thema der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt in dem öffentlichen Diskurs zu bringen. Wir freuen uns sehr, dass wir Karu-Levin Grunwald-Delitz für unsere gemeinsame Veranstaltung gewinnen konnten“, hebt Dr. Birgit Rabofski, Leitung des Bildungshauses, hervor. Ergänzend sagt Silja Kirsch-Bronzlik, Leitung der VHS: „Transsexualität, Transgeschlechtlichkeit und Transidentität nehmen in der Beratung und folglich in unserer Gesellschaft zu. Gleichwohl bedürfen sie der bildungspolitischen Aufklärung, um gesellschaftlich anerkannter zu sein.“
An dieser Stelle setzte die Lesung mit dem einleitenden Vortrag und anschließenden Gespräch an. „Der Vortragende gibt in seinen Texten tiefe Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt eines Trans*identen Menschen. Karu-Levin Grunwald-Delitz ermöglicht durch seine Offenheit dem Publikum, auch noch immer tabuisierte Fragen zu stellen“, berichtet Petra Buntzoll, Leitung der Stadtbibliothek.
Trans-Sein gesellschaftliches Tabu-Thema
Seine Beweggründe für die Konzeption einer solchen Veranstaltung legt Karu-Levin Grunwald-Delitz wie folgt dar: „Trans-Sein hat für mich immer noch etwas mit einem gesellschaftlichen Tabu-Thema zu tun und vor allem mit Unsicherheit. Auf beiden Seiten! Die eine Seite fragt sich, was darf ich sagen und die andere Seite bangt darum, nicht falsch gelesen zu werden. Und zack: Es entstehen Missverständnisse und seltsame Situationen.“ Mit seiner Lesung initiiert und fordert Grunwald-Delitz einen öffentlichen Dialog, um Unsicherheiten und Vorurteile zu überwinden. Erste Brücken sind an diesem Abend gebaut worden.
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